Hallo Leute, ihr kennt es bestimmt alle das Thema Minimalismus. Ich finde das ja schon irgendwie echt sexy und gucke gerne Video darüber.
Selber würde ich auch behaupten, sehr viel unnützes Zeug losgeworden zu sein, schon bevor ich Zuhause ausgezogen bin.
Als ich dann mit dem Studium angefangen hab, konnte ich ja sowieso nicht viel mitnehmen, daher war das auch nicht so viel und erst recht keine Möbel. Der Kram, der mir wirklich als wichtiges Eigentum vorkommt und den ich auch mitgenommen hab, passt in sechs normale Umzugskartons. Ein weiterer Karton steht noch bei meiner Mutter im Keller, die Sachen da drin brauche ich aber nicht wirklich. Möbel hab ich in der WG bekommen. Das sind zwei Tische, drei Stühle und ein Bett, ein Schrank ist in der Wand eingebaut und in einem 30 m² Zimmer wirkt das schon echt wenig. Aber macht mich das jetzt zu einem Minimalisten?
Und hier kommen wir jetzt auch zu dem Punkt, der mich bei der ganzen Sache ziemlich nervt: Wie vieles andere, ist es zu einer Hipster Mode geworden, tausende Menschen machen Videos darüber, wie "minimalistisch" sie doch sind, und was das doch für ein befeierndes Gefühl das ist, bla bla. Und alle haben eine andere Definition dafür, mal ist es der Verzicht auf "unnötigen Luxus", mal sagen die man soll nur besitzen, was man liebt, oder braucht, oder es geht darum, was man nicht verbrauchen will/ gebrauchen und alle fühlen sich ganz toll damit, aber wenn ich so durch Youtube klicke, dann sind 70% der Leute einfach nur welche, die mal etwas Müll weggeworfen haben und in einer aufgeräumten Wohnung leben, trotzdem steht überall nutzloses Dekozeugs rum, oder sie wohnen in einer 3 Zimmer Wohnung.
Deshalb würde ich mich nie als Minimalist bezeichnen, denn ich hab ja auch nur einfach etwas "aufgeräumt". Und ich will nicht zu so einer Modegruppe gehören, die sich in Wirklichkeit doch auch nur besser fühlen.
Hier mal die Definition von Wiki: „Minimalismus bezeichnet einen Lebensstil, der sich als Alternative zur konsumorientierten Überflussgesellschaft sieht. Seine Anhänger versuchen, durch Konsumverzicht Alltagszwängen entgegenzuwirken und dadurch ein selbstbestimmteres, erfüllteres Leben zu führen.“ – Wikipedia.de, geklaut vom ersten Blog, den ich dazu gefunden hab, und wenn ich das so lese, muss ich zuerst "Gutmensch" denken oder sowas. Alla mimimi alle konsonieren so viel, Konsum ist schlecht, ich will ein besserer Mensch sein und wenig besitzen. Allein beim Wort Überflussgesellschaft wird mir schon komisch, das hört sich so negativ an und ich muss an Menschen denken, die einfach wie hirnlose Zombies regelmäßig als Hobby shoppen gehen, ja selber Schuld sag ich da nur. Ich meine, kann man als Unternehmer nicht mal mehr einfach Produkte anbieten, ohne sich gleich schlecht fühlen zu müssen, weil einige Menschen scheinbar keine Kontrolle über ihr Kaufverhalten haben?
Was ich als echten Minimalismus sehe, ist ein Mensch, der wirklich nur das allernötigste besitzt. Bildlicher ausgedrückt, jemand, der seinen gesamten Besitz an seinem Körper tragen kann, jemand, der alles in drei Rucksäcken verstauen kann und einfach damit gehen kann, wohin er will, das ist doch wirklich geil und klingt nach Freiheit. Und nicht "Ich habe meinen Keller aufgeräumt und mir ist bewusst geworden, dass keine 20 Jacken haben muss, sondern nur 4."
Wie macht man einen Minimalsten, oder wie erkennt man ihn? Sagen wir der Russe steht vor der Tür und will dich vertreiben und du darfst nie wieder kommen, du hast 5 Minuten um zu packen und darfst nur das mitnehmen, was du tragen kannst, jemand der nichts zurücklassen müsste, das wäre ein echter Minimalist für mich. Solche Leute gibt es ja auch auf Youtube, und sowas reizt mich auch,
aber dann frage ich mich, warum sollte ich das tun? Ich habe doch den Platz für meine 60 Bücher und einen Karton voll mit Tabletop Figuren.
Aber ich werde wohl mal eine Liste machen, mit Dingen, die ich auf jeden Fall mitnehmen würde, wenn ich in 5 min das Land verlassen müsste.
Was denkt ihr über Minimalismus, oder seid ihr alle Messies?