Über "political correctness" & Sollte man gendern !

  • Mgla stechen da eigentlich noch positiv hervor - kein peinliches Image, kein Personenkult, verhältnismäßig gute und interessante Texte sowie musikalisch eigenständig, also kein Rip-Off der alten Klassiker. Aber auch keine Berührungsängste mit dem rechten Lager und daher eben eine typische BM-Band. Ich kann mir gut vorstellen, dass dies außerhalb von Deutschland noch weitaus selbstverständlicher bzw unproblematischer ist. Ich find's eben immer wieder witzig, wenn heute behauptet wird, BM werde zu Unrecht in die rechte Ecke gedrängt. Wer sowas sagt, ist wohl in den 90ern noch mit der Rassel in der Hand um den Weihnachtsbaum gelaufen - zumindest war er nicht in der Szene unterwegs.


    P.S. Eine absolut sympathische Szene kann ich dir allerdings nennen: Doom Metaller. Mit die coolsten Leute in dem ganzen Metal-Gewusel.

  • P.S. Eine absolut sympathische Szene kann ich dir allerdings nennen: Doom Metaller. Mit die coolsten Leute in dem ganzen Metal-Gewusel.

    Klaro, die sind ja auch permanent stoned. Die haben gar keine Zeit aggressiv und nervig zu sein, da sie noch auf den nächsten Snareanschlag warten müssen! Siehe "Ahab" - Boahahahaha.... In dieser Band können ganze Generationen passieren !


    Aprosposurus Aggressionen. Ich habe oftmals so Mikroaggressionen den ganzen Alltag. Schlechte Angewohnheit !

  • Hach ja... "Als die Frauen noch Schwänze hatten" (Film) war alles noch einfacher. Gute alte Zeit ist halt vorbei...
    Weg mit der Klit, ist doch nur ein verkümmerter Penis !!!

  • @mi san thrope: Zunächst einmal stimmt es, dass genannte Wörter nicht mehr auftauchen. Mir macht das aber nichts, da ich wenig Wert darauf lege, Worte wie "Arschgeburt" weiterhin lesen zu müssen. Wer derartiges schreibt, hat ohnehin kein Interesse an einer ernsthaften Diskussion, und ähnlich inhaltsleer sehen dann auch die Postings aus.
    Sehr gerne können auch Gewaltaufrufe und Tötungsfantasien von der Plattform verschwinden; das sehe ich keineswegs als Zensur. Es wird vielmehr Zeit, dass Youtube der allgegenwärtigen Dummheit endlich mal Einheit gebietet und nicht noch bei der Publikation hilft, so dass es zum geflügelten Wort wird. Und ohne Automatisierung bekommt man es bei einer derart großen Plattform nun mal nicht hin. Diese handgemeldeten Kommentare überblickt keiner mehr. Von Youtube ist das gut gemeint, aber einfach nicht zu leisten. Zumal man, wie du es bereits dargelegt hast, durch einfaches Umformulieren selbst einen menschlichen Prüfer leicht umgehen kann.


    Dass ein Begriff wie "Bimbo" nicht gelöscht wird, lässt sich mit der weiteren Verwendung des Wortes erklären. Und du wärst garantiert der Erste, der hier im Thread auf die Barrikaden gehen würde, weil man neuerdings noch nicht mal eine deutsche Kinderzeitschrift beim Namen nennen kann! Youtube will jetzt schon bei den Kleinsten verhindern, dass sie mit der nicht-digitalen Welt in Berührung kommen und Konkurrenzprodukte konsumieren! Danke Merkel!

    • Offizieller Beitrag

    Worte zu zensieren, um Beleidigungen zu verhindern, ist in etwa das selbe, wie Schusswaffen zu verbieten und zu glauben, dass es dann dadurch keine Morde mehr gibt.
    Man kann durch solche Maßnahmen höchstens verhindern, dass es ausartet und zu viele Morde/Beleidigungen passieren. Aber letztlich geht es dann auch wieder auf die Kosten des harmlosen Sportschützen, oder auf Kosten des Wortakrobaten, der beispielsweise Ironie benutzt oder bewusste Übertreibungen. Ich denke beispielsweise an einen Rap oder Song-Text, so in der Art von "Für euch bin ich nur ein Mongo, für euch bin ich nur ne Transe." Und das darf ich dann nicht mehr schreiben? Ist doch bescheuert, weil damit beleidige ich ja niemanden, sondern kritisiere eben dieses Schubladendenken.
    Und nebenbei bemerkt: Wenn ich "Mongo" nicht mehr in den Kommentaren schreiben darf, kann ich auch niemandem mehr erklären, warum es nicht in Ordnung ist, behinderte Menschen als "Mongos" zu bezeichnen. :rolleyes2:


    Ich finde, Youtube sollte seine Resourcen lieber dafür verwenden, Nazis und Arschlöcher zu bannen, die zu viel Scheiße verbreiten und ständig nur andere beleidigen. Entweder, mir ist das als Betreiber wirklich wichtig, und ich ziehe das dann auch durch und bin bereit, viel Geld auszugeben, um schnell auf Beschwerden reagieren und Arschloch-User löschen zu können...
    oder ich stehe dazu, dass es mir eben nicht wichtig ist, und dann lass ich's einfach so wie es ist und sage den Leuten "Wenn euch der Umgangston hier nicht passt, dann geht einfach woanders hin."
    Aber so, wie Youtube und die anderen sozialen Netzwerke das zur Zeit handhaben, ist es weder das eine noch das andere. Einfach nur unehrlich und inkonsequent. Hauptsache man ist juristisch auf der sicheren Seite, alles andere ist denen doch eh egal.

  • Dian:


    Buchstaben dürfen auf keinen Fall gelöscht werden, ganze User aber schon? Wenn das mal nicht mindestens genauso inkonsequent ist.
    Aktueller Stand der Technik ist nun mal, dass Youtube nicht Herr wird über Milliarden von Usern, geschweige denn über Millionen einzelner Kommentare, die regelmäßig geschrieben werden. Man kann bei der Masse nicht händisch Störenfriede rauspicken und sie vor die Tür setzen. Zumal das gerade im Internet rein gar nichts bezweckt. Nirgendwo ist es einfacher, binnen Sekunden wieder drin zu sein. Wenn ihre Hetze aber gar nicht erst veröffentlicht wird, man sie aber in dem Glauben lässt, dann schreiben die sich einen Wolf und gehen doch in der Bedeutungslosigkeit unter. In gewisser Weise ist das sogar genial.


    Ich habe mich schon viele hunderte Male gegen die Dummheit auf Youtube gesellt. In eine Situation, aus der ich heraus "bewusste Übertreibungen" oder Begriffe wie "Mongo" benutzen musste, um meinen Standpunkt zu vertreten, bin ich dennoch nie gekommen. Wer sich auf dieses Niveau begeben muss, um Stellung zu beziehen, der bevorzugt es vermutlich auch, sich bei Bestrafungen auf dieselbe Stufe des Täters zu stellen. Gerade in dieser Richtung habe ich schon viele widerliche Fantasien gelesen, die besonders bei Leuten mit einem sehr fragwürdigen Sinn für Gerechtigkeit hoch im Kurs zu stehen scheinen.


    Im übrigens sei erwähnt, dass "Mongo" komplett erlaubt ist. Du kannst also beruhigt weiter Begriffe verurteilen, indem du sie selbst nutzt.
    Ich träume derweil von einer Welt, in der solche Sachen gar nicht erst geflügelte Worte werden können und jemand, der einen anderen als Transe bezeichnet, so ernstgenommen wird, wie wenn er sagt: "du Kalulao".
    Die Macht von Beleidigungen ist immer nur so groß, wie ihr Verbreitungsradius. Ein Schimpfwort ist umso belangloser, wenn es von anderen nicht konnektiert werden kann. Hier kann sich nun jeder für sich mal ein Schimpfwort aus seiner Region ausdenken und überlegen, ob das am anderen Ende des Landes irgendwen hinterm Ofen hervorlocken würde.

  • Es ist schon ein erheblicher Unterschied, ob man bestimmte Worte verbietet, oder ob man gezielt gegen bestimmte Usergruppen vorgeht. Letzteres wäre weitaus effizienter, während generelle Reglementierungen wohl eher nicht zu entscheidenden Veränderungen führen werden. Dann werden die entsprechenden Ideologien eben in "gesitteter Sprache" verbreitet, was sie nur noch gefährlicher macht.

  • Lonewolf:


    Wenn ich erlebe, dass sich jemand ohne Beschimpfungen, d.h. sachlich mit seiner "Ideologie" auseinandersetzt und mir das versucht anständig näher zu bringen, dann steige ich gerne in den Diskurs ein. DAS ist freie Meinungsäußerung, und nicht das erlauben von Herumbrüllen und Hetze, während man ihm hinterrücks den Bannhammer auf den Kopf schlagen will.


    Wer tatsächlich (!) seine Meinung äußern möchte, gerne her damit! Ich scheue die Diskussion nicht. Warum? Weil es nahezu unmöglich für die Gegenseite wird, ohne Beschimpfungen, Hass und Hetze die kruden Thesen zu untermauern, die deren Weltbild nun mal ausmacht. Und wenn dieses Vorführen auch noch öffentlich für jedermann sichtbar stattfindet, ja umso besser! Kann es ein besseres Lehrstück geben, als diesen Leuten direkt in den Kopf zu schauen, die sich sonst immer hinter prägnanten Sprüchen und angestauter Wut verstecken?
    Ich suche dann immer das Gespräch, will mehr erfahren. Das Ende vom Lied ist in 9 von 10 Fällen, dass nichts mehr kommt. Der eine, der es versucht, der gibt kurz danach auf. Entweder aus Ungewohntheit, dass ihm tatsächlich mal jemand zuhört, oder aber weil über den gewohnt platten Spruch heraus die ganze Munition verschossen ist.
    Oder anders gesagt: welcher Polizist auf der Demo rechnet damit, dass man ihn einfach mal in den Arm nimmt? Wenn man Menschen in für sie ungewohnte Situationen versetzt, treibt das manchmal interessante Blüten.