Sie ist sehr Gut ! Bitte wer ? Na die Partei Die PARTEI !

  • Edit: Aha, auch Otto der Film erhält also mittlerweile bei Youtube eine Altersbeschränkung.

    Es geht darum, weil der Tittel das N Wort enthält. Die Youtube Filter durchsuchen nachträglich die Datenbanken nach diversen Wörtern, welche nicht mehr koscher sind. Mein kurzes Video von Dead Man [Stupid Fucking White Man] hat wegen dem F Wort auch eine Altersbeschränkung bekommen. So einfach ist das.

  • Aber Sonneborn ist halt nicht mit dem Zeitgeist gegangen, in dem man jetzt jedes Wort dreimal überprüfen muss, bevor man es raushaut. Echt schade (dass man ständig aufpassen muss, was man sagt).

    Ist das dann aber auch nicht wieder "typisch"? Oder gut. Man muss ja nicht immer mit dem Trend gehen. Ist schon fast satirisch, dass er so alte Lappen aus dem Hut zaubert. Im nächsten Moment, macht er sich darüber lustig. Wer weiß.


    Edit: Auch besser so, wenn er alles direkt sagt, was er denkt. Da weiß jeder, wo er dran is. Wäre mir 1000x lieber als ein Politiker, der 10 x was anderes sagt und dasselbe meint.

    Es lebe die Freiheit, die Meinungsäußerung und der Respekt anderen gegenüber.


    Will man einen Menschen genauer beurteilen, so muß man die Geschichte seiner Kinder- und Jugendjahre kennen.

    - August Bebel

  • Man muss ja nicht immer mit dem Trend gehen.

    Das meinte ich ja damit. Ich find die Entwicklung eher traurig. Dass man heutzutage wegen jedem Pups nen Shitstorm erntet.

  • Das ist halt Rassismus, weil durchaus eine Mehrheit asiatischer Leute in der Hinsicht seit, na ja, immer stereotypisiert und lächerlich gemacht werden. Es ist mitnichten so, dass sich hier irgendwelche Weißbrot-Gutmenschen über diese Satire aufgeregt haben. Das ging von asiatischstämmigen Leuten im deutschsprachigen Raum aus. Genauso wie die auch auf den krassen Rassismus hinweisen, den sie zu Beginn und immer noch wegen der Corona-Geschichte abbekommen.


    Aber natürlich ist es mehr Sonneborns Rechtfertigungsversuch, der als problematisch gesehen wird, nicht die Sache also solche. Wenn er Eier hätte, hätte er halt zugegeben, dass er gerne rassistische Stereotype/Klischees in seiner Arbeit nutzt. Das stimmt nämlich. Aber das wollte er dann nicht sagen. Genauso wie er nicht wirklich zugeben wollte, dass das beleidigend ist/sein kann und ihm das eigentlich egal ist.

    Warum? Wer sagt das? Wer definiert den Zeitgeist?

    Schau halt mal raus. Die Generation, für die schwul bzw. Schwuchtel noch eine normale Beleidigung war, kriegt halt langsam graue Haare. Wir sind halt langsam die Muppet-Opas die meinen, alles besser zu wissen, aber schon längst nicht mehr cool sind. Genauso wie unsere Großeltern wahrscheinlich weniger Probleme mit Judenwitzen hatten.


    Und das erstreckt sich inzwischen eben auch auf rassistische Stereotypisierungen.

    Dieses Lustigmachen über ne Sprechweise finde ich nicht lustig. Aber nur, weils mich halt nicht abholt. Wenn andere den Humor gut finden, dann akzeptiere ich das aber auch. Es ist wie im Fall von Sonneborn eben schlichter Humor, aber kein rassistisches Statement. Aber Sonneborn ist halt nicht mit dem Zeitgeist gegangen, in dem man jetzt jedes Wort dreimal überprüfen muss, bevor man es raushaut. Echt schade (dass man ständig aufpassen muss, was man sagt).

    Na ja, wenn wir ehrlich sind, hätte Sonneborn doch exakt dieselbe Botschaft bringen können, ohne sich nochmal über den Chinesen an sich lustig zu machen. Das war nicht nötig.

    Wenn man sich halt ernsthaft mit Rassismus beschäftigt, dann fällt halt schon auf, dass Inhalte gerade auch über so Stereotypisierungen und Klischees in Humor geprägt werden. Mein Polenbild ist z.B. ganz stark von Polenwitzen bzw. Polenklischees geprägt ... und das gilt natürlich in viel stärkerem Maße für Gruppen, die körperlich anders aussehen. Wenn also in irgendwelchen Gags, die eigentlich eine andere Pointe haben, vom 'Neger' die Rede ist, dann verfestigt und perpetuiert das natürlich schon ein bestimmtes Konzept bzw. Weltbild.


    Und da muss man sich schon fragen lassen, ob man das denn will oder nicht. Und Sonneborn steht schon da drauf.

  • Ich wäre mir jetzt nicht so sicher, dass 'schwul' auf dem Schulhof heute keine Beleidigung mehr darstellt.
    Ich weiß auch nicht, ob man pauschal von einer Änderung des Zeitgeistes sprechen kann. Was sich wohl ändert, ist das Klientel, das 'Die Partei' cool findet. Meiner Erfahrung nach waren das früher eher Linke bis Linksradikale, die keinen Bock auf 'political correctness' hatten und mit den Mitteln der Satire Missstände im politischen System anprangern wollten. Mittlerweile ist die Szene eben weitaus mehr 'woke' als früher. 'Cis-Männer' und weiße Menschen sollen 'ihre Privilegien checken', die gute alte Vokü heißt jetzt Küfa, und Männer und Frauen werden korrekterweise als 'männlich bzw. weiblich gelesene Personen' bezeichnet. Anders gesagt: Die SJW sind nun voll und ganz angekommen und dominieren viele linke Gruppen.


    Das Problem ist, dass Satire und PC nicht wirklich zusammenpassen. Dementsprechend ist es wohl tatsächlich das Medium der Satire als solches, das sich für genanntes Klientel als ungeeignet herausstellt. Im Grunde ist Sonneborn doch ohnehin der Einzige, der teilweise witzig war. Der Rest - na ja.

  • Das sehe ich auch so wie @Lonewolf. Ich möchte noch ergänzen. Das Problem sind nicht die Begrifflichkeiten oder mal ein Diss, eine Verfehlung oder ähnliches. Die Haltung dahinter ist entscheidend. Stereotypen haben ihre Funktion und sind nicht nur schlecht. Ein Wort bekommt seine Bedeutung durch den Kontext, Definition und Haltung des Menschen dahinter. Die Bayern lästern über die Preißn, usw. und haben ihre Stereotypen. Diese Stereotypen sind ja auch was Lebendiges, dass vor allem durch das Erleben geformt werden. Und man kann sich damit verarschen und sich damit reflektieren. Ich habe das oft erlebt, dass die Betroffenen das auch als sehr lustig empfinden, mich eingeschlossen als Bayer. Da machen sich ja auch einige mal gern lustig drüber. Ich finde das nicht schlimm. Klar ist das mit Hautfarbe und Erscheinungsbild nochmal was anderes. Vor allem ist der Kläger/Semsrott in dem Fall ja nicht betroffen, wenn jemand auf ihn zu geht, der sich persönlich davon betroffen fühlt und er reagiert dann patzig, naja dann zeugt das eben von einem scheiß Charakter, nem schlechten Tag oder ähnlichem. Als echten Rassismus im negativen empfinde ich das nicht, dies als Grund für den Austritt zu nennen erscheint mir als ungerechtfertigt und als Machtspielchen. Aber man kann ja zwischen den Zeilen lesen, dass sie persönlich eben nicht so konnten. Natürlich beeinflusst unsere Sprache unser Denken, aber das ist nicht das ursächliche Problem oder die Art wie man das Lösen kann. Es kommt darauf an wie es gemeint und aufgefasst wird und das ist etwas persönliches und hängt von vielen Faktoren ab. Ich habe den Eindruck diese Elemente der Cancel Culture können eben sehr einfach für Machtzwecke missbraucht werden. Dafür ist es ein gutes Beispiel.

    -- Liebe macht frei, Arbeit nicht immer! --


    Steckt nicht in uns allen ein kleiner Anarchist, Spießer, Kapitalist, Faschist, Kommunist, Individualist und Querdenker?

  • Unter dem Artikel hat gestern jemand gut erklärt, dass zwischen 'Mittel und Ziel' zu unterscheiden sei, und dass das Ziel hierbei ganz klar Trump darstellt.
    Ich finde es ziemlich amüsant zu sehen, wie schnell man sich von der alten Rassismus Leier ablenken lässt.


    Ich unterstelle jetzt mal, dass selbst hinter einer Satire Partei ein Konzept steht.
    Entweder ist der Sonneborn zu genial, oder seine Kritiker einfach zu... keine Ahnung... dafür.


    Was da nun zwischen Semsrott und Sonneborn wirklich vorgefallen ist, ist doch im Endeffekt völlig irrelevant.


    Minus eins, plus eins... alles geht seinen gewohnten Gang erstmal (Oder auch nicht, change, change.... hurra!).

  • Ich wäre mir jetzt nicht so sicher, dass 'schwul' auf dem Schulhof heute keine Beleidigung mehr darstellt.


    Nicht mehr in dem Maße wie in den Neunzigern. Und natürlich auch nicht bezogen auf die Vorstellung, dass Männer/Frauen heiraten können. Für die Generation, die um 2000 geboren wurde, ist das total normal. Die Dinge ändern sich eben.


    Zitat

    Ich weiß auch nicht, ob man pauschal von einer Änderung des Zeitgeistes sprechen kann.


    Welcher Humor heute noch akzeptabel ist, ändert sich schon auf breiterer Ebene. Hab letztens mal wieder alte Tarantinos geschaut, und die die Neger- und Schlitzaugenwitze, die's in 'Reservoir Dogs' und 'Pulp Fiction' gibt, sind heute z.B. nicht mehr so machbar. Als wir jung waren, war 'Neger' in unserer Ecke die Standardbezeichung für Schwarze. Das hat sich später sehr gedreht. In Amerika früher und stärker als hier, aber dass das nicht mehr geht, hat inzwischen ja sogar Joachim Herrmann gemerkt - sollte man zumindest hoffen.


    Zitat

    Was sich wohl ändert, ist das Klientel, das 'Die Partei' cool findet. Meiner Erfahrung nach waren das früher eher Linke bis Linksradikale, die keinen Bock auf 'political correctness' hatten und mit den Mitteln der Satire Missstände im politischen System anprangern wollten. Mittlerweile ist die Szene eben weitaus mehr 'woke' als früher. 'Cis-Männer' und weiße Menschen sollen 'ihre Privilegien checken', die gute alte Vokü heißt jetzt Küfa, und Männer und Frauen werden korrekterweise als 'männlich bzw. weiblich gelesene Personen' bezeichnet. Anders gesagt: Die SJW sind nun voll und ganz angekommen und dominieren viele linke Gruppen.


    Die Partei war nie irgendwie linksradikal. Da gab's manche gute Gags, aber eigentlich brandmarken die doch Politik als Spiel bzw. Show und delegitimieren die dadurch. Da geht es darum, absurd und überdreht zu erscheinen, und so 'echte politische Forderungen' lächerlich zu machen. Manches ist da gut, anderes ziemlicher Mist. Und gerade Sonneborn macht das gerne aus der Perspektive des alten weißen Mannes, der sich schon gerne am kolonialen Klischeebaukasten bedient. Und das ist halt inzwischen überkommener Humor.


    Bei dir sieht man da schon einen recht konservativen Abwehrreflex - du findest es halt nicht so geil, dass sich die Dinge ändern und Sachen mehr in den Vordergrund kommen, mit denen du nichts anfangen kannst oder willst. Aber es ist doch nicht wirklich schwierig, nicht mehr 'Negerkuss' zu sagen, oder sich zumindest rudimentär mit gewissen Gender-Aspekten vertraut zu machen.


    Zitat

    Das Problem ist, dass Satire und PC nicht wirklich zusammenpassen. Dementsprechend ist es wohl tatsächlich das Medium der Satire als solches, das sich für genanntes Klientel als ungeeignet herausstellt. Im Grunde ist Sonneborn doch ohnehin der Einzige, der teilweise witzig war. Der Rest - na ja.


    Das geht da doch nicht um PC. Das ist ein rechter Kampfbegriff. Die Linke hat sich meiner Erinnerung zufolge nie für political correctness eingesetzt oder auch nur das Wort verwendet. Das würde ja implizieren, dass sie irgendwann einmal 'das Establishment' war, das entscheiden konnte, was angemessen ist und was nicht. Und das in Deutschland definitiv nie der Fall.


    Es geht darum, dass bestimmter Humor Rassismen transportiert und es vielleicht nicht so geil ist, das gut zu finden und dabei mitzumachen.
    Ich weiß ja, was du lustig findest - aber Humor ist nicht (nur) der pubertäre Tabubruch oder das Herumhacken auf Minderheiten aus weiß-männlicher Perspektive, sondern kann auch etwas komplexer sein.

  • Ob jemand ein Genie oder Wahnsinniger ist entscheidet die Gefolgschaft.

    Na dann kann man nur hoffen, dass sich die Gefolgschaft in Zukunft nicht aus merkwürdigem Klientel zusammensetzt, wenn Herr Sonneborn sich abgedroschenem und rassistischem Humor hingibt.


    Der Nico ist aus anderen Gründen weg und setzt ganz klar ein Zeichen damit. Er hat bestimmt was eigenes am Start, und das wird eher dann die jungen PC ler ansprechen. Warum nicht. Vielleicht bleibt er nicht mal Satiriker, und ist einer von denen, die den Zeitgeist und vor allem die richtige Sprache treffen.
    Das wäre doch zu wünschen oder?
    Ist aber eine ganz normale Entwicklung und kratzt 'Papa Sonneborn' sicher weniger.