Sammelthread für Gedichte^^

  • REGEN


    Lauer Regen, Sommerregen
    Rauscht von Büschen, rauscht von Bäumen,
    Oh, wie gut und voller Segen,
    Einmal wieder satt zu träumen!
    War so lang im Hellen draußen
    Ungewohnt ist mir dies Wogen:
    In der eignen Seele hausen,
    Nirgend fremdwärts hingezogen.
    Nichts begehr ich, nichts verlang ich,
    Summe leise Kindertöne,
    Und verwundert heim gelang ich
    In der Träume warme Schöne.
    Herz, wie bist du wundgerissen,
    Und wie selig, blind zu wühlen,
    Nicht zu denken, nicht zu wissen,
    Nur zu fühlen, nur zu fühlen!


    Hermann Hesse

  • Im Jardin des Plantes, Paris



    Sein Blick ist vom Vorübergehn der Stäbe
    so müd geworden, dass er nichts mehr hält.
    Ihm ist, als ob es tausend Stäbe gäbe
    und hinter tausend Stäben keine Welt.


    Der weiche Gang geschmeidig starker Schritte,
    der sich im allerkleinsten Kreise dreht,
    ist wie ein Tanz von Kraft um eine Mitte,
    in der betäubt ein großer Wille steht.


    Nur manchmal schiebt der Vorhang der Pupille
    sich lautlos auf -. Dann geht ein Bild hinein,
    geht durch der Glieder angespannte Stille -
    und hört im Herzen auf zu sein.


    Rainer Maria Rilke, 6.11.1902, Paris

    "Der Panther"

  • SPRACHE


    Die Sonne spricht zu uns mit Licht, Mit Duft und Farbe spricht die Blume, Mit Wolken, Schnee und Regen spricht die Luft. Es lebt im Heiligtume der Welt ein unstillbarer Drang
    Der Dinge Stummheit zu durchbrechen, in Wort, Gebärde, Farbe, Klang
    Des Seins Geheimnis auszusprechen.
    Hier strömt der Künste lichter Quell, Es ringt nach Wort, nach Offenbarung, Nach Geist die Welt und kündet hell
    Aus Menschenlippen ewige Erfahrung.
    Nach Sprache sehnt sich alles Leben, In Wort und Zahl, in Farbe, Linie, Ton
    Beschwört sich unser dumpfes Streben
    Und baut des Sinnes immer höhern Thron.


    In einer Blume Rot und Blau, In eines Dichters Worte wendet
    Nach innen sich der Schöpfung Bau, Der stets beginnt und niemals endet.
    Und wo sich Wort und Ton gesellt, Wo Lied erklingt, Kunst sich entfaltet, Wird jedesmal der Sinn der Welt, Des ganzen Daseins neu gestaltet, Und jedes Lied und jedes Buch Und jedes Bild ist ein Enthüllen, Ein neuer, tausendster Versuch, Des Lebens Einheit zu erfüllen.
    In diese Einheit einzugehn
    Lockt euch die Dichtung, die Musik,
    Der Schöpfung Vielfalt zu verstehn
    Genügt ein einziger Spiegelblick.
    Was uns Verworrenes begegnet, Wird klar und einfach im Gedicht :
    Die Blume lacht, die Wolke regnet, Die Welt hat Sinn, das Stumme spricht.
    H.Hesse

  • Wow, das Erste was ich seit langem in dem Forum hier lese und sofort gefesselt!
    Echt schön, hat mich echt bewegt <4 Dankesehr!

  • Do not slap labels
    on a broken heart
    you never know
    where my minds go
    how it hurt
    or why i did
    i never asked
    to be like this
    what i've been through
    is a mystery forever
    if you never ask
    you point and laugh
    without understanding
    judging me by a past
    that i can't control
    maybe iam healing
    maybe iam not
    maybe iam giving it
    everything i've got
    swim with me
    to understand
    instead of assuming
    just look at my soul
    fighter in madness
    searching for dreams
    have you ever really heard
    a dying scream?
    many can't grasp what I mean
    they have never been down the White Rabbit Hole
    because they are afraid to believe
    in insanity
    i live
    wondering what awaits
    they call me freak
    they call me mistake
    they say i will never
    reach my planet
    they have no idea
    inside
    how i feel fire
    to really burn
    to really scream
    to really dream
    nothing scares me more
    than the normality that i see
    outside
    be like this, they say
    i can't
    be like that, they say
    in their annoying rants
    trying to mold me
    into something iam not
    trying to break me
    when i cannot be taught
    iam a freak
    iam the l-one-r
    in a world full of hypocrites
    trying to own me
    i will never be like everyone else
    just look into my eyes
    and read my story
    that i tell
    feel what i felt
    hear what made me scream
    maybe then you can tell me
    you know what i mean.
    Freaks are beautiful
    creatures of the night
    never to be normal
    full of light
    i will never feel right
    let them call me names
    smile as they lash me
    in madness, i can dream
    as i rise from the ashes
    a planet is born
    from tears a smile
    soul always survive
    this life
    :)

  • Dichten kann gewiss nicht jeder, doch schmück dich nie mit fremder Feder. :greybeard:

    Gegen die Sinnlosigkeit des Lebens kommt man nicht an, aber man kann drüber lachen und dem Universum stolz den ausgestreckten Mittelfinger zeigen.

  • Interessanter Therad, der ist mir bisher nie aufgefallen.
    Gedichte schreibe ich hin und wieder - sie sind nicht perfekt.


    Wehmut


    Sanftes Wasser rinnt ins Dunkel.
    Leise Wellen wanken dahin.
    Lichter der Stadt, sie spiegeln, funkeln,
    Diesen Glanz der nächtlichen Welt.


    Besorgnis erfasst die klare Sicht.
    Düstere Kälte zermartert mich.
    Dringt sich vorwärts in mir auf,
    Nimmt langsam, sicher, ihren Lauf.


    Hoffnungsloses Missbehagen,
    Einsamkeit, Gewissensnot.
    Suchend starrer Blick nach Freiheit,
    Hilfe und Geborgenheit.


    Gedrängter Nebel zieht vorbei.
    Nichts trifft ein, alles verbleibt.
    Stille Tränen fallen herab,
    In’s endlose, schweigende Meer.





    Täglicher Tag


    Ein steifes Lächeln, sorgenlos,
    Erspart die Fragen ausnahmslos,
    Lässt das erblicken, was sie wollen,
    Die Menschen, die die Wahrheit scheuen.


    Viele Sorgen, viele Fragen
    Verzweifeln ohne Auskunft.
    Müde Blicke, leere Klagen,
    Sie dringen niemals durch.


    Schon früh am Morgen fängt es an,
    Der Zeitdruck, Stress und Zweifel.
    Wann gibt es Zeit für Träumerei?
    Verdrängt wird dies, „abscheulich”.


    Immerwährend geht es weiter,
    Niemand hinterfragt.
    Viele Menschen wirken träge
    In dieser kranken Welt.

  • "Spieglein an der Wand"


    Ich werde dir jetzt was sagen,
    was du schon längst weißt!!!
    Die Welt besteht nicht nur aus Sonnenschein und Regenbogen.
    Sie ist oft ein gemeiner und hässlicher Ort;
    wo es so schön heißt:
    Schau dich im Spiegel an,
    falls du es ertragen kannst!
    Ungelogen.
    Und es ist der Welt scheißegal wie stark oder schwach du bist -
    sie wird dich in die Knie zwingen und dich zermalmen,
    übrig bleibt ein riesiger Fettfleck,
    wenn du es zulässt,
    für die Welt bist du nur Dreck
    Du und auch sonst keiner
    kann so hart zuschlagen wie das Leben!
    Aber der Punkt ist nicht der,
    wie hart einer zuschlagen kann.
    Es zählt bloß,
    wie viele Schläge du einstecken kannst
    und ob man trotzdem weitermacht.
    Wenn du weißt was das Leben wert ist ,
    dann geh hin und hol es dir.
    Aber nur,
    wenn du bereit bist die Schläge dafür einzustecken!
    Aber jetzt
    zeig nicht mit dem Finger auf andere,
    und sag du bist nicht da wo du hinwolltest,
    wegen ihm oder wegen ihr,
    oder
    den Gummibärchen oder sonst irgendjemandem!
    Deine innere Leere
    kannst du von außen nicht füllen,
    da hilft auch kein Lakritz,
    Vollmilchschokolade,
    noch dein aufgeblasenes heuchlerisches Ego.
    Versuchs mal mit L-ego!!!
    :pleasantry: