Zeit ist Geld. Auch deine. Auch die von Kindern.

  • @Unmensch
    ...ja oder der entgegengesetzte Fall tritt ein, daß von Attentaten in der Innenstadt von Damaskus die Rede ist und keiner hat es mitbekommen wenn man nachfragt...


    Also zumindest so viel Verschwörungstheoretiker steckt auch in mir, als daß mir schwammige Formulierungen in den Nachrichten auffallen und einmal hatte ich wohl ein Dejavu was den Klamottenstil der Passanten in den Nachrichten betraf..
    Der Text war ein anderer, aber ein paar Bilder hatte ich ein paar Jahre zuvor schon mal gesehen...
    Keine Ahnung..ist nur so ein Gedanke. Ich mag keine Verschwörungen jeglicher Art, die machen mir eher Angst.

  • ...ja oder der entgegengesetzte Fall tritt ein, daß von Attentaten in der Innenstadt von Damaskus die Rede ist und keiner hat es mitbekommen wenn man nachfragt...

    Und welche Schweinerei vermutest du hier als Hintergrund?

  • ...gar keine.. ich wundere mich nur noch..
    Deswegen beschäftige ich mich auch gern mit mir selbst, da weis ich wenigstens was ich hab, und das genügt mir auch voll und ganz...
    Sinn des Forums ist es, sich auszutauschen und als Gegenpol eben die Meditationen ...hatte ich mir so gedacht...
    Das Wechselspiel zwischen diesen beiden macht doch das Leben erst süß..oder nicht?
    Das ist für mich Beziehungspflege, Kommunikation und Übung in einem...

  • Genau, und bei Gewinn geht es auch immer um deine Lebenszeit !
    Das ganze Leben wird zum Wettlauf, Wettbewerb gemacht. Am Ende entpuppt sich die Zeit doch wieder nur als dein Mörder.
    Jeder hastet, damit er möglichst schnell auf dem Friedhof enden darf. Vorher noch schnell ein paar Güter und Statussymbole angeschafft und dann möglichst früh abtreten.
    Ok, ich denke mir auch zur Zeit, daß ich dieses Leben bereits abhaken kann, und wie ich bloß die Zeit bis zu meiner Beerdigung am besten überbrücke.. ^^
    Ich muss echt sagen, dass mir die ganzen "inneren Rückzüge" im Alltag, und das "Annehmen von dem Was ist ", am besten geholfen hat.
    Aus dieser inneren Stille, die sich dann einstellt, kann so viel gutes erwachsen. Man folgt dann einem inneren Leitfaden könnte man sagen, einer Art innerer Kompass, dessen Nadel sich jedes Mal neu ausrichtet wenn man drauf schaut.
    Wenn man wirklich Frieden sucht in dieser Welt dann kannst du ihn nur in deinem eigenen Chaos finden.
    Andere kannst du spielerisch mal so wahrnehmen, als das was sie lediglich sind:
    Erscheinungsformen, die vor dir auftauchen, den Mund aufmachen und daß da lediglich Töne rauskommen...
    Die Interpretation davon, die Zeit mit der wir uns anschließend damit beschäftigen, und letztendlich die daraus resultierenden Auswirkungen schaffen erst die Probleme im Folgenden.
    Es gibt nur diesen Augenblick.
    Alles andere ist Geschichte oder bis jetzt noch Fantasie...
    Ich halte "Zeitreisen" allerdings für sehr heilsam, also Fantasiereisen oder Rückführungen..
    Das Resultat ist ein entspannteres Leben und eine größere Präsenz, die zu einem angemessenen Handeln im Alltag führt.

    Einmal editiert, zuletzt von Igno von Rant ()

  • Nun ja, bei vielem an was es in dieser Gesellschaft krankt, wünsche ich mir manchmal, dass es kein TV, Handy und keine Spielekonsolen gibt. Damit die Menschen sich wieder besinnen, statt sich permanent von sich selbst abzulenken und im gewohnten Trott zu verharren. Und genau dieses Konzept des Aufwachens hat man in der Einrichtung wohl auch verfolgt. Meiner Meinung nach ist es nicht die beste Idee, den Leuten, die oft aus Elternhäusern kommen, in denen sie nur vor dem Fernsehen geparkt worden sind, gleich die nächste Fernbedienung in die Hand zu drücken. Dass das ziemlich langweilig sein kann, verstehe ich total. Deshalb muss mit dem Schließen des einen Fensters nach draußen, zumindest auch eine Tür nach außen geöffnet werden. Dass das hier offensichtlich nicht passierte, sehe ich als schwerwiegenden Fehler; weniger das Nichtvorhandenseins eines Gameboy.
    Waren die Türen denn tatsächlich verrammelt und verriegelt und an den Fenstern Gitterstäbe? Keine Besuchszeit, kein öffentliches Telefon? Aus welchen Aktivitäten bestand der Alltag?

    Mit welchem Recht willst du Kindern und Jugendlichen denn dieses antimediale Konzept vorschreiben? In Kinderknast 1 (KJP) waren die Türen zu. In Kinderknast 2 (Heim) waren die Türen bis abends offen, war aber ein abgelegenes, überschaubares Dorf. Wir haben oft draußen Fußball gespielt, eines der wenigen, schönen Dinge dort - nahezu der gesamte Rest war grausam. Und wir hätten auch Fußball gespielt, wenn nicht alles andere verboten gewesen wäre. Dian hat in seinen Texten und Liedern Recht, die extreme Entrechtung von Kindern und Jugendlichen geht gar nicht klar. Schön, dass jemand ein Konzept entwickelt, wie du es beschreibst. Dann kann er es ja gerne _anbieten_. Aber nicht mit Zwang durchsetzen. Anwendung von Zwang bzw. _extreme_(!) Menge an Verboten sind Knast-Methoden, nichts anderes. Ich war im Kinderknast. Das die sich so selber nicht nannten, ändert nichts an den Tatsachen. Ich kann auch meine Scheiße auf ein Brötchen schmieren und auf die Frischhaltetüte Nutellabrötchen schreiben. Oder vor dem abgewracktesten Haus der Stadt ein Schild aufstellen mit der Aufschrift Grand Hotel - Fünf Sterne.

  • Und was hat die Psychologin gemacht, konnte sie nicht helfen?
    Ich weis daß man von denen erst recht blöd angeredet wird und sie einen nicht mal im Ansatz verstehen.. irgendwann dreht man sich im Kreis..
    Der Jugendknast war sicher hart, das alles miterleben zu müssen.. vielleicht macht es dich im Nachhinein betrachtet stärker..
    Wenn du Autor bist, warum verarbeitest du deine Erfahrungen nicht in einem neuen Buch? Das anfängliche Gefühl wandelt sich oft beim Schreiben und man "entwächst" aus der eigenen Kacke, den eigenen Erfahrungen, weil man oft so die Möglichkeit hat, sie ein für alle mal abzulegen..
    Jedenfalls ist es Deine Geschichte und nur DU konntest so damit umgehen!
    Daß dir sowas widerfahren ist, und du immer noch hier bist und sogar darüber berichten kannst, zeigt doch sehr gut an, wie sehr du dich emotional schon davon entfernt hast. Du bist nicht mehr das hilflose Kind von damals.
    Die Geschichten, die man aufschreibt, verändern das Geschehene zu dem Grad, daß man sich zwar noch in ihnen wiedererkennt, aber sie dir nichts mehr wirklich "anhaben" können.

  • Mit welchem Recht willst du Kindern und Jugendlichen denn dieses antimediale Konzept vorschreiben?

    Die Zöglinge landen ja nicht von ungefähr dort. Oft ist es, weil sie im echten Leben nie wirklich Bekanntschaft machen konnten mit Wärme, mit Aufmerksamkeit oder schlicht Menschlichkeit. Ihnen dann erst einmal ein Gamepad und die Fernbedienung in die Hand zu drücken, damit alles so wie bisher seinen Weg geht, mag zwar für die Jugendlichen am einfachsten sein, weil diese Medien ihr jahrelanger Bezug waren, so richtig sinnvoll ist das aber nicht. Dasselbe hätte ein Großteil dieser Jugendlichen auch Zuhause haben können. Das kann also nicht die Lösung sein. Das, was ihnen Zuhause gefehlt hat und was man ihnen eben bisher nicht bieten konnte, das hätte spätestens jetzt in Form einer ernst gemeinten Jugendarbeit passieren müssen. Dass das von den Verantwortlichen verschlampt wurde und sich die Bewohner deshalb wieder nach ihrer Spielkonsole gesehnt haben, unterstreicht nur den fehlenden Halt und äußert sich mit dem Drang hin zur altgewohnten Ersatzbefriedigung. "Wenn auch hier mich keiner haben will, dann binde ich mich eben weiter an Handy und Fernsehen."
    Jeder in seinem eigenen stillen Kämmerlein. So wie immer schon.

  • Die Zöglinge landen ja nicht von ungefähr dort. Oft ist es, weil sie im echten Leben nie wirklich Bekanntschaft machen konnten mit Wärme, mit Aufmerksamkeit oder schlicht Menschlichkeit. Ihnen dann erst einmal ein Gamepad und die Fernbedienung in die Hand zu drücken, damit alles so wie bisher seinen Weg geht, mag zwar für die Jugendlichen am einfachsten sein, weil diese Medien ihr jahrelanger Bezug waren, so richtig sinnvoll ist das aber nicht. Dasselbe hätte ein Großteil dieser Jugendlichen auch Zuhause haben können. Das kann also nicht die Lösung sein. Das, was ihnen Zuhause gefehlt hat und was man ihnen eben bisher nicht bieten konnte, das hätte spätestens jetzt in Form einer ernst gemeinten Jugendarbeit passieren müssen. Dass das von den Verantwortlichen verschlampt wurde und sich die Bewohner deshalb wieder nach ihrer Spielkonsole gesehnt haben, unterstreicht nur den fehlenden Halt und äußert sich mit dem Drang hin zur altgewohnten Ersatzbefriedigung. "Wenn auch hier mich keiner haben will, dann binde ich mich eben weiter an Handy und Fernsehen."Jeder in seinem eigenen stillen Kämmerlein. So wie immer schon.

    Du beantwortest nicht meine Frage. Für mich ist das Erziehungsfaschismus. Wie gesagt, legitim halte ich es lediglich, das Konzept den Kindern vorzuschlagen. Ansonsten soll der Wanderer wandern dürfen, der Gamer gamen dürfen, der Bücherwurm lesen dürfen etc.
    Ein tolles Konzept für die Menschen, an das sich gefälligst alle zu halten haben, hatte Hitler auch.

  • Ich wäre beinahe mal in ner jugendwohngruppe gelandet, da hatten die fernseher und laptops in ihren zinmern und das schon vor fast 20 jahren. Da würde ich nicht alle über einen kamm scheren, wobei das bei jüngeren kindern mit verboten sicher anders aussieht, schon allein aus haftungsgründen.

    Gegen die Sinnlosigkeit des Lebens kommt man nicht an, aber man kann drüber lachen und dem Universum stolz den ausgestreckten Mittelfinger zeigen.

  • Du beantwortest nicht meine Frage.

    Ich dachte, wir stoßen eine sachliche Diskussion an. Wenn du aber ganz stumpf nur den Rechtsparagraphen genannt haben willst: § 34 SGB VIII