Erfahrungen mit Dating Apps / Plattformen?

    • Offizieller Beitrag

    Ich komme mir schon fast wie ein Forentroll vor, weil ich das Leben gerade so liebe und alles einfach nur großartig läuft

    Ich finde, das ist mal eine nette Abwechslung ;)



    Wahrscheinlich hätte es sich schon herumgesprochen, wenn es einen einfachen "Seelenverwandten-Test" gäbe. Lass euer Ding erstmal etwas laufen und wenn es in einem halben Jahr im Bett, äh, beim gegenseitigen Gedankenlesen immer noch so gut läuft, ist die Sache geritzt.

  • Ich habe Apps im Handy ausprobiert... und bei mir funktionieren die einfach nicht. Und sie sind vverdammt frustrierend zu benutzen. Sie sind üblicherweise voller Scheißanzeige, and man muss üblicherweise bezahlen, um grundsätzliche Funktionen zu bekommen. Und das schlechteste daran ist, dass ich fast keine Antworte bekomme. Als ob die meisten Profile schon längst gestorben wären. Liegt es daran dass ich hässlich bin? Dass sie sich für mich nicht interessieren? Dass der App total gebrochen ist?
    Dating Apps im Allgemein habe ich nie wirklich so ernst genommen. Nur in letzter Zeit habe ich versucht, sie ein bisschen ernster zu nehmen. Ich habe zwar Leute und sogar Mädels im Internet getroffen, aber mittels anderer Seiten und Plattformen.
    Wie funktioniert das bei Facebook? Kann ich mich bei einer Gruppe von Menschen meinesgleichen (oder nicht) in meiner Nähe anmelden? Da kenne ich mich nicht aus.

  • Facebook funktioniert total einfach. Du brauchst in erster Linie ein Profil, das im besten Fall viel über dich aussagt. Also aktuelles Profilbild, grobe Übersicht über deine Interessen etc.


    Wenn das vorhanden ist, einfach die Gruppensuchfunktion nutzen. Gibt etliche Single-Gruppen. Aussuchen, beitreten, Gruppenregeln durchlesen und los geht's.

  • Danke. Das klingt interessant.... scheißfrustrierend aber trotzdem... interessant! Ich werde es sicherlich mal ausprobieren.

  • "Warum auf den 'Richtigen' warten, wenn man auch mit dem 'Falschen' Spaß haben kann?"
    Warum suchen so viele hier einen Seelenpartner? Was soll das bringen und gibt es sowas überhaupt?
    Ich habe mal gehört, daß es solchen angeblichen Seelenpartnern sogar unmöglich! sein soll, überhaupt gemeinsam eine Beziehung einzugehen, weil die äußeren Umstände einfach nicht zusammen passen wollen. Natürlich spucken einem dabei die persönlichen Wertvorstellungen immer in die Suppe. Das müssen sie sogar...
    Warum ist die Angst vor dem Scheitern so groß? Und warum ist es nicht ok, auch als 'Seelenpartner' nur ein Stück des Weges gemeinsam zu gehen?
    Bedingungslose Liebe sieht anders aus...
    "Je mehr man sich von sich selbst entfernt, desto mehr verlangt man auch vom anderen."

  • Weil wir in einer Kultur leben, die eine lange Geschichte der Romantisierung von Beziehungen aufweist. Wobei interessant ist, dass kulturelle Phänomene wie die Minne oder die Liebe der Romantik ja lediglich Projektionen waren und im Grunde eben genau etwas anderes im Fokus stand als die tatsächliche Beziehung zwischen zwei Menschen.
    Gibt's nicht schon von Platon die rührselige Geschichte von den umherwandelnden Halbwesen, die ihre verlorene Hälfte suchen?
    Man sollte sich echt nicht so unter Druck setzen (lassen).

  • Gibt's nicht schon von Platon die rührselige Geschichte von den umherwandelnden Halbwesen, die ihre verlorene Hälfte suchen?


    Platons Mythos der Zwei Kugelhälften:
    „Als das Leben am Anfang stand, fielen unzählige Kugeln auf die Erde. Bei ihrem Aufprall zersprangen sie in zwei Hälften. Uneben und frei auseinander geteilt symbolisieren sie die unterschiedlichen Charaktere zweier Menschen. Doch jede dieser auch noch so verschiedenen Halbkugeln ist für ein Gegenstück bestimmt, so wie auch zwei Menschen füreinander bestimmt sind.
    Wir alle sind auf der Suche nach unserer anderen Hälfte, eben nach der anderen halben Kugel. Wenn ihr glaubt, ihr habt Eure andere Hälfte gefunden, dann werdet ihr feststellen, dass die beiden halben Kugeln oft nur an einer einzigen kleinen Stelle passen, was Ihr durch sorgfältiges Drehen und Probieren herausfinden könnt. Es ist ganz natürlich, dass es am Anfang hakt und hängen bleibt. Aber genau das macht Sinn – denn: nicht alles kann von vornherein passen und übereinstimmen.
    Nun müssen beide an ihrer halben Kugel arbeiten, schleifen und feilen. Nur langsam und in kleinen Schritten ebnet sich dieser kantige Bruch durch das Geben und Nehmen in der Liebe.
    Nach einiger Zeit, wenn sich beide Hälften abgeschliffen haben, lassen sie sich fast reibungslos zu einer Kugel formen. Aber eben nur fast, genau passen – wie am Anfang unserer Zeit – darf es nie, sonst verliert man seine Persönlichkeit und das, was den Menschen an Eurer Seite ausmacht.
    Jedoch eines vergesst nie: Ihr sollt nicht an der anderen, sondern stets an der eigenen Hälfte feilen.“


    • Offizieller Beitrag

    Warum suchen so viele hier einen Seelenpartner? Was soll das bringen und gibt es sowas überhaupt?

    Naja, vermutlich ist das eben so ein Ideal, und wie bei allen Idealen wird es nie vollständig verwirklicht werden können...
    Den einen Menschen, der hundertprozentig zu einem passt, wird es außerhalb von kitschiger Liebesliteratur wohl nicht geben.
    Aber ich finde, man sollte schon versuchen, einen zu finden, der möglichst nah an dieses Ideal rankommt, anstatt sich an den Nächstbesten anzuketten, der gerade verfügbar ist, und sich dann hinterher zu wundern, warum man tief in sich drin unzufrieden mit seinem Dasein ist (und der Partner insgeheim auch).


    Mal abgesehen davon, dass viele romantisch veranlagte Emos/Gothics/Esoteriker und sonstige Freaks im Internet nach ihrem Seelenverwandten suchen, merke ich in der Realität aber nicht all zu viel davon, dass "Seelenverwandtschaft" bei der Partnerwahl heutzutage eine all zu große Rolle spielt.
    Oft haben Paare, die zusammen leben, nichtmal die gleichen Hobbys und Interessen, sondern es ist schlicht und ergreifend eine Fick- und Zweck-Beziehung. Beide haben was zum Ficken, der Mann hat jemanden, der ihm den Haushalt macht und für ihn kocht, und die Frau hat jemanden, der ihre Klamotten bezahlt und den Wasserhahn repariert. So sieht's doch in den meisten Fällen aus.
    Es ist eben eine ganz nüchterne Symbiose, entstanden aus knallharten Abwägungen von Kosten und Nutzen... und die Romantik tut man dann eben künstlich darüberkleistern, damit es nicht ganz so erbärmlich wirkt.
    Das war übrigens früher bei unseren Vorfahren trotz Minnegesang auch nicht anders, bzw. da war es sogar noch schlimmer. Da haben noch viel mehr Menschen ein Leben lang zusammen gelebt, ohne sich wirklich im romantischen Sinne zu lieben. Warum haben sich die Menschen eine Institution wie die Ehe überhaupt ausgedacht? Doch nicht, weil das so ein schöner romantischer Gedanke war. Ich glaube, die Leute, die damals das Sagen hatten, hatten mit Romantik nicht viel am Hut. Nein, es ging einzig und allein darum, dass Ordnung herrscht... und Ordnung herrscht eben am besten, wenn jeder seinen Platz in der Gemeinschaft hat und mit seinen Trieben und Gefühlen kein unnötiges Chaos anrichtet. Davon abgesehen war es schlicht und ergreifend auch für das Überleben des Stammes notwendig, dass jede Frau möglichst viele Kinder gebar, und dass dann auch ein Mann da war, der sich für die Brut verantwortlich fühlte, und sie mit seinem Leben verteidigte und ernährte.


    Heutzutage hätten wir Menschen mehr Freiheit, aber die althergebrachten Verhaltensmuster sind trotz aller Emanzipation noch ziemlich eingebrannt. Und so suchen die Menschen auch weiterhin ihre Partner nicht so sehr danach aus, ob sie möglichst viele Gemeinsamkeiten und Interessen haben, sondern man projeziert etwas in den anderen hinein, was gar nicht vorhanden ist (sehr oft aus Sehnsucht nach einer Ersatz-Vater- bzw. Mutterfigur) und verbringt dann Jahre oder Jahrzehnte damit, den Parnter so lange zu stressen, zu bearbeiten und in Schablonen zu pressen, bis entweder alles zerbricht oder beide Beteiligten alt sind und nicht mehr genug Energie und Kampfeswille haben, um noch länger miteinander rumzustreiten.
    Jedenfalls ist es das, was ich überall um mich herum wahrnehme... Menschen, die wahnsinnig viel Energie in das Aufrechterhalten einer stressigen Beziehung stecken, obwohl sie mit dem selben Energie-Aufwand wahrscheinlich zehn andere Partner ausprobieren könnten. Und ich frage mich nur immer, warum tun sich die Menschen so kaputt machen? Sich anschreien, als ob man sich am liebsten umbringen möchte, und dann hinterher wieder einen auf harmonische Familie machen... (hab ich in der Nachbarschaft jetzt schon tausendmal mitangesehen bzw. gehört)
    Nee... dann lieber jemanden suchen, mit dem ich nicht schreien muss, und der nicht ständig rumzickt wegen irgendeiner Kleinigkeit. Ob das dann ein/e "Seelenverwandte(r)" ist, weiß ich nicht. Es erscheint mir aber nicht nur romantisch, sondern ganz rational und vernünftig zu sein, jemanden zu suchen, der möglichst viele Dinge im Leben ähnlich sieht wie ich, so dass es weniger Anlass zu Reibereien gibt.
    Klar, ein bisschen Reiberei gibt es wohl überall, auch in den besten Beziehungen und Freundschaften, aber man sollte sie meines Erachtens auf ein Minimum reduzieren, anstatt sich aneinander abzuarbeiten, bis von den eigenen markanten Ecken und Kanten nix mehr übrig geblieben ist. ;) Daher plädiere ich auch weiterhin dafür, sich lieber ein bisschen mehr Zeit zu lassen bei der Partner-Wahl, anstatt sich nach dem Motto "Besser den Spatz in der Hand als die Taube auf dem Dach" einen Energie-Schmarotzer ins Haus zu holen, der einen über Jahre hinweg schleichend immer weiter aussaugt und auslaugt. Kaum etwas verblödet Menschen so sehr wie Beziehungen und Familie.

  • sondern man projeziert etwas in den anderen hinein, was gar nicht vorhanden ist, und verbringt dann Jahre oder Jahrzehnte damit, den anderen so lange zu stressen, zu bearbeiten und in Schablonen zu pressen, bis entweder alles zerbricht oder beide Beteiligten alt sind und nicht mehr genug Energie und Kampfeswille haben, um noch länger miteinander rumzustreiten.

    ...deswegen soll man ja auch besser nur an der eigenen Kugel schleifen. Das ist effektiv und dient der "learning curve".

    obwohl sie mit dem selben Energie-Aufwand wahrscheinlich zehn andere Partner ausprobieren könnten

    Eben genau diese Energieverschwendung sehe ich bei Dating Portalen... und bei dir... in Bezug auf diesen Typen, der sich dem Materialismus (und seiner scheiss Frau ;-)) hingegeben hat. Das ist doch im entfernteren auch eine Beziehung, eben keine romantische, aber mich wundert es eben immer was wir suchen im Anderen, wenn wir mal den praktischen Nutzen weglassen. Oder wolltest du von ihm auch was "genagelt" bekommen? serious.


    Ich denke eben, dass man auf den ´Richtigen´ Seelenpartner lange warten kann, das hat nichts damit zu tun dass man sich jedem x-beliebigen Menschen hingibt oder sich verschwendet. Wenn man natürlich eine gewisse Erwartungshaltung hegt, dann kann das ganze schon ganz schön anstrengend werden. Das meine ich auch nicht damit.
    Ich meine eher sowas in der Art: Derjenige ist mir auf relativ natürlichem Wege (ohne massenabfertigendes Datingportal) begegnet, und dieser Jemand hat mir etwas zu bringen / zu zeigen.... z.B. einen blinden Fleck an mir, den ich nicht sehe...logisch.. d.h. ich kann potenziell von JEDEM etwas lernen....
    ohne Erwartungshaltung dahinter oder Projektionen davor.
    "Seelen -verwandt" sind wir doch sowieso alle irgendwie...


    musterhaft "freundlich"

    Das erinnert mich an eine Werbung von einem Küchen Fachgeschäft. :D

    • Offizieller Beitrag

    Eben genau diese Energieverschwendung sehe ich bei Dating Portalen... und bei dir... in Bezug auf diesen Typen, der sich dem Materialismus (und seiner scheiss Frau ;-)) hingegeben hat.

    Natürlich verschwende ich meine Energie! Weiß ich ja längst. ^^
    Genau wie der Typ sein Potenzial vergeudet, indem er mit einer langweiligen Durchschnittsfrau zusammen(k)lebt und sich geistig immer mehr an ihre kleingeistige Migranten-Spießer-Gedankenwelt angleicht ("money, money, money...") - genauso vergeude ich mein Potenzial, weil ich ebensogut kreativ tätig sein könnte, anstatt mir über die verkorkste Lebensplanung anderer Menschen Gedanken zu machen, nur weil ich für sie irgendwelche irrationalen Sympathien empfinde.
    Irgendwie hab ich wohl ein Problem damit, meine eigenen Ratschläge zu beherzigen. :unknw_gif:
    Das eine ist eben die Theorie (darin bin ich ziemlich gut). Das andere ist die Praxis, in der sich leider nicht immer das geistig besser Durchdachte durchsetzt, sondern das Chaos.

    Das ist doch im entfernteren auch eine Beziehung, eben keine romantische, aber mich wundert es eben immer was wir suchen im Anderen, wenn wir mal den praktischen Nutzen weglassen. Oder wolltest du von ihm auch was "genagelt" bekommen? serious.

    Ich bin nur ein Autor, der seine Romanhelden auch in der Realität um sich haben möchte. Und dann sieht er Menschen, die ihn faszinieren und an diese Helden erinnern, macht sich Hoffnungen, und ist dann hinterher total enttäuscht, wenn er feststellt, dass die Menschen in der Realität viel korrupter sind als in seinen Büchern... und dass sie total dämliche Anfänger-Fehler begehen, die ich keinen meiner Romanhelden jemals begehen lassen würde. :dash::dash::dash:
    Klar kann ich sagen: War eben mal wieder nur eine weitere Illusion, der ich auf den Leim gegangen bin. Leben geht weiter. Aber ich weiß nicht... wenn man schon zu lange sucht, zu oft enttäuscht wurde, dann stellt man irgendwann den Sinn dieser ganzen Sucherei komplett in Frage... den Sinn der Sterne, die da oben leuchten, den Sinn der Ideale, denen man sein Leben lang gefolgt ist...
    Es geht nicht nur um die eine, besondere Person. Es ist inzwischen schon auch eine Grundsatzfrage bei mir. Ich muss an meine Ideale glauben, und an meine Idealvorstellung von edlen Menschen... sonst ist meine ganze Literatur und alles, was ich sonst so verzapft hat, komplett substanzlos gewesen. Also einfach die Messlatte runterschrauben will und kann ich nicht, denn dann hätte mich diese Welt auch korrumpiert, wie so viele andere Menschen ebenfalls.
    Naja, ich erwarte aber auch nicht wirklich, dass das jetzt jemand versteht.

    Und wenn man einen leichten Turn für Sadistinnen (gut aber keine Arschlöcher und Mörder) hat? Darf ich das dann auch als Ideal sehen? Hätte doch was emanzipatorisches im Gepäck. Manchmal ist eine Ambivalenz zwischen Menschen genau das Triebwerk, dass so manches wieder reizend gestaltet und einem zu neuen Welten verleitet.

    Klar. Ich würde aber trotzdem davon abraten, mit der Sadistin, deren Ambivalenz dich reizt, gleich zusammenzuziehen und dich per Ehevertrag an sie zu ketten. :D