Geschichten Kurzgeschichten und Fabeln ....

  • Der Weise und der Suchende



    Text/Idee: Kellerkind Zu Hause Musik: Der einsame Hirte (Gheorghe Zamfir)

  • "Leiden bedeutet nur, dass die Dinge, wie sie sind, nicht zu deinen Wünschen passen.
    Und sie passen nie zu deinen Wünschen; das können sie gar nicht. Die Dinge folgen ihrer Natur. Feuer ist heiß, und Wasser ist nass. Ein weiser Mensch entspannt sich mit der Natur der Dinge - er folgt der Natur der Dinge.


    Und wenn du der Natur der Dinge folgst, dann wird kein Schatten geworfen. Es gibt kein Leiden mehr. Dann hat sogar Traurigkeit etwas Leuchtendes, es liegt Schönheit darin. Es ist nicht so, dass man nicht mehr traurig wäre. Die Traurigkeit kommt, aber sie ist nicht dein Feind. Du freundest dich mit ihr an, weil du ihre Notwendigkeit einsiehst. Du wirst sie als Gnade betrachten, und du wirst in der Lage sein zu sehen, warum sie da ist und warum sie gebraucht wird.


    Wenn du immer nur glücklich und glücklich und wieder glücklich bist, verliert das Glück jeden Sinn. Es ist, als würde jemand mit weißer Kreide auf eine weiße Wand schreiben. Er kann so viel schreiben, wie er will, aber niemand wird es lesen.Man muss auf eine schwarze Tafel schreiben, dann tritt der Kontrast klar hervor. Die Nacht ist ebenso nötig wie der Tag. Und Tage, an denen man traurig ist, sind ebenso wichtig wie die Tage, an denen man glücklich ist.


    Wenn du das begriffen hast, entspannst du dich. Und in der Entspannung ist Demut. Du sagst dann: "Dein Wille geschehe!"


    Und im Laufe der Zeit, je mehr du den Rhythmus des Lebens erkennst, den Rhythmus der Dualität, den Rhythmus der Polarität, wirst du immer weniger begehren, immer weniger wählen. Einfach weil du weißt, dass immer das geschieht was zu geschehen hat und alles wunderbar läuft, wenn du dich nicht EINMISCHST.


    Und das ist das ganze Geheimnis. Lebe mit dem Geheimnis und erkenne seine Schönheit. Lebe mit diesem Geheimnis, und plötzlich erlebst du eine Überraschung. (Was für ein großer Segen ist das Leben!) Wie sehr wirst du in jedem Augenblick beschenkt!


    Was immer dir auch begegnet, ob positiv oder negativ, wenn du allem begegnen kannst mit der Einstellung "auch das geht vorbei", ist nichts mehr schlimm. Alles geht vorbei. Nur du bleibst, denn es gibt nur dich. DAS, was du bist !


    Du bist die Wirklichkeit; alles andere ist nur ein Traum. Es gibt schöne Träume, und es gibt Albträume. Aber das spielt keine Rolle. Was eine Rolle spielt, ist, wer den Traum sieht. Der Sehende ist die einzige Wirklichkeit."


    (Den Text habe ich ohne Autor und sonstigen Infos in meinen Unterlagen gefunden. Auch im Internet nichts zu finden. Möge er dem ein oder anderen helfen, bei was auch immer.....)

    2 Mal editiert, zuletzt von Igno von Rant () aus folgendem Grund: Rechtschreibung

  • Eine alte Ruine dient als Treffpunkt für verkrachte Existenzen. Als Eintrittskarte dient die jeweilige Maske, die jeder an der Pforte abzugeben hat. Du bringst einfach das mit was du zu geben hast, und mit deinem speziellen Erfahrungsschatz wird dieser Ort ausgeschmückt.
    Dem Gastgeber ist es egal ob die Möbel zusammen passen, ob etwas neu, alt, oder was auch immer ist..
    Für ihn bleibt es eine Ruine, ein ungeliebtes Heim, welches man am liebsten einreißen würde. Geister, die man längst kennt gehen ein und aus, und sie langweilen einen mit ihrem fortwährenden Spuk dem sie scheinbar nie müde werden...
    Sinnlose Erscheinungsformen bahnen sich ihren Weg durch die Nacht...
    Ich hab das alte Haus gern und wandle des Nachts durch seinen Garten.

  • Soweit ist alles in Ordnung ...
    "Es war einmal ein großer König, der einen Zauberer darum bat, ihm einen wirklich mutigen Menschen für eine gefährliche Mission zu finden. Nach langer Suche brachte der Zauberer vier Männer. Der König wollte den Mutigsten unter ihnen herausfinden und der Zauberer sollte einen Test dafür erschaffen.
    So gingen der König, der Zauberer und die vier Männer an den Rand eines weiten Feldes, an dessen anderem Ende eine Scheune stand. Der Zauberer klärte über das Vorgehen auf: "Jeder Mann kommt einmal dran. Er wird zur Scheune gehen und bringen, was dort drinnen ist."
    Der Erste ging über das Feld. Plötzlich brauste ein furchtbarer Sturm auf - Blitze zuckten, Donner rollte und der Boden bebte. Der Mann zögerte. Er fürchtete sich. Als der Sturm immer stärker wurde, fiel er ängstlich zu Boden.
    Dann ging der Zweite über das Feld. Der Sturm wurde so stark, daß er zum Orkan wurde. Der Zweite kam weiter als der Erste, doch schließlich fiel auch er zu Boden.
    Der Dritte rannte los und überholte die anderen zwei. Aber die Himmel öffneten sich, der Boden zerteilte sich, und die Scheune wackelte und krachte bedenklich. Der dritte Mann fiel zu Boden.
    Der vierte begann ganz langsam zu gehen. Er fühlte seine Füße auf dem Boden. Sein Gesicht war weiß vor Angst. Er fürchtete sich am meisten davor, als Feigling da zu stehen. Langsam ging er an dem ersten Mann vorbei und sagte zu sich selbst: "Soweit ist alles gut mit mir. Nichts ist mir passiert. Ich kann ein Stückchen weiter gehen." So ging er Schrittchen für Schrittchen, zentimeterweise zur Scheune. Er gelangte schließlich dorthin und kurz bevor er den Türgriff berührte sagte er sich noch einmal: "Soweit ist alles gut mit mir. Ich kann noch ein wenig weiter gehen." Dann legte er seine Hand auf die Klinke.
    Sofort hörte der Sturm auf, der Boden war wieder ruhig und die Sonne schien. Der Mann war erstaunt. Vom inneren der Scheune kam ein schmatzendes Geräusch. Einen Moment lang dachte er, dass das etwas gefährliches sein könnte. Dann dachte er: "Mir geht's immer noch gut ", und öffnete das Tor.
    Innen fand er ein Pferd das Hafer fraß. Daneben stand eine weiße Rüstung. Der Mann legte sie an, sattelte das Pferd, ritt zum König und dem Zauberer und sagte: "Ich bin bereit, mein König."
    "Wie fühlst du dich?", fragte der König.
    "Soweit ist alles in Ordnung mit mir", sagte der Mann. "
    (Eine Geschichte zum Umgang mit Angst in kleinen Schritten.)

  • „Im letzten Dharma-Vortrag meines ersten Retreats hat Thây ein Blatt Papier hochgehalten und fragte uns, ob wir eine Wolke darin sehen können. Und er fragte dann, wann das Blatt Papier geboren wurde. Daraufhin verbrannte er das Papier und fragte uns, ob die Wolke gestorben sei.“ (Aus dem Buch: Leben ist, was jetzt passiert“

  • „Im letzten Dharma-Vortrag meines ersten Retreats hat Thây ein Blatt Papier hochgehalten und fragte uns, ob wir eine Wolke darin sehen können. Und er fragte dann, wann das Blatt Papier geboren wurde. Daraufhin verbrannte er das Papier und fragte uns, ob die Wolke gestorben sei.“ (Aus dem Buch: Leben ist, was jetzt passiert“

    Diese Art von Vorträgen kenne ich. Alle nicken - keiner versteht es ^^
    Bei uns gab es zu Demonstrationszwecken auch ein Blatt Papier. Erst eine Einheit, dann wurde es zerrissen -in viele kleine Einheiten.
    Die Frage lautete ungefähr, was für einen Unterschied es für das Papier machte, häh?
    Deutlicher wurde es erst, als wir mit Knetmasse experimentieren durften. Die Form verändert sich, aber der Rohstoff bleibt bestehen. Wir identifizieren uns nur zu sehr mit der jeweiligen, von uns geschaffenen Form.