Wie weit soll Religionsfreiheit gehen?

  • Wie steht ihr eigentlich zur Religionsfreiheit?


    Ein paar Fragen als Denkanstöße dazu, auch wenn alles, was zum Thema "Religionsfreiheit" passt, hier geäußert werden soll:
    Ab wann sollte sie beschränkt werden, wenn überhaupt?
    Soll sie erst dann eingeschränkt werden, wenn religiöse Menschen zum Mord gegen Anders- oder Ungläubige aufrufen?
    Soll sie bereits eingeschränkt werden, wenn jemand versucht, einen anderen Menschen von seiner Religion zu überzeugen? (Beispiel: ein von Tür zu Tür gehender Zeuge Jehovas)
    Wenn ja, ab welchem Zeitpunkt lässt sich feststellen, ob dies jemand versucht? ("Haben Sie schonmal über Gott nachgedacht?")
    Soll also gar jede religiöse Äußerung unterbunden werden, weil es schon als Versuch der Bekehrung gewertet werden könnte?
    Neigen religöse Menschen immer dazu, anderen ihren Glauben aufzwingen zu wollen?



    @Jack


    Nun sag, wie hast du's mit der Religionsfreiheit? Du bist ein herzlich guter Mann, allein ich glaub, du hältst nicht viel davon.

    Jedes Kind ist ein potentieller Terrorist! Die Frage ist eher, was für eine Entschuldigung spricht? Weshalb muss das Kind sich nicht entschudligen, weil es meine Kunst beleidigt?


    Und sorry, Rassismus oder religiöser Fanatismus - die Unterschiede sind minimal. Beides basiert auf vereinfachten, nicht wissenschaftlichen Weltbildern, die man allen anderen aufdrängen möchte.

    Du weißt sicher noch, in welchem Kontext das Zitat steht.
    Das fiktive Kind, das in deinen Augen deine Kunst beleidigt hat, steht sinnbildlich für einen Moslem, der sich von einem gemalten Bildnis Mohammeds in seinen religiösen Gefühlen verletzt fühlt.


    Sofort springst du über zum Thema "religiöser Fanatismus". Warum?
    Es kann doch sein, dass der Moslem anderen Menschen seinen Glauben gar nicht aufzwingen will. Er fühlt sich womöglich nur verletzt, weil ihm Mohammed persönlich viel bedeutet. Womöglich achtet er auch auf die religiösen Gefühle anderer religiöser Menschen.
    Er beschneidet auch deine Kunstfreiheit nicht wirklich. Du könntest ja sagen: "Hast Recht. Mein Bildnis kommt deinem Propheten nicht nahe. Weil ich nicht wusste, was er dir bedeutet und wie du ihn siehst, habe ich einen Fehler gemacht. Es tut mir leid, dass ich dich verletzt habe, ich werde dem Bild einen anderen Namen geben."


    Und dass jedes Kind ein potentieller Terrorist sein soll, glaube ich nicht. Ich denke, es ist zum großen Teil auch Veranlagung. Gut vorstellbar, dass es Menschen gibt, die in ihrem gesamten Leben von ihrer Umwelt mit Füßen getreten werden und trotzdem nicht zum Terroristen oder Amokläufer werden. Vielleicht hilft solchen geschlagenen Menschen sogar ihr Glauben. #hiob


    In deinem Profil steht, du wärst Agnostiker und Pantheist. Wie kann ich mir das vorstellen?


    Du meinst, dass der Gott, den du nicht auschließt, die Ganzheit aller Existenz ist?


    Schließt du also nicht aus, dass es in Wirklichkeit nichts gibt oder schließt du nicht aus, dass es einen personifierten Gott gibt (der das ganze Universum enthält?)?

    "Wer die psychiatrische Sprache beherrscht, der kann grenzenlos jeden Schwachsinn formulieren und ihn in das Gewand des Akademischen stecken!" Gert Postel

  • verdammt das sind gute diskussionsansätze.. allein mir fehlt das keyboard und meine standleitung. melde mich dann ab mittwoch zu wort. mach du mal als erstes, Jack.. und nich necken lassen ;)

    • Offizieller Beitrag

    Ein paar Fragen als Denkanstöße dazu, auch wenn alles, was zum Thema "Religionsfreiheit" passt, hier geäußert werden soll:
    Ab wann sollte sie beschränkt werden, wenn überhaupt?

    "Religionsfreiheit" in dem Sinn, dass jeder glauben darf an was er will, halte ich für ein hohes Gut. Damit hatte ich auch nie ein Problem.
    Ich respektiere jeden Mönch, der in einem Kloster sitzt und das Schweigegelübde ablegt. Ich respektiere jeden Moslem, der funfmal am Tag seinen Gebetsteppich ausbreitet. Ist doch schön, wenn Menschen etwas haben, was ihnen Kraft gibt und woran sie sich festhalten können. Ist doch schön, wenn das bei vielen Menschen so einfach funktioniert, dass sie jeden Quatsch glauben können, ohne sich dabei blöd vorzukommen. Ich könnte es nicht. ;)
    Ich hab schon als Kind nicht verstanden, warum die Geschichten in der Bibel mit irgendwelchen Hirten und Eselchen besser sein sollen als das, was George Lucas in Star Wars erzählt hat. Ich finde, die etablierten monotheistischen Religionen sind ziemlich eindimensional und total überbewertet... es gibt bessere Weisheiten in anderen Büchern und Filmen.
    Aber wie gesagt, ich habe damit überhaupt kein Problem, wenn jemand daraus seine Kraft schöpft und es ihm hilft.
    Wenn Religion als etwas Inneres, Spirituelles gelebt und erfahren wird.


    Das Problem an vielen religiösen Menschen ist leider, dass sie unter dem Wahn leiden, auch alle anderen Menschen in ihrer Umgebung von ihrem Glauben überzeugen zu wollen...
    ähnlich wie jemand, der einen Kettenbrief bekommen hat und meint, er muss den jetzt unbedingt an 10 weitere Menschen weiterreichen, weil ihn sonst der Blitz treffen wird. Sowas ist geisteskrank.
    Das hat mir Spiritualität mal rein garnix mehr zu tun.
    Und ich finde einfach, dass man da eine Grenze ziehen sollte. Religion sollte was Inneres sein... was für die Seele... aber sobald ich anfange, meinen Nachbarn zu hassen, weil er an etwas anderes glaubt als ich, oder ihm gar Vorschriften zu machen, an was er zu glauben hat, bin ich nicht mehr religiös bzw. spirituell, sondern einfach nur ein Psychopath. Und ich finde nicht, dass man die Wahnvorstellungen von Psychopathen unter besonderen Schutz stellen sollte.


    Ein Sonderfall stellen dann höchstens noch Kinder da, die in einer religiösen Familie aufwachsen. Natürlich werden sie zwangsläufig mit dem Glauben ihrer Eltern konfrontiert werden... und natürlich sind die Grenzen da fließend, ab wann das Gehirnwäsche ist.
    Ich denke, Menschen, die es wirklich ernst meinen mit ihrem Glauben in dem Sinn, dass sie am Streben nach Erkenntnis interessiert sind, würden ihre Kinder nicht irgendwie dogmatisch erziehen und in die Kinder-Bibelstunde oder die Koranschule schicken, sondern zum eigenständigen Nachdenken ermutigen. Sie würden die Kinder auch nicht gegen deren Willen taufen und mit Geld und Geschenken ködern, damit sie ein bestimmtes Glaubensbekenntnis ablegen. Sowas ist total unseriös, wird aber leider auch heutzutage noch sehr häufig praktiziert.
    Ich denke, dafür müsste man einfach auch gerade unter gläubigen Menschen ein Bewusstsein schaffen... dass sie ihrem Kind (und auch ihrem Gott) keinen Gefallen tun, wenn sie jungen Menschen die Möglichkeit nehmen, eigenständige Gedanken über dieses Thema zu entwickeln, weil sie ihnen alles schon vorgekaut und vorgesetzt haben. Ein Glauben, den man nur hat, weil man den Eltern gefallen möchte und man es halt so gelernt hat, ist Heuchelei und nichts echtes.

  • „Ich war schon oft draußen im Weltraum, protzte der Astronaut, aber ich habe weder Gott, noch einen Engel gesehen.
    Und ich habe schon viele Gehirne operiert, aber noch nirgends auch nur einen einzigen Gedanken gesehen.“ Jostein Gaarder



    Der Mensch tastet eigentlich im Dunkeln herum und macht dabei ein schlaues Gesicht.


    Ich kann weder etwas mit ritualisierten Religionen anfangen, noch mit den Wissenschaftlern, die so tun, als wüssten sie alles.

  • "Religionsfreiheit" in dem Sinn, dass jeder glauben darf an was er will, halte ich für ein hohes Gut.

    Ok, da gehe ich mit.
    Religionsfreiheit im Sinne des Grundgesetzes, was hältst du davon?


    Aus Artikel 4 GG:
    "(2) Die ungestörte Religionsausübung wird gewährleistet."


    Ist ziemlich schwammig formuliert, oder?
    Streng genommen könnte man Hexenverbrennung als Religionsausübung definieren.
    Dagegen sprechen natürlich andere Artikel des GG.


    Aber wie sieht es z.B. mit Bekehrungsversuchen aus?



    Oder wie ist es mit dem Glockengebimmel der Kirchen?


    Ich wohne in einer sehr ländlichen Gegend und habe mich schon oft, besonders sonntags, wenn ich meinen Rausch ausschlafen wollte, weil ich Dionysos gehuldigt habe, vom Glockengebimmel belästigt gefühlt.



    Ich fürchte, dass ich das wegen Artikel 4 GG erdulden muss. Das gefällt mit nicht, wenn ich ehrlich bin.

    Ich denke, dafür müsste man einfach auch gerade unter gläubigen Menschen ein Bewusstsein schaffen... dass sie ihrem Kind (und auch ihrem Gott) keinen Gefallen tun, wenn sie jungen Menschen die Möglichkeit nehmen, eigenständige Gedanken über dieses Thema zu entwickeln

    Wie?
    Durch Missionare der Aufklärung?

    Ein Glauben, den man nur hat, weil man den Eltern gefallen möchte und man es halt so gelernt hat, ist Heuchelei und nichts echtes.

    Richtig.
    Ich erinnere mich daran, gehört zu haben, dass mal irgendwann irgendjemand gesagt hat:
    "Es gibt keine jüdischen Kinder! Es gibt nur Kinder jüdischer Eltern."
    Hat mir sehr gefallen.

    "Wer die psychiatrische Sprache beherrscht, der kann grenzenlos jeden Schwachsinn formulieren und ihn in das Gewand des Akademischen stecken!" Gert Postel

    • Offizieller Beitrag

    Oder wie ist es mit dem Glockengebimmel der Kirchen?
    Ich wohne in einer sehr ländlichen Gegend und habe mich schon oft, besonders sonntags, wenn ich meinen Rausch ausschlafen wollte, weil ich Dionysos gehuldigt habe, vom Glockengebimmel belästigt gefühlt.

    Da wo ich wohne, ist das nicht nur Sonntags...
    die veranstalten jeden beschissenen Morgen kurz nach 6 Uhr, für fast 5 Minuten ein Dauergebimmel, als ob irgendwo Krieg ausgebrochen wäre. Dabei ist um diese Uhrzeit definitiv kein Gottesdienst!
    Die einzige Begründung von denen ist wahrscheinlich: "Das machen wir schon seit fünfhundert Jahren so. Das gehört zur Tradition."
    Mag ja sein, dass das irgendwann einmal Sinn gemacht hat, als alle Bauern zur selben Zeit aufgestanden sind und keiner einen Wecker hatte. Aber mittlerweile ist sowas nur noch lästige Ruhestörung und gehört einfach abgeschafft! Zumal es ja auch viele Leute gibt, die Nachtschicht haben oder aus anderen Gründen morgens ihren Schlaf brauchen.


    Ich verstehe einfach nicht, wieso die großen Religionen auch heute noch immer irgendwelche gesellschaftlichen Sonderrechte haben müssen. Man sollte sie genauso behandeln wie jede andere Gruppe, Organisation oder Sekte.
    Wenn ich Sonntag morgens um 10 Uhr eine Technoparty veranstalten möchte, und dafür 10 Minuten lang mit einer gigantischen Glocke das ganze Dorf beschalle, damit die Leute wissen, dass meine Party jetzt anfängt, dann würde man mir das auch nicht durchgehen lassen. Sondern das wäre Ruhestörung. Und an die gleichen Gesetze soll sich gefälligst auch die Kirche halten.

    Wie?
    Durch Missionare der Aufklärung?

    Ich denke, dass in einer säkularen Gesellschaft, in der die Kirchen keine Sonderrechte mehr haben und auch nicht mehr in jedem scheiß Entscheidungsgremium sitzen, ihr Einfluss von alleine zurückgehen würde.
    Ohne Religionsunterricht an den Schulen, Wort zum Sonntag im Fernsehen und den ganzen Mist, der nur dazu da ist, dass sie ihre gesellschaftliche Macht erhalten, wird das von selbst immer weniger werden. Und die paar Spinner, die andere bekehren wollen und von Tür zu Tür gehen, würde man sicher tolerieren können. So wie man ja auch sonstige Hausierer und Staubsaugervertreter toleriert.
    Ich würde nur darauf achten, dass man Religion von Kindern fernhält, oder zumindest aufpasst, dass sie nicht da schon zu missionieren anfangen. Aber die Hauptgefahr geht da, wie schon erwähnt, ohnehin vom Elternhaus aus.

  • Ich beantworte erst mal deine Fragen, damit wir irgendwie einen Anfang haben.


    Ab wann sollte sie beschränkt werden, wenn überhaupt?
    Ich weiß es eigentlich nicht. Denn für mich zählt einfach, das jeder das machen darf, was er möchte, solange er niemand anderen mit hinein zieht. Dann kann jeder das sein, was er will ... ob religiös oder nicht.


    Soll sie erst dann eingeschränkt werden, wenn religiöse Menschen zum Mord gegen Anders- oder Ungläubige aufrufen?
    Dann absolut, hab ja gesagt, solange die Person nur für sich selber das entscheidet, ist das ok, aber sobald er jemanden egal in welcher Art und Weise beeinflusst, finde ich, sollte man genau klar sagen, wie weit man gehen darf und soll ...


    Soll sie bereits eingeschränkt werden, wenn jemand versucht, einen anderen Menschen von seiner Religion zu überzeugen? (Beispiel: ein von Tür zu Tür gehender Zeuge Jehovas)
    Jep ... ich hasse die Zeugen Jehovas ... nicht nur, das sie absolut nerven, sie versuchen es immer wieder und akzeptieren einfach kein "Nein".


    Wenn ja, ab welchem Zeitpunkt lässt sich feststellen, ob dies jemand versucht? ("Haben Sie schonmal über Gott nachgedacht?")
    Wenn ich normal darüber rede, ist das noch nicht auf jemanden einreden, das er den Glauben annehmen soll, eher ... eine normale Diskussion über ein Thema. Wenn aber, was ich leider schon erlebt habe, von meiner Schwester, die nicht mal normal mit mir Reden kann, sondern sie mich laufend sagt ... Jesus liebt dich, er lässt dich nicht allein ... dabei ging es mir damals nur um ein Problem, wo ich einfach nur meine Schwester gebraucht habe, mehr nicht. Sie kann gerne ihren Glauben haben, aber sie soll nicht jedes mal versuchen, mich dazu bekehren und wenn ich nein sage, mich in eine Schublade zu stecken, wo jeder Atheist ist. (lange Geschichte also ^^ )



    Soll also gar jede religiöse Äußerung unterbunden werden, weil es schon als Versuch der Bekehrung gewertet werden könnte?
    Nein, denn dann wäre das ja schon wieder das mit dem Meinung äußern, wie man möchte. Das ist, denke ich, eher schwer einzuschätzen.



    Neigen religöse Menschen immer dazu, anderen ihren Glauben aufzwingen zu wollen?
    Leider meistens ... Ich habe bisher noch kaum einen Menschen kennen gelernt, der jemanden nicht dazu bringt, das zu machen, was derjenige möchte. Meine Schwester hat es so weit getrieben, das ich auf Abstand gegangen bin. Weil sie ein normales Nein nicht akzeptiert hat.


    Ich sag es mal so, ich finde die Religion an sich klasse, jeder darf das haben, was er möchte. Die Geschichte dahinter ist toll und sehr interessant. Aber, sie ist auch sehr widersprüchlich und da fängt die Kacke eigentlich schon an. Was der Mensch daraus gemacht hat ist nicht gut, deshalb bin ich auch eher derjenige, der absolut nicht in eine Kirche geht oder lieber einen großen Bogen zieht.

  • Habe dazu bereits einmal einen kurzen Aufsatz verfasst:


    B0744Y5JFZ


    Im Grunde ist es aber schnell zusammengefasst.

    Nun sag, wie hast du's mit der Religionsfreiheit?

    Richtig erkannt, ich bin für komplette Abschaffung der Religionsfreiheit, weil diese für mich bereits durch eine erweiterte Meinungsfreiheit abgedeckt wäre.
    Jeder darf glauben und aussagen, was er will. Also auch der Zeuge Jehova an der Tür.
    Die Grenzen der Religion sind folglich die Gesetze und das Grundgesetz, d.h. Ruhestörung gilt auch für Kirchenglocken und Muezzine. Kopftücher sind verboten, wenn das Gesetz Kopfbedeckungen jeglicher Art verbietet. Gesichtsverhüllung ist verboten, wenn man die Person identizifieren können muss (z.B. vor Gericht, im Unterricht ...). Sportunterricht und Schwimmunterricht ist Pflicht, auch für muslimische Mädchen. Kein Religionsunterricht mehr. Und Beschneidungen an Minderjährigen sind als Genitalverstümmelungen zu ahnden.


    Er fühlt sich womöglich nur verletzt, weil ihm Mohammed persönlich viel bedeutet. Womöglich achtet er auch auf die religiösen Gefühle anderer religiöser Menschen.

    Schön für ihn. Aber deswegen habe ich keinen Grund mich zu entschuldigen, ich habe eben keinen Fehler gemacht! Ich sage:
    "Aha. Mir bedeutet der Name nichts. Wollte dich nicht beleidigen. Von mir aus können wir dem Bild auch einen anderen Namen geben, wenn es dir so wichtig ist."
    Wenn mir dagegen wichtig ist, dass die Figur Mohammed heißt, weil ich ja gerade eine Geschichtsstunde über den "Propheten" vorbereite oder ich eine alte Darstellung von Mohammed im Internet gefunden habe oder den Wert der Karikaturen von Charlie Hebdo diskutieren möchte, dann wird sich zeigen, wie sehr mein Gegenüber bereit ist, mein "religöses" Gefühl (bzw. das Fehlen davon) zu achten (oder gilt gegenseitige Wertschätzung nur für Theisten?).


    In deinem Profil steht, du wärst Agnostiker und Pantheist. Wie kann ich mir das vorstellen?

    Ich bin Agnostiker, d.h. ich weiß praktisch nichts mit absoluter Sicherheit - alles, aber auch wirklich alles, was ich glaube, kann falsch sein.
    Dennoch glaube ich etwas. Das ändert sich zwar mit jeder neuen Erkenntnis, aber im Moment ist es eben eine Form von Pantheismus. Alles was existiert, ist miteinander in Verbindung und ergibt ein großes Ganzes. Vielleicht ergeben alle Sterne des Universums, das Universum an sich oder gar viele Universen zusammen eine höhere Intelligenz als uns. Jemand, etwas, das alle Zusammenhänge verstehen kann, alles weiß und sich selbst bewusst ist, wie wir uns unseres Körpers bewusst sind. Wir sind ein Teil von Allem was existiert. Ohne uns wäre dieses Alles nicht komplett, jeder von uns ist wichtig und alle sind miteinander verbunden.
    Klingt vielleicht etwas esoterisch, ist es vielleicht auch. Auf jeden Fall habe ich das Gefühl, alles hat seinen Sinn, alle Zahnräder des Lebens greifen perfekt ineinander und mein gesamtes Leben bleibt unlöschbar für alle Zeit im Gedächtnis des Kosmos (Zeitreisen sind ja prinzipiell denkbar und es gibt mich da Draußen vielleicht sogar in vielfachster Form - Paralleluniversen)

    Schließt du also nicht aus, dass es in Wirklichkeit nichts gibt oder schließt du nicht aus, dass es einen personifierten Gott gibt (der das ganze Universum enthält?)?

    Das einzige wobei ich mir ziemlich sicher bin, ist, dass es etwas gibt. Ich sehe etwas, höre etwas, fühle etwas. Da ist etwas, das diese Gedanken hat - Somit existiert nicht "Nichts". Aber genauso wie die "Unendlichkeit" kann ich mir "Nichts" ebensowenig vorstellen. Wenn da nichts ist, ist das Fehlen von etwas, nicht ebenso schon etwas??
    Ich schließe nicht aus, dass es einen personifizierten Gott gibt, aber ich bin mir ziemlich sicher, dass es keinen geben kann. Zumindest sehe ich nicht wie es ihn in der Form geben kann, welche die Religionen ihm zuschreiben.


    Am Ende des Tages glaube ich lediglich fest daran, dass Logik funktioniert und die wissenschaftliche Methode der beste bzw. einzige Weg ist, um sich ein maximal korrektes Bild der Realität zu machen.

  • "Aha. Mir bedeutet der Name nichts. Wollte dich nicht beleidigen. Von mir aus können wir dem Bild auch einen anderen Namen geben, wenn es dir so wichtig ist."

    Geht doch. Ich finde, das kann man dann schon vergeben.


    [hier kommt später noch was...]

    Ruhestörung gilt auch für Kirchenglocken und Muezzine.

    Wäre das nicht herrlich?^^

    Kein Religionsunterricht mehr.

    >:)

    Kopftücher sind verboten, wenn das Gesetz Kopfbedeckungen jeglicher Art verbietet

    Warum sollte das Gesetz Kopfbedeckungen verbieten? Sinn?
    Warum sollte man überhaupt Kopftücher verbieten? Sinn?
    Kopftücher haben ja nur bedingt was mit Religion zu tun.

    Sportunterricht und Schwimmunterricht ist Pflicht, auch für muslimische Mädchen

    Ist sinnvoll, aber nur wenn keine Vorschriften in der Badebekleidung gemacht werden!


    Es gibt nämlich so etwas wie Scham, die nicht religiös bedingt sein muss!

    Und Beschneidungen an Minderjährigen sind als Genitalverstümmelungen zu ahnden

    Definitiv! Es ist ein Skandal, dass monotheistischen Sekten Körperverletzung und Kindesmisshandlung erlaubt wird.

    "Wer die psychiatrische Sprache beherrscht, der kann grenzenlos jeden Schwachsinn formulieren und ihn in das Gewand des Akademischen stecken!" Gert Postel

  • Warum sollte das Gesetz Kopfbedeckungen verbieten? Sinn?
    Warum sollte man überhaupt Kopftücher verbieten? Sinn?
    Kopftücher haben ja nur bedingt was mit Religion zu tun.

    Für einen objektiven und neutralen Staat müssen Kopftücher so behandelt werden als hätten sie keinerlei religiöse Bedeutung. Dennoch muss man zugeben, dass einige Frauen das Kopftuch allein aus religösen Motiven tragen und nicht weil sie es besonders schick oder bequem finden. Zudem empfinden es viele Mitmenschen als Audruck einer bestimmten religiösen Richtung. Als Lehrer sollte man z.B. neutral sein und darf zurecht auch keine Abzeichen von bestimmten Parteien tragen, da finde ich es problematisch die Religion in den Unterricht hineinzutragen.
    Warum Kopfbedeckungen verbieten? Naja, sobald man Uniform trägt, passt das Kopftuch nicht. Eine Polizistin oder Richterin muss ein neutrales Erscheinungsbild wahren. Da passt ein Kopftuch genauso wenig wie eine Baseballkappe. Oder als Feuerwehrfrau ist es hinderlich, weil es brennen kann, am Fließband kann es sich in der Maschine verheddern ... Es gibt sicherlich viele Gründe bei der Arbeit oder sonstwo Kopfbedeckungen zu verbieten.
    Leider geht es den meisten, die ein Verbot von Kopftüchern fordern, nur darum das Kopftuch nur noch mit dem Islam in Verbindung zu bringen und Muslime zu dissen.
    Ich finde es schlimm, wenn Kinder und Jugendliche gezwungen werden, Kopftücher zu tragen, obwohl sie es nicht wollen. Es ist ein Element der Diskriminierung und Unterdrückung von Frauen und hat daher sowieso weniger mit Religion zu tun. Vor 18 ist das aber eher ein Fall für den Jugendschutz als das für ein Verbot. Wie sehr sollen Eltern ein Kind mit ihrem eigenen Weltbild indoktrinieren? Wie fähig ist jemand zur Kindererziehung, wenn er sein Kind wegen Fantasievorstellungen zwingt ein Kopftuch zu tragen?
    Bei einem, der den Holocaust leugnet, juckt es, die Kinder aus dem Haus zu holen, aber wenn man dem Kind erklärt es müsse ein Kopftuch tragen, weil es z.B. sonst selbst schuld ist, wenn es die Männer so erregt, dass sie einen zurecht vergewaltigen, ist man ein guter Bürger?


    Ist sinnvoll, aber nur wenn keine Vorschriften in der Badebekleidung gemacht werden!

    Naja. Schuhe haben im Becken nichts verloren. Aber klar, viele der Badenden will man gar nicht nackiger sehen. Wie ein Komiker mal sagte: Es gibt viele die Burkinis tragen sollten.