Artikel 13 und die möglichen Folgen - Drastische Verschärfung des Urheberrechts

  • Auf YouTube und generell viele Blogs, Foren und Webseiten könnte demnächst, oder besser gesagt ziemlich bald, ein großes Problem zukommen. Der Artikel 13 soll jetzt wohl doch noch vor der Europawahl im Mai durchgedrückt werden, koste es, was es wolle. Faule, geldgierige und von Lobbyismus verseuchte EU-Abgeordnete (allen voran Frankreich und natürlich Deutschland!) wollen dem Internet an den Kragen und Tür und Tor für verbrecherische Abmahn-Anwälte öffnen. Medien- und YouTube-Anwalt Solmecke bringt das nochmal auf den Punkt:


  • Den habe ich übersehen. Aber man kann ja trotzdem hier weiterschreiben. Außerdem hatte bereits der letzte Thread kaum Resonanz hervorgerufen, was mich aber nicht wundert, weil in diesem Forum sowieso kaum auf noch relevante zeitgeschichtliche Themen eingegangen wird. Dafür belanglose Posts über Filme und Serien, die kaum jemanden interessieren. Das ist auch mit ein Grund, warum ich sehr selten (im Vergleich zu den Anfangsjahren des Unity-Forums bei Parsimony in den Jahren 2000/2001) hier schreibe, weil einfach zu wenig Feedback kommt. Selbst später, um 2004/2005 und 2006 herum, war ich sehr aktiv, aber damals kamen auch noch Diskussionen zustande. Heute bleibt das dagegen meistens nur bei WhatsApp-artigen Ein-Satz-Postings stecken, die nur mit weiteren Ein-Satz-Antworten "gewürdigt" werden. Oder es wird einfach gar nichts dazu gesagt, wie das eher die Regel ist.

  • Das ist so wie: solange ihr nicht mit der Revolution beginnt, nehme ich nicht daran teil.
    Gleichzeitig prangert man aber die herrschenden Missstände an. Natürlich ganz subtil, indem man jahrelang schweigt und sich später darüber auslässt, dass Andere zu wenig aktiv sind.

  • Das ist so wie: solange ihr nicht mit der Revolution beginnt, nehme ich nicht daran teil.
    Gleichzeitig prangert man aber die herrschenden Missstände an. Natürlich ganz subtil, indem man jahrelang schweigt und sich später darüber auslässt, dass Andere zu wenig aktiv sind.

    Ich habe bereits genug beigetragen, und das seit fast 19 Jahren. Jetzt sind mal andere dran. Vor allem Jüngere, aber die scheinen alle nur Däumchen zu drehen oder zu oft aufs Smartphone zu schauen.

  • Die Jüngeren gehen doch auf die Straßen. Beim Klimaprotest sind derzeit Jahrgänge dabei, das treibt so manchen Alt 68 die Tränen des Stolzes in die Augen.
    Man kann das aber nicht so einfach aufs Netz übertragen. Das Nutzungsverhalten hat sich komplett geändert. Die Forenkultur kennen die Jungen gar nicht mehr; wissen nicht wie das ablaufen soll. Viel Text schreiben und dann tagelang auf eine Antwort warten? Manchmal kommt sie gar nicht und dann wiederum seitenlang? Und da schreiben auch andere außerhalb meines Freundeskreises und an einem Thema wochenlang? Wieso? Was soll das bringen?


    Man kann diesen Leuten keinen Vorwurf machen. Sie sind vermutlich alle etwas schlauer als wir, die an althergebrachten festhalten wie Opa Heinz an seiner 70er Jahre Musik. Das war damals eben sein Jahrzehnt.


    Wo existieren denn heute noch Foren und wer kommuniziert überhaupt noch mit einem, wenn man Whatsapp mit Romanen sprengt?
    Die Übriggebliebenen sind verbitterte Alte, die aber genauso wenig auf die Reihe bekommen. Entweder ist man resigniert, hat alles schon gesagt oder ist einfach altersmüde. Nicht selten geben einem Job, Ehe, Nachwuchs und Gartenpflege den Rest.

  • Die Jüngeren gehen doch auf die Straßen. Beim Klimaprotest sind derzeit Jahrgänge dabei, das treibt so manchen Alt 68 die Tränen des Stolzes in die Augen.
    Man kann das aber nicht so einfach aufs Netz übertragen. Das Nutzungsverhalten hat sich komplett geändert. Die Forenkultur kennen die Jungen gar nicht mehr; wissen nicht wie das ablaufen soll. Viel Text schreiben und dann tagelang auf eine Antwort warten? Manchmal kommt sie gar nicht und dann wiederum seitenlang? Und da schreiben auch andere außerhalb meines Freundeskreises und an einem Thema wochenlang? Wieso? Was soll das bringen?


    Man kann diesen Leuten keinen Vorwurf machen. Sie sind vermutlich alle etwas schlauer als wir, die an althergebrachten festhalten wie Opa Heinz an seiner 70er Jahre Musik. Das war damals eben sein Jahrzehnt.


    Wo existieren denn heute noch Foren und wer kommuniziert überhaupt noch mit einem, wenn man Whatsapp mit Romanen sprengt?
    Die Übriggebliebenen sind verbitterte Alte, die aber genauso wenig auf die Reihe bekommen. Entweder ist man resigniert, hat alles schon gesagt oder ist einfach altersmüde. Nicht selten geben einem Job, Ehe, Nachwuchs und Gartenpflege den Rest.

    Mit WhatsApp ist aber kein Krieg zu gewinnen und auch Facebook ist völlig ungeeignet, um sinnvolle Diskussionen zu beginnen. Und sogar Facebook soll mittlerweile auf dem absteigenden Ast befinden, weil viele junge Leute zu Instagram und Snapchat abgewandert sind, wo die Diskussionskultur aber noch schlechter ist, als sie das bei Facebook der Fall war! Ja, es geht sogar noch mieser! Bei Instagram z.B. geht es nur noch darum, möglichst professionell aussehende Fotos zu posten, unter denen das Volk dann seine Kommentare hinterlassen kann, die aber mehr schlecht als recht sind. Sogenannte "Influcener" buhlen um die Gunst der Meute, lassen sich teilweise von den Firmen dafür bezahlen, ihre Markenzeichen ins Bild zu halten. Diese junge Generation ist fast schon verloren, denn es gab - in meinen Augen - nie eine meinungslosere und konsumorientiertere Generation, als die Leute, die derzeit um die 20 Jahre alt sind. Völlig kritiklos halten sie dort ihre neusten Air Max, Adidas-Leggings oder dm-Schminkartikel ins Bild und loben wie bekloppt die Vorzüge dieser fürs eigentliche Leben völlig irrelevanten Produkte. Die Rechten haben das Netz für sich erobert, weil die wissen, wie man es macht. Die Linke geht auf die Straße und glaubt, dadurch die Masse für sich zu begeistern, was ich aber nicht glaube, weil das für mich im meisten Fall nur eine Befriedigung der eigenen Profilierungssucht ist. Selbst in meinem Umfeld ist es mittlerweile so, dass sie Leute eher rechten Meinungen nachrennen, als linken und menschlicheren Dogmen zu vertrauen. Jeder ist sich seines nächsten selbst und wenn das Thema Asyl und Flüchtlinge sofort die Leute triggert, wenn einem nur die erste Silbe eines der Wörter über die Lippen kommt und diese dann schier durchdrehen, Zitat: "Ich arbeite für dieses Drecksvolk! Scheiß Merkel! Alles Verbrecher, die zocken uns ab!", dann hat die sogenannte "Mitte", also CDU/CSU, FDP, SPD, Grüne und Mitte/Rechts AfD ganze Arbeit geleistet! Den Leuten wurde der rechte Virus erfolgreich eingeflößt und es lässt sich willig täuschen und von den wahren Problemen ablenken, weil es so einfach ist, stattdessen seine Wut auf Flüchtlinge, Ausländer und andere Minderheiten zu projizieren. Und wenn man in Deutschland die Leute nur mit dem Thema DIesel und Fahrverbote hinter dem Ofen hervorlockt, sagt das schon vieles über die Stimmung in dieser BRD aus. Eine Revolution im Sinne einer gerechten und sozialeren Gesellschaft ist von den meisten Vollidioten in diesem Staat jedenfalls nicht zu erwarten.

  • Recht hast du, aber ich habe Anfang der 2000er auch keine ernsthaften Revolutionsversuche gesehen. Allenfalls noch im Internet, was in dieser Zeit seine Hochzeit hatte. Und leider auch jene Phase, die nie wiederkommen wird: mehr Freaks und denkende Leute als es Trottel im Netz gab. Man konnte noch im korallenblauen Meer schwimmen. Heute watten wir durch eine riesengroße Kloake.
    Die 90er waren auch kein Jahrzehnt des Widerstands, statt vielmehr von Trash und Spassgesellschaft, sowie allgemeinen Werteverfall geprägt. Und schon damals wehte ein eisiger rechter Wind durchs Land und ich hoffe noch immer, dass auch die jetzige Phase bald wieder abebbt.


    Jedenfalls die ruhmreichen Zeiten liegen mindestens 30 Jahre zurück, wobei auch die 80er eher durch Umweltproteste geprägt waren. Man müsste noch weiter zurück, um wirklich gesellschaftlich einen Willen zur Änderung zu entdecken. Und ob das damals wirklich so war und uns heute nicht nur so vorkommt, das bleibt auch fraglich.
    Will sagen: es wirkt heute hoffnungslos, dabei war es das schon immer. Heute kommt das alles nur umso gebündelter daher. Vorhanden waren Dummheit und Desinteresse schon zu jeder Zeit. Ich persönlich mache mir auch keine Illusion, dass es irgendwann mal anders sein wird. Schade um die Erdenkugel, aber zu retten wird sie langfristig nicht mehr sein.

  • Recht hast du, aber ich habe Anfang der 2000er auch keine ernsthaften Revolutionsversuche gesehen. Allenfalls noch im Internet, was in dieser Zeit seine Hochzeit hatte. Und leider auch jene Phase, die nie wiederkommen wird: mehr Freaks und denkende Leute als es Trottel im Netz gab. Man konnte noch im korallenblauen Meer schwimmen. Heute watten wir durch eine riesengroße Kloake.
    Die 90er waren auch kein Jahrzehnt des Widerstands, statt vielmehr von Trash und Spassgesellschaft, sowie allgemeinen Werteverfall geprägt. Und schon damals wehte ein eisiger rechter Wind durchs Land und ich hoffe noch immer, dass auch die jetzige Phase bald wieder abebbt.


    Jedenfalls die ruhmreichen Zeiten liegen mindestens 30 Jahre zurück, wobei auch die 80er eher durch Umweltproteste geprägt waren. Man müsste noch weiter zurück, um wirklich gesellschaftlich einen Willen zur Änderung zu entdecken. Und ob das damals wirklich so war und uns heute nicht nur so vorkommt, das bleibt auch fraglich.
    Will sagen: es wirkt heute hoffnungslos, dabei war es das schon immer. Heute kommt das alles nur umso gebündelter daher. Vorhanden waren Dummheit und Desinteresse schon zu jeder Zeit. Ich persönlich mache mir auch keine Illusion, dass es irgendwann mal anders sein wird. Schade um die Erdenkugel, aber zu retten wird sie langfristig nicht mehr sein.


    Gefühlt gab es in den frühen 2000er Jahren mehr Potential für einen Widerstand. Auch hat die Unity einem damals mehr das Gefühl vermittelt, etwas Brauchbares, Starkes und Revolutionäres zu generieren. Das war die Anfangszeit des Internets, wie wir es heute kennen. Die wahren Anfänge waren viel früher, aber in den Jahren 1998 bis 2001 (1999 ging ich zum ersten Mal online) war noch eine richtige Aufbruchsstimmung zu spüren. Es gab noch nicht so viele Vollidioten im Netz, und auch waren die Tendenzen in die linke Richtung gefühlt noch stärker vertreten, als heute. Mittlerweile haben viele Rechte linke Positionen übernommen. Wie oft lese ich auf diversen Seiten Dinge wie "das System muss zerschlagen werden, die Politik der etablierten Parteien ist zum Scheitern verurteil! Flüchtlinge werden hofiert und wenn man gegen diese Tendenz ist, wird man sofort als Aussätziger gebrandmarkt!" Man wirft populäre Slogans in einen Topf mit dieser rechten und braunen Scheiße! So etwas war zu Beginn der 2000er Jahre noch nicht salonfähig. Irgendwas müssen diese Drecksnazis in den letzten zehn Jahren (für sich gesehen) richtig gemacht haben.


    Die 90er sind rückblickend für mich auch ein reines Spaß-Jahrzehnt gewesen. Aber weißt du was? Ich fand es geil! Es war ein unbeschwertes Jahrzehnt, in dem man sich keine Sorgen machte, was morgen ist. Man feierte zu guter Musik, man war auf einem euphorischen Dauer-Trip und vor allem war man noch jung und gesund! Ich bin den 90ern auch nicht böse, sondern ich frage mich eher, warum es in den 70er und 80er Jahren nicht möglich war, die Gesellschaft dahingehend umzuwandeln, dass es allen Abgehängten irgendwie besser gehen konnte! Was haben die 68er gerissen, außer einige Monate Aufmerksamkeit zu erhaschen? Mittlerweile sind das alle etablierte Schweine des Systems, die ihre rebellische Phase als Jugendsünde abtun. Was brachte die Friedensbewegung um 1982/1983? Es wurde dennoch aufgerüstet! Mittlerweile machen wir dieselbe Scheiße erneut durch, nur gibt es diesmal KEINE Friedensbewegung, weil die breite Masse das mittlerweile nicht mehr zu jucken scheint, oder so durch ihren Smartphone-Wahn so sehr abgelenkt wird, dass sie nicht mehr merkt, welches Jahr wir überhaupt haben.