Über "political correctness" & Sollte man gendern !

  • Was für eine geile Band *huld*

    Gegen die Sinnlosigkeit des Lebens kommt man nicht an, aber man kann drüber lachen und dem Universum stolz den ausgestreckten Mittelfinger zeigen.

  • WoW ! Gefällt mir richtig gut, das Vid !!!
    Warum habe ich nur damals nicht aufm Konzi sein (Pseudo-) Sperma von der Bühne geschleckt ??
    Och menno !!!!! :P

    • Offizieller Beitrag

    Warum habe ich nur damals nicht aufm Konzi sein (Pseudo-) Sperma von der Bühne geschleckt ??
    Och menno !!!!!

    Hach ja... damals '97 oder '98, bei der Tour zum zweiten Album.... schöne kleine Halle, die angenehme Wärme des Flammenwerfers direkt über den Köpfen der Zuschauer, und KMFDM im Vorprogramm... das war wirklich ein intensives Erlebnis. :kotz:
    Bin dann Jahre später nochmal dagewesen, riesige Halle, scheiß Akustik, kaum was gesehen, weil viel zu weit weg, und irgendeine belanglose Teenie-Alternative-Band als Vorgruppe... manchmal ist es besser, wenn ein Konzert mal richtig geil war, die Band so in Erinnerung zu behalten, wie sie war, und nicht später nochmal hinzugehen in der Hoffnung, dass es sich wiederholen wird.

  • Künstlerische Provokation und die empörten Reaktionen hierauf gehören untrennbar zusammen. Ist ja wirklich eine böse PC-Diktatur/Mafia, die einem Künstler kostenlos Werbung und entsprechende Einnahmen beschert ;-) Was würden denn Bands wie Rammstein machen, wenn niemand über das Stöckchen springen würde, das sie natürlich aus Kalkül hinhalten? Nur noch musikalisch und nicht mehr durch Image und Auftreten überzeugen? Vermutlich würde das, wie man an vielen wenig Aufmerksamkeit erregenden Bands sehen kann, weniger gut funktionieren als eine skandalträchtige Attitüde. War ja schon bei den Onkelz lustig zu sehen, wie deren "Rebellen"-Image von großen Teilen ihrer hohlen Anhängerschaft ernsthaft gefressen wurde, während sich die Band mit ihrer Masche die Taschen gefüllt hat.
    Ist bzw. war im Black Metal auch nicht anders: Ohne das finstere Image der frühen 90er hätte die Musik nie den Bekanntheitsgrad erlangt, unabhängig davon, ob das von den einzelnen Bands auch so beabsichtigt war.
    Ich war nie ein Rammstein-Fan, aber wäre ich einer, wäre ich ehrlich gesagt eher froh, dass die Reaktionen in Richtung "das geht zu weit!" und nicht eher "Was, die gibt's noch?" gehen. ;-)

  • Ich war nie ein Rammstein-Fan, aber wäre ich einer, wäre ich ehrlich gesagt eher froh, dass die Reaktionen in Richtung "das geht zu weit!" und nicht eher "Was, die gibt's noch?" gehen.

    Es stört mich ja gewissermaßen nicht wirklich, wie sich da einige Leute künstlich aufregen, ich finde es einfach lustig, dass so etwas geht und das fast die gesamte Medienlandschaft tatsächlich darauf einsteigt. Gewisse Kreise scheinen, egal was sie äußern, einen Passierschein für die Druckerpresse zu haben. Selbst der schwachsinnigste Müll geht ungehindert "auf Sendung". Moralische Instanzen halt.

    • Offizieller Beitrag

    Ja, schon klar, dass Rammstein gerne mal bewusst provozieren. Wobei ich persönlich finde, dass sich das alles in dem Video noch im Rahmen hält und in einer aufgeklärten Gesellschaft eigentlich überhaupt keine empörten Reaktionen hervorrufen dürfte, weil ich da nun wirklich noch weniger Tabu-Brüche erkennen kann als damals bei dem dämlichen Raptext von Kollegah, wo das böse H-Wort drin vorkam (aber ansonsten einfach nur ein pubertärer schlechtgereimter Kacktext war ohne jegliche tiefere Ausssage)
    Ich find eben nur die Reaktionen amüsant.
    Zitat:

    Zitat

    "So eine Trivialisierung schadet am Ende unserer Erinnerungskultur und befördert dann Vorurteile und eine Normalisierung von Antisemitismus."" bla bla "geschmacklose Ausnutzung der Kunstfreiheit." bla bla
    "Wie kommt Rammstein dazu, sich die Rolle der Opfer anzumaßen", fragte Christoph Heubner, Geschäftsführer des Internationalen Auschwitz Komitees. "Geschmacklos" und ohne jede Empathie für die Holocaust-Überlebenden sei eine solche Form der Darstellung, getrieben von Sensationsgier und dem Schielen nach Verkaufszahlen."Warum tritt die Band nicht in SS-Uniformen auf und schlüpft in die Rolle jener Männer, die die Hocker am Galgen umstießen?" Das wäre vielleicht eine Möglichkeit zur ernsthaften Auseinandersetzung mit dem Völkermord.

    Ich frage mich ja eher, wie kommt der Geschäftsführer des internationalen Auschwitz Komitees dazu, sich die Rolle des Opfers anzumaßen? Saß er jemals in einem KZ?
    Vielleicht hätte der Zentralrat der Juden damals das Copyright für alles, was irgendwie mit dem Holocaust und dem Dritten Reich zu tun hat, erwerben sollen. Dann hätten sie später jeden verklagen können, der gegen ihren Willen Kostüme oder Namen aus diesem eingetragenen Franchise benutzt.
    Und die Aussage, Rammstein hätten sich eher als die Täter präsentieren sollen, ist ja noch lächerlicher und an Dämlichkeit kaum zu überbieten. Denn wenn die das gemacht hätten, wären die Reaktionen ja mindestens zehnmal so heftig ausgefallen, und man hätte sie geteert und gefedert, ihnen alle Echos abgenommen, und sie dann mit Schimpf und Schande aus dem Lande gejagt.
    Wie gesagt... ich plädiere da einfach für eine gewisse Gelassenheit, auch und gerade im Umgang mit unschönen Kapiteln der deutschen Geschichte. Nicht die Künstler sind es, die das ganze Thema so langsam ins Lächerliche ziehen, sondern dieser spießige Umgang damit, als ob jeden Tag Totensonntag ist und man als Deutscher immer mit ner Kerze in der Hand rumlaufen muss, wenn es irgendwann um das Thema "Holocaust" geht.
    Sich immer daran erinnern und verhindern, dass sowas jemals wieder passiert: Ja!!! Natürlich, das sollte eine absolute Selbstverständlichkeit sein.
    Aber wenn man das dermaßen verkrampft und mit nem Stock im Arsch tut, wie gewisse Judenvertreter und Opferverbände das seit über 70 Jahren machen, dann braucht man sich halt auch nicht zu wundern, wenn das irgendwann nach hinten losgeht, und dann früher oder später noch viel härtere Provokationen kommen werden als dieses harmlose und ja eigentlich durchaus respektvolle Cosplay von Rammstein.
    So eine Aussage würde ich mal gern auf GMX oder im Spiegel lesen... aber Kritik von Judenvertretern an Künstlern scheint dann doch druckfähiger zu sein als Kritik an selbstherrlichen Judenvertretern. Kann mich nicht erinnern, dass diese Moralapostel mal jemand richtig öffentlich in ihre Schranken gewiesen hätte... Ob das vielleicht doch an der PC-Mafia liegen mag? Minderheiten- bzw. Opferbonus?

  • Ist ja wirklich eine böse PC-Diktatur/Mafia, die einem Künstler kostenlos Werbung und entsprechende Einnahmen beschert

    Als ob Knobloch und Wolffsohn (stellvertretend für die gesamten Meckertanten und Macker) das aus Werbezwecken heraus für verarmende & vergessene Künstler gemacht hätten/machen würden. Es würde mich echt nicht wundern, wenn die paar Hanseln mit ihrem Gejammer Erfolg haben und dieses Video nun auf den Prüfstand kommt und eventuell indiziert wird. Aber was solls. Diese lächerliche Theatralik ist ja nix neues.

  • Als ob Knobloch und Wolffsohn (stellvertretend für die gesamten Meckertanten und Macker) das aus Werbezwecken heraus für verarmende & vergessene Künstler gemacht hätten/machen würden. Es würde mich echt nicht wundern, wenn die paar Hanseln mit ihrem Gejammer Erfolg haben und dieses Video nun auf den Prüfstand kommt und eventuell indiziert wird. Aber was solls. Diese lächerliche Theatralik ist ja nix neues.

    Natürlich ist das nicht deren Absicht, hat aber genau den Effekt, und Bands wie Rammstein nutzen eben gezielt diverse Tabus, um Promotion zu betreiben. Wär ja auch ziemlich absurd, was Gegenteiliges anzunehmen, denn sonderlich tiefsinnig oder subtil ist die Band ja nicht gerade.


    Bei der Aufregung um irgendwelche Bands ist es für mich umso absurder, wieso sich moralische Instanzen (bzw diejenigen, die sich dafür halten) zu der üblen Entwicklung in Richtung Polizeistaat und zunehmende Kriminalisierung ausschweigen, angefangen von den neuen Polizeigesetzen bis hin zu Seehofers Ankündigung, die Warnung vor Abschiebungen kriminalisieren zu wollen. Meine These: Mit dem autoritären bürgerlichen Staat sind die weitestgehend einverstanden. Hier ähneln sich allerdings sowohl die "PC-Mafiosi" als auch ihre Gegner. Nee, mir ist da eine Band wie Feine Sahne lieber, auch wenn ich kein Fan von deren Musik bin.

  • Irgendwie trifft es das auf den Punkt (Stichwort Chance vertan)
    https://www.gmx.net/magazine/u…verpasste-chance-33633246


    Klar, ein Künstler muss gar nix Konkretes zum Ausruck bringen wollen. Rammstein ist eben so ein Fall wie die Masse an Neofolk-Bands: Style over substance, Ästhetik statt Inhalt. Da will ich mich gar nicht entscheiden, was jetzt lächerlicher ist - der Versuch, irgendwelche Tabus zu brechen, um über fehlende Inhalte bzw Innovationskraft hinwegzutäuschen, oder Teile der moralisierenden Medienlandschaft, die sowas viel zu wichtig nehmen, während ernste Entwicklungen im Gegenzug unzureichend thematisiert werden.


    Was den Umgang mit der deutschen Vergangenheit angeht, ähnelt die offizielle Gedenkkultur irgendwie einem religiösen Ritus, der einem bestimmten Prozedere zu folgen hat. Das Ganze wird konserviert und öffentlich ausgestellt wie eine Reliquie, und irgendwelche Denkmäler sind dann eben die Kathedralen, in denen man in stiller Andacht verweilt. Insofern wird ein abweichender Umgang mit der Vergangenheit schnell als unsensibel oder skandalös wahrgenommen.


    Und all die Rituale täuschen darüber hinweg, dass man bei all dem Mahnen und Erinnern keine substantielle Theorie des Faschismus entwickeln will, denn dann müsste man es ja ernst meinen mit der Kritik von Staat, Kapital und Nation an sich, und wer will das schon.


    Letztlich geht es nicht um PC, wie hier wieder mal verkürzt angenommen wird, sondern genau um das, was ich ein paar Seiten vorher angesprochen habe: diskursive Hoheit. "Ungezwungener" mit der Vergangenheit umgehen, ist hier ebenso wenig in irgendeiner Weise subversiv wie das Festhalten am Ritus.
    Wenn Rammstein auf eine subversive Weise hätten provozieren wollen, dann hätten sie z.B. Seehofer mit Hakenkreuz-Binde darstellen sollen, oder noch besser, eine Collage aus Steinmeier und Çavuşoğlu auf der einen und Hitler und dem Großmufti von Jerusalem auf der anderen Seite.

  • Rammstein ist eben so ein Fall wie die Masse an Neofolk-Bands: Style over substance, Ästhetik statt Inhalt. Da will ich mich gar nicht entscheiden, was jetzt lächerlicher ist

    Rammsteinkritiken von ideologisch verblendeten, klugscheißenden Spassbremsen, die sich lieber hässliche Musik mit total tollen Inhalten reinziehen, als ihren Stock aus dem Arsch.

    Gegen die Sinnlosigkeit des Lebens kommt man nicht an, aber man kann drüber lachen und dem Universum stolz den ausgestreckten Mittelfinger zeigen.