Tod

    • Offizieller Beitrag

    Ich ordne Nahtoderlebnisse oder vermeintliche Wiedergeburten in eine ähnliche Kategorie ein, wie beispielsweise ein Déjà-vu. Man meint gerade etwas erlebt zu haben, de facto ist jedoch nichts passiert.

    Ich denke aber, dass es in der Intensität schon große Unterschiede gibt. Und dass es definitiv Erfahrungen gibt, die so intensiv sind, dass die Menschen dadurch ihr Leben ändern.
    Das ist jetzt nicht unbedingt nur bei Nahtoderlebnissen der Fall, sondern auch beispielsweise gewisse Drogenerfahrungen, die einem das Gefühl geben, eins mit dem Universum zu sein und plötzlich für einen kurzen Moment alles zu verstehen.
    Sowas hatte ich jetzt direkt noch nicht, aber als ich früher mal eine Astralreise versucht habe, hatte ich auch so einen kurzen Moment der völligen Klarheit. Aber jetzt nicht so langsam, wie man sich vielleicht in eine Trance reinsteigert, sondern das kam urplötzlich über mich, wie wenn plötzlich irgendeine Tür aufgegangen wäre zu einer anderen wie auch immer gearteten Dimension. Ist schwer in Worte zu fassen... aber ich kann mir durch dieses Erlebnis schon ganz gut vorstellen, wie sich sowas ungefähr anfühlen könnte, und warum dann so viele Menschen davon überzeugt sind, dass das weit mehr ist als nur ein normaler Traum oder ein Streich, den ihm irgendwelche chemischen Botenstoffe im Gehirn gespielt haben.

    Die Wissenschaft wird den Tod besiegen. Dann werden Bewusstsein und Co. in Androiden umgepflanzt und es winkt das ewige Leben.

    Ein Gehirn werden sie sicher irgendwann mal in einen Roboterkörper stecken können. Das glaube ich schon. Aber unsterblich wird der Mensch dadurch nicht werden, denn das Gehirn wird irgendwann trotzdem seinen Geist aufgeben. Außer, wir machen das Gehirn dann auch noch mechanisch, und überspielen die Erinnerungen auf eine Festplatte.
    Vielleicht wird der Computer, dem man diese Festplatte einbaut, dann auch wirklich denken, er sei dieser Mensch mit diesen Erinnerungen. Aber der Mensch, von dem diese Erinnerungen stammen? Der wird deshalb trotzdem nicht plötzlich im Computer drin aufwachen, denn Bewusstsein ist eben vermutlich doch was anderes als nur die Summe unserer Erinnerungen und Erfahrungen. Auch wenn wir die ganzen Daten im Gehirn sammeln und irgendwo anders einsetzen. Es wird immer eine Kopie sein, die man zwar beliebig weiter vervielfältigen kann... aber das Original wird dadurch nicht transferiert, sondern nur kopiert.Ich kann mir wirklich nicht vorstellen, dass eine echte Transformation des Bewusstseins (nicht nur eine bloße Kopie) jemals möglich sein sollte, weil einfach eine wichtige verborgene Zutat (Seele) fehlen würde, die die Wissenschaft mit ihren Methoden niemals finden wird.
    Aber mal angenommen, es gäbe eine Möglichkeit, mein komplettes Bewusstsein auf einer Festplatte zu speichern und irgendwo einzusetzen... dann müsste man es ja theoretisch auch gleichzeitig in hundert oder tausend andere künstliche Körper einsetzen können. Also in beliebig viele. Aber welche dieser Körper würde ich dann mit meinem Bewusstsein kontrollieren können? Nur einen? Oder alle gleichzeitig? Wüsste ich überhaupt von den anderen Körpern, in denen mein Bewusstsein ebenfalls gespeichert ist?

  • Schade, dass wir es (wahrscheinlich) nie in Erfahrung bringen werden, was nun nach dem Sterben ist. Aber zumindest, dass alle Lebewesen mal sterben (bis auf diesen Außenseiter vielleicht), da sind alle Menschen sich mal einig.

    So wie es diese Qualle macht, könnte ich mir die einzig machbare Möglichkeit vorstellen, den Tod zu überwinden. Nicht durch Wiedergeburt oder ähnliches, sondern einfach durch fortlaufendes ihm von der Schippe springen.
    Allerdings sind die menschlichen Zellen komplexer aufgebaut, so dass wir davon wohl nicht profitieren werden. Wobei "profitieren" sowieso das falsche Wort ist. Ein Segen wäre es nicht. Weder für einen selbst, noch für die jetzt schon überbevölkerte Welt. Immerhin glaube ich fest an die Gleichung: mehr Menschen = mehr Probleme.


    Dass Menschen gewisse klare Momente haben, kann ich mir hingehen gut vorstellen. Auch dass diese Erlebnisse einschneidend sein können. Allerdings muss man dafür wohl Voraussetzungen mitbringen, um für diese Begebenheiten empfänglich zu sein, oder zumindest einen so weiten Verstand besitzen, damit es potentiell möglich ist.
    Im Umkehrschluss wird höchstwahrscheinlich nie ein Ballermanntourist diese "Erkenntnisse" erleben. Und das spricht halt schon dafür, dass diese Ereignisse doch eher "hausgemacht" sind, als dass es sich dabei um eine kosmische Fügung oder um ein Phänomen handelt, was jederzeit jedem begegnen kann.

  • Ein Gehirn ist auch nix anderes als ein Behältnis für eine gewisse Anzahl von Neuronen verbunden mit elektrischen Impulsen.
    Denke nicht, dass es da große Schwierigkeiten geben wird, das zu rekonstruieren. Dann bekommt der "BioMensch" ne USB Schnittstelle über seine Hackfresse und dann kann man alle Daten aus dem Biomenschen auslesen und steckt sie in den Androiden. Dessen USB ist wahrscheinlich aber schneller. Hehe. Aber ich denke mal, dass da noch einiges an Zeit ins Land gehen wird, bevor da in dieser Hinsicht was los ist. Aber der Ehrgeiz ist bei vielen dieser Transhumanisten vorhanden. Das gewisse "Gott spielen" treibt ungemein vorwärtz.

    Ich kann mir wirklich nicht vorstellen, dass eine echte Transformation des Bewusstseins (nicht nur eine bloße Kopie) jemals möglich sein sollte, weil einfach eine wichtige verborgene Zutat (Seele) fehlen würde, die die Wissenschaft mit ihren Methoden niemals finden wird.

    Das sehe ich nicht so. Die Quantenmechanik gibt darüber Auskunft, das bsp ein hypothetisch gebeamter Mensch zwar ein Duplikat/Kopie ist, aber woran erkennt man dann diese(s)? Ein Elementarteilchen definiert sich durch seine Eigenschaft. Bei Menschen ist das auf der großen Skala fast genauso. Wenn exact alle Elementarteilchen bis auf die kleinste Ebene dupliziert werden. Woran erkennt man dann die Kopie und woran das Original ? Ich denke, dass könnte man bei gewissen fortgeschrittenen Stand der Technik auch bei Androiden und Biomenschen sagen. Schau dir mal den Zombie der Chinesen an.



    Wenn die Entwicklung weiter so schnell fortschreitet, dann wird man es bald schwer haben, die Androiden von den Menschen zu unterscheiden. Wenn kein Außenstehender den Unterschied mehr bemerkt., warum sollte es dann bei sich selbst unwahrscheinlich sein. @ Dian. Kannst du mit 100%iger Gewissheit sagen, dass du und deine Umgebung keine Simulation eines Großrechners einer ganz anderen Spezies (b)ist ? Woran erkennt man denn sein Dasein und wie wird man sich bewusst, das dies absolut ist.

    2 Mal editiert, zuletzt von mi san thrope ()

  • Woran erkennt man denn sein Dasein und wie wird man sich bewusst, das dies absolut ist.

    Meditationspraxis kann helfen...muss aber nicht. Wie bei so vielen Dingen im Leben, muss man sich mit ihnen auseinandersetzen und erstmal alles analysieren. Das setzt ein gewisses Interesse, Neugier, aber auch eine gewisse persönliche Not voraus.


    Es muss nicht mal Wiedergeburt sein. Ich meine, dass ich mir gerade nicht vorstellen kann, dass es überhaupt keine Wahrnehmung mehr gibt, in welcher Form auch immer.

    "Der Rohstoff bleibt erhalten, nur die Form ändert sich." D.h.dass deine Energie, nachdem deine gegenwärtige Form zerfallen ist in eine andere Form bzw. Formen übergeht. Im Universum geht also nichts "verloren". Auch dein Wissen und alle sonstigen Informationen sind gespeichert (und werden recycelt), man hat da nur immer sehr begrenzten Zugang dazu. (ähnlich den schwarzen Löchern...haha....)

  • Energie = Seele? Und sind die Formen, in die ich schlüpfen könnte, auf bestimmte Arten beschränkt? Es gibt ja Formen, da möchte man persönlich nicht unbedingt rein*. Stell dir mal vor, du bist im Körper einer Stubenfliege, und kannst all deine gespeicherten Informationen nicht ausleben. :D ja vorausgesetzt, man hat überhaupt irgendwie Einblick darauf. Das Ding ist ja, es gibt nur wenige Menschen, die wirklich behaupten, sie wären früher Dies oder Das gewesen. Und die, die es behaupten, denen kann ich irgendwie nicht glauben. Eigentlich denk ich, jedes neugeborene Leben ist neu wie eine leere, frisch produzierte Diskette (mal von DNA etc. abgesehen). Aber alles ausschließen kann ich auch nicht.


    *edit: wobei es sicher ganz interessant sein kann, andere Körper als den menschlichen "auszuprobieren"

    7 Mal editiert, zuletzt von Celdur () aus folgendem Grund: hier und dort + edit hinzugefügt

  • Beschränkt ? Auf jeden Fall. Das sagt doch das Wort schon an sich aus. Bei einem Rollentausch z.B. "presst" du dich ja auch in eine andere "Lebensform" hinein.
    Ich denke, dass das ganze "Leid" eigentlich daher rührt, dass wir uns auf allen materiellen Ebenen beschränkt und abhängig fühlen. Denke nur mal an die Gravitation, der ganze atmosphärische Druck usw.
    Ohne diese Dinge könnten wir körperlich nicht existieren.
    Das ist die Krux an der ganzen Sache... Einerseits möchte man am liebsten aus der eigenen Haut fahren, auf der Anderen ist es so, dass die Körperlichkeit (wenn wir sie richtig nutzen), uns auch seelisch und geistig glücklich machen kann...
    So ähnlich wie "Sorbas der Buddha" ( Lehre vom bösen, bösen Osho).

  • Mich nervt das manchmal, mit dem eigenen, beschränkten Körper rumzulaufen. Manchmal geht mir das alles zu langsam. Ist auch irgendwie wie ein Gefängnis, dieses Körperliche. Aber man kann sich auch damit anfreunden. Man ist nun mal da jetzt drinne, leben wir doch damit. Machen wir das Beste draus! ^^

  • Wann begann der Mensch damit, seine Endlichkeit zu verleugnen? Ich würde sagen, dass das Bewusstsein der eigenen Sterblichkeit - und das gleichzeitige Unvermögen, sich dieses "Nichts" vorzustellen - die ursprünglichste menschliche Erfahrung ist. Ein kulturanthropologisches Indiz für den Übergang vom Tier zum Menschen ist das Entstehen von Begräbniskultur, insbesondere, wenn Grabbeigaben mit ins Spiel kommen. Und seit der Mensch sein Nachdenken zur Disziplin (der Philosophie) erhob, steht die Frage nach dem "Sterbenlernen" im Mittelpunkt der Frage nach dem guten Leben. Jede Ideologie, jeder Wunsch, in der begrenzten Zeit Spuren zu hinterlassen, sei es durch Taten oder durch Kunst, geschieht vor diesem Hintergrund. Ich frage mich wirklich, wie eine intelligente Spezies handeln würde, für die keine Endlichkeit mehr existiert und die dementsprechend nicht unter Zeitdruck steht, der diese existenzielle Angst völlig fremd ist. Würden wir überhaupt noch irgendetwas erschaffen wollen, wenn wir wüssten, dass es nicht nötig ist, etwas zu hinterlassen, da wir selbst es sind, die ewig überdauern? Oder würden wir uns wieder den Tieren annähern und den Augenblick als einzige Realität begreifen?

  • @ LoneWolf


    Ja, diese Frage habe ich mir auch schon oft gestellt, was würde das Dasein für uns bedeuten, wenn uns die Endlichkeit "abhanden kommt".
    Oftmals sind viele Dinge gerade deswegen sehr reizvoll und erstrebenswert, weil wir nur eine begrenzte Zeit haben, sie auszuführen.
    Den Augenblick als einzige Realität zu begreifen, scheint aber nicht gerade die schlechteste aller Möglichkeiten. Der Vergangenheit nachzutrauern und Angst vor der Zukunft zu haben, ist beides irgendwie sehr zeitraubend und oftmals unsinnig und dennoch geschieht es.