• Offizieller Beitrag

    Netflix ist ein 1997 gegründetes Unternehmen, welches erst als Online-Videothek DVDs und Blu Rays versandte und seit 2007 Filme und Serien als Stream anbietet. Spätestens seit Netflix mit der Produktion eigener Filme und Serien begonnen hat, kommt man um das Unternehmen kaum noch herum. Die erste Eigenproduktion schlug auch gleich ein wie eine Bombe: House of Cards, eine Adaption einer britischen Serie, die von Korruption und Intrigen in Washington handelt. Weitere bekannte Eigenproduktionen sind Orange Is The New Black, Daredevil, Jessica Jones, Luke Cage, Iron Fist und Punsiher. Netflix führt aber auch bereits abgesetzte Serien fort oder produziert Spin Offs; zum Beispiel Fuller House, ein Spin Off der berühmten 80er und 90er-Serie Full House.
    Laut Wikipedia hat der Dienst 118 Millionen Abonennten weltweit.


    Seit letztem Dezember gehöre auch ich zu diesen Glücklichen (und weil ich nur die eine Hälfte eines Doppel-Accounts habe, ist das für mich sogar kostenlos - also genau meine Preisklasse).


    Ich muss allerdings sagen, dass ich bei meinem ersten Besuch im eigenen Account (mein Bruder ist schon länger dabei, daher war die Seite nicht komplettes Neuland), etwas enttäuscht war. Mir fehlen einige Optionen, um die Startseite individueller und übersichtlicher zu gestalten. Ich würde zum Beispiel gerne selber festlegen, welche Listen von Angeboten mir in welcher Reihenfolge angezeigt werden. Zumindest möchte ich Listen, die mich nicht interessieren, verstecken oder löschen können. Außerdem kann ich nur eine einzige "eigene Liste" anlegen. Ich hätte gerne eine Liste mit Filmen/Serien, die ich bereits gesehen habe und eine mit Angeboten, die ich irgendwann mal sehen möchte. Und eine "Vielleicht"-Liste. Oder eine nur mit Filmen und eine nur mit Serien. Überhaupt finde ich es schlecht gemacht, dass man nicht auf den ersten Blick sieht, ob es sich bei den Vorschlägen um einen Film oder eine Serie handelt. Ein großer Störfaktor ist für mich auch, dass Netflix keine Möglichkeit zum shuffeln innerhalb einer ausgewählten Serie anbietet - immerhin kann dafür extra ein Addon für Firefox/Chrome heruntergeladen werden.
    Dafür ist Netflix hervorragend fürs binge-watching (also das stundelange chronologische gucken einer Serie, ohne nach jeder Folge zur Maus greifen zu müssen). Wenn eine Folge vorbei ist, kommt eine 15-sekündige Pause, in der das Outro der letzten Folge läuft und man eine kleine Vorschau auf die nächste Folge hat, dann geht es automatisch weiter. Nur etwa alle paar Stunden kommt ein Button, ob man weiter sehen, die letzte Folge wiederholen oder nach etwas anderem suchen möchte - für den Fall, dass man eingeschlafen ist (leider scheint es keine Möglichkeit zu geben, den Mist zu deaktivieren).
    Das fetteste Plus ist aber definitiv das große Angebot. Allein die Eigenproduktionen könnten sich sehen lassen; noch dazu hat Netflix seit 2010 Rechte an Filmen von großen Studios wie Paramount Pictures, Lions Gate Entertainment und Metro-Goldwyn-Meyer.
    Eine Übersicht bietet werstreamt.es.



    Folgende Eigenproduktionen habe ich bereits genossen:


    Tote Mädchen lügen nicht (2017; 13 Episoden in einer Staffel; ca 50-minütige Episoden)


    Trailer


    In der Verfilmung des gleichnamigen Romans bekommt ein Schüler Kassetten mit Geschichten einer Freundin, die sich einige Zeit vorher das Leben genommen hat. Auf den Kassetten erzählt die Freundin, was sie in den Selbstmord getrieben hat; mobbing, Intrigen, hinterhältige Freunde... Auf jeder Kassette geht es um eine andere Person, die ihr etwas angetan oder nicht geholfen hat, das Ganze setzt sich immer mehr zu einem Gesamtbild zusammen. So ist der Protagonist auch nicht der erste, der die Kassetten hört; sie gingen bereits bei denen rum, die von dem Mädchen für ihr Unglück verantwortlich gemacht wurden.
    Die Serie schlug sofort ein und war lange ein Kritiker-Liebling. Besonders Pädagogen dürften sich sehr dafür interessiert haben. Mir haben die ersten Folgen auch noch sehr gut gefallen, sie sind gut produziert und besetzt und zumindest am Anfang noch schön mysteriös. Mit der Zeit verliert sie aber etwas an Glaubwürdigkeit. Interessant ist dafür aber der rote Faden: die Frage, warum der Protagnist, der eigentlich ein good-guy ist, auch die Kassetten bekommt. Man fragt sich, inwiefern er, ein guter Freund des Mädchens, für ihren Tod mitverwantwortlich gemacht wird.
    Insgesamt ist die Staffel mit 13 Folgen aber nicht zu lang geworden und gutes Material für ein verregnetes Wochenende.



    Anne with an E (2017; 7 Episoden in einer Staffel; 45-minütige Episoden)


    Trailer


    1890: Das ältere Geschwisterpaar Matthew und Marilla Cuthbert kommt mit der Arbeit auf ihrem Hof nicht mehr zurecht und besorgt sich einen Waisenjungen; denken sie jedenfalls. Stattdessen holt der verdutzte Matthew ein 13-jähriges Mädchen vom Bahnhof ab. Anne (mit einem E) ist lebhaft, sehr fantasiebegabt, redselig, wortgewandt und intelligent. Nach einigen Bedenken wird sie doch von den Geschwistern aufgenommen und mischt das Dorfleben auf.
    Von vorne bis hinten eine gelungene erste Staffel: Die drei Hauptrollen sind fantastisch besetzt (besonders der schweigsame, aber herzliche Matthew), das späte 19. Jahrhundert wurde gut in Szene gesetzt, es gibt emotionale Momente, die nicht melodramatisch wirken und die Konflikte sind weder langweilig, noch zu krass. Dazu sticht Annes dunkle Vergangenheit bei anderen Pflegefamilien immer wieder kurz hervor und reißt den Zuschauer aus der bunten, fröhlichen Welt, in die sie mit der Hauptdarstellerin gelockt werden.
    Gerne mehr davon!



    BoJack Horseman (seit 2014; 49 Episoden in 4 Staffeln; 25-minütige Episoden)


    Trailer


    Die Zeichentrickserie handelt von BoJack Horseman. Einem Pferd, das in den 90ern die Hauptrolle in einer berühmten Sitcom hatte. Jetzt ist BoJack ein abgehalfterter (hihi), reicher, erfolgloser, arroganter Schauspieler, der säuft, Drogen nimmt, vögelt, lügt und seinen Zynismus verbreitet. Um wieder etwas Erfolg zu haben, will er eine Biografie schreiben und scheitert natürlich dabei. Seine Assistentin/zeitweise Partnerin vermittelt ihm einen Ghostwriter.
    Ich liebe diese Serie! Sie ist von Anfang witzig (gecatcht wurde ich am Ende der dritten Episode) und wird mit der Zeit immer dramatischer und emotionaler. Sie ist böse, anarchisch, zynisch und eine konsequente Kritik an Hollywood; BoJack stiehlt zum Beispiel das große D aus dem berühmten, riesigen HOLLYWOOD-Schriftzug - danach heißt es immer nur noch Hollywoo. Dass die Tiere sich wie Menschen verhalten, die anthropomorphe Welt (man denke da an Brian von Family Guy), bietet nicht nur eine gute Vorlage für einige Gags, sondern lädt einen auch dazu ein, immer wieder den Hintergrund im Auge zu behalten (Vögel im Anzug gehen ganz normal ihren Geschäften und fliegen plötzlich davon, wenn sie erschreckt werden etc.).
    Als Netflix-Produktion ist die Serie zum binge-watchen ausgelegt, deswegen würde ich jedem, der nicht sofort damit warm wird, zum weiterschauen raten. Ab der zweiten Staffel wird die Serie noch eine Ecke besser und als nach dem grandiosen Finale der vierten Staffel plötzlich keine neuen Folgen mehr kamen, war ich erschüttert - eine der wenigen Serien, die ich am liebsten direkt wieder von vorne anfangen würde.
    Für Fans, die von Family Guy die Schnauze voll haben oder dort richtige emotionale Höhepunkte vermissen.



    Zuletzt habe ich auch noch Prison Break gesehen, aber da dass keine Eigenproduktion ist, werde ich darüber beizeiten im richtigen Serien-Thread erzählen.



    Im Moment stehen Doctor Who (Staffeln 5 bis 9 der aktuellen Serie), House of Cards, Fargo, Misfits, Orange Is The New Black, Bates Motel (ist an Alfred Hitchcocks Klassiker Psycho angelehnt), Master of None, Santa Clarita Diet, Sense8, FRIENDS, Dark und Everythings Sucks und diverse Dokus und historische Serien wie Marco Polo auf meiner to-watch-Liste.


    Wenn ihr weitere Empfehlungen habt, immer her damit :thumbsup:

    • Offizieller Beitrag

    Eine Netflix-Perle hätte ich fast vergessen:


    Stranger Things (seit 2016; 17 Episoden in 2 Staffeln; ca. 50-minütige Episoden)


    Trailer


    Im Jahre 1983 verschwindet in der Kleinstadt Hawkins der Junge Will Byers. Seine Freunde und die Erwachsenen versuchen, ihn zu finden. Wenig später verschwindet auch die Teenagerin Barabara und ihre Freunde machen sich auf die Suche nach ihr. So wird die Geschichte aus der Sicht der drei Gruppen erzählt, die die Verschwundenen suchen. Gleichzeitig taucht ein merkwürdiges Mädchen mit telekinetischen Fähigkeiten auf.
    Die Produzenten dieser Serie, die Duffer-Brüder, wollten eigentlich die Neuverfilmung von ES machen. Als sie dies nicht konnten, schufen sie den feuchten Traum aller Mystery- und 80er-Jahre-Fans. Es gibt unzählige Anspielungen auf Filme dieser Ära, auch das Setting und die Atmosphäre wirken wie ein klassischer 80er-Film.
    Gleichzeitig ist diese Serie eine der kurzweiligsten, die ich kenne. Dazu kommt ein toll zusammengesetzter Cast, die Jugendlichen, besonders Millie Bobby Brown überzeugt als "Elfi", spielen gut miteinander; dazu kommen Winona Ryder (Edward mit den Scherenhänden, Zeit der Unschuld, Black Swan etc.) als kämpferische Mutter, David Harbour (Black Mass, Suicide Squad) als Polizist und, in der zweiten Staffel, Sean Astin (Samweis Gamdschi aus Der Herr der Ringe) als schüchterner Held. Zusammen mit der Spannung und der Atmosphäre ist sie eine absolute Empfehlung auch für denjenigen, der vielleicht sonst nicht so viel mit Mystery anfangen kann.
    Eine weitere Staffel wurde bereits angekündigt, nach der vierten soll die Story auserzählt sein. Ich kann die letzten beiden Staffeln kaum erwarten.

  • Ich hab schon einiges gesehen, aber gestern habe ich noch einen Tipp bekommen. Denn Netflix macht ja etwas interessantes, das, was wir schauen und dann kreiert er das Angebot so, das wir meist die gleichen Angebote bekommen, egal was wir eigentlich wollen ... jetzt habe ich über eine Bekannte eine Seite bekommen, wo ich eben Serien und Filme bekomme, die ich sonst nicht zu Gesicht bekomme:


    Mit diesem einfachen Trick noch mehr Filme und Serien auf Netflix entdecken. Wie kennen die geheimen Codes.