Abmischen

    • Offizieller Beitrag

    Abmischen ist komplizierter, als man denkt. Auf jeder Anlage hört es sich wieder anders an. Mal ist es zu dumpf, mal sind die Höhen zu stark betont...
    Aber ihr könnt mir vielleicht helfen. Gebt mir mal bitte kurz Rückmeldung, welche der beiden Versionen vom alten "Apathie"-Song ihr besser findet bzw. welche bei euch besser klingt:
    (es ist beides mal das gleiche Lied, nur eben unterschiedlich abgemischt)


    1.mp3
    2.mp3

  • Mhhh, ob du wirklich richtig stehst, siehst du wenn das Licht angeht. Muss ich morgen nochmal über Hifi hören. Mit in ear BilligKöpfhörern kommt da kein wirklicher Unterschied rüber. Im Zweifel finde ich es aber eher besser, wenn es mehr Höhen gibt, als wenn es dumpf ist. Höhen beschneiden ist nicht toll. Aber ein tick zu viel Höhen und es klingt vielleicht etwas kratzig. Einfach ist mischen bestimmt nicht.

  • Bei mir hört sich (PC-Lautsprecher von der Marke "Trust") Nummer 2 deutlich dumpfer an, während Nummer 1 zwar klarer klingt, es aber irgendwie leicht scheppert bzw. fast schon zu hart klingt. Ich glaube, das hört sich über jedes Sound-System verschieden an. Aber im Grunde empfinde ich Version 1 als die bessere.

  • Version 1 ist in jedem Fall vorzuziehen. Version 2 klingt sehr verwaschen und dumpf, ohne irgendwelche Vorteile zu generieren. Auch der Sound ist bei Version 1 insgesamt besser, habe auch weder etwas an Höhen oder Tiefen dort zu bemängeln. Passt.
    Beim Mastering ist es halt wichtig, jedes Instrument einzeln anzupassen und dasselbe natürlich auch mit der Stimme zu tun. Legt man an einer Gesamtspur die Regler neu an, führt das am Ende meist zu nichts; dann klingt vielleicht das eine besser, das andere dafür umso schlechter.

    • Offizieller Beitrag

    Also bei der Produktion hat natürlich jedes Instrument seine eigene Spur, die man individuell ansteuern kann. Für das finale Mastering ist es aber üblicherweise so, dass wir das immer erst auf CD brennen, und danach nochmal mastern. (Also dementsprechend dann nur eine Spur.)
    Dabei sollte es dann natürlich im Idealfall nur noch um Kleinigkeiten gehen, wie beispielsweise den Lautstärkepegel angleichen, damit alle Songs auf dem Album gleich laut wirken, und noch ein bisschen Stereo-Effekte hinzufügen, damit es etwas räumlicher klingt. Nur war mir dann eben aufgefallen, dass bei den alten Alben kein einheitliches Klangbild da ist, sondern dass manche Songs scheinbar etwas dumpfer abgemischt wurden als andere, je nach dem, zu welchem Zeitpunkt das gemacht wurde. Und diese Unterschiede beabsichtige ich noch etwas anzugleichen... aber natürlich ohne den Song dabei zu ruinieren.
    Und das andere Problem ist eben, dass ich es jetzt schon ein paar Mal hatte, dass ein Song auf einer guten Anlage auch ziemlich gut klingt, aber dann auf billigen PC-Boxen plötzlich irgendwie dröhnt oder scheppert. Daher die Frage, wie das bei euch an euren jeweiligen Abspielgeräten klingt. Es sollte natürlich überall gut klingen, und nicht nur auf den High End-Boxen im Studio.

  • Wie gesagt, Version 1 klingt deutlich besser. Dieses Ergebnis mit den verwaschenen Klang wird auch auf High-End-Boxen nicht anders aussehen. Umgekehrt wird man miesen Handylautsprechern keinen High-End-Sound entlocken können.
    Normalerweise sind die Maßstäbe beim Mischen Abhörlautsprecher. Damit ist ein neutrales Klangbild gegeben. Und auf miesen Handylautsprechern wird es ohnehin immer mies klingen, egal was man macht.


    Ich finde übrigens den Umweg über die gebrannte CD etwas seltsam. Das ist doch überhaupt nicht nötig. Auch das herumexperimentieren an nur einer Spur ist recht unbefriedigend.
    Nehmen wir einen typischen Rocksong: Die Gitarren müssen Höhen generieren, etwas Hall drauf sorgt für einen eindringlicheren, warmen Sound.
    Ein Bass muss eher ruhig schwingen, hier wären Hall und Höhen tödlich. Wie soll man so etwas mit einer Spur bewerkstelligen? Kommt dann noch die Stimme dazu, ist das Chaos endgültig perfekt. Spätestens beim justieren des Schlagzeugs ist dann sowieso alles aus.


    Man kann dieses Ein-Spur-Mastering allenfalls für die Lautstärkenanhebung nutzen. Und selbst dabei kann man sehr viel kaputt machen. Der Fachterminus nennt sich hier übrigens "Loudness war".

    • Offizieller Beitrag

    Ich finde übrigens den Umweg über die gebrannte CD etwas seltsam. Das ist doch überhaupt nicht nötig.

    Nenn mich abergläubisch... aber ich bilde mir schon ein, dass es dem Sound noch eine gewisse Portion Oldschool-Feeling gibt, wenn man das so macht. Aber kann auch sein, es bringt rein garnix außer einem leichten Grundrauschen.
    Naja, ich denke, bei uns ist in der Produktion schon einiges etwas, ähm, unkonventionell. Und wie ich schon mal betont habe, hab ich manchmal auch gar keine Ahnung, an was für Reglern ich rumspiele und was die eigentlich bewirken sollen. Aber wichtig ist ja, was am Ende dabei rauskommt, nicht wahr? Und da werden wir die Fans sicher nicht enttäuschen. Vielleicht machen wir uns den Weg bis dahin aber manchmal selbst etwas unnötig schwer, das mag schon sein. ;)