Erfahrungen mit Dating Apps / Plattformen?

  • @Dian,
    ach, ich wusste es...du bist nicht nur Realist, sondern auch Romantiker!


    Es geht aber in der Tat um 1 Person - und diese Person bist du selber!
    Solange du das nicht verstehen kannst :
    "....akzeptiere das Unverständnis als unvollkommene Geste der Unschuld..." aus NACHT DER TAUSEND WORTE - Goethes Erben
    Ein Schöpfer der UNITY...und dann so mutlos?
    Du musst doch nichts runterschrauben...nur hinsehen! - es ist doch alles da (was du brauchst)....


    Ich weis deine Geschichten sehr zu schätzen, und die schreiben sich nun mal am besten aus dem persönlichen Leid.
    Danke dafür schon mal von mir!
    Im Krieg heißt es: "Hast du NUR 1 Gegner getötet, ist die Schlacht schon gewonnen."
    Also sieh es als Kompliment an, wenn du wenigstens einen einzigen Menschen damit erreicht hast...(wenn auch nur für kurze Zeit...)
    Ja, weiter machen ist ne gute Idee..
    Du hast eh' keine andere Wahl. Jedenfalls brauchst du nicht zu verzweifeln..weder an dir selbst, noch an anderen, noch an den Sternen...
    "Ohne dich wäre die Welt nicht dieselbe. Es ist DEIN Leben -so war es geplant."







  • "Runterschrauben" ist tatsächlich ein verfehlter Begriff. Es geht eher darum, zu lernen, Menschen mit all ihren Schwächen und Schattenseiten anzunehmen... man will ja auch selbst Nachsicht für die eigenen Neurosen, Marotten und Unaufrichtigkeiten.
    Und diese Verachtung von Leiblichkeit und Trieben hat ja schon fast was Christliches ;-) Ich hab nicht umsonst im anderen Thread darauf hingewiesen, dass im Unityismus einiges an Platonismus steckt - der Kopf in den Wolken, im Licht jenseits des schnöden Schattenspiels an der Höhlenwand, nie im verächtlichen Hier und Jetzt, in dem Schmutz der Existenz, aus dem uns unsere Ideale/Ideen erretten sollen. Nee, ich bin kein Platoniker, mir lag Camus immer mehr, der wundervolle Bilder von Zwischenmenschlichkeit und Leidenschaft gezeichnet hat.



    „Männer wissen nie, wie die Liebe sein muss. Nichts befriedigt sie. Sie vermögen nichts anderes, als zu träumen, neue Aufgaben zu ersinnen, neue Länder und neue Heimstätten zu suchen. Wir hingegen wissen, dass wir uns beeilen müssen zu lieben, dass es darauf ankommt, das gleiche Lager zu teilen, uns die Hand zu reichen, das Fernsein zu fürchten. Wer richtig liebt, hängt keinen Träumen nach.“


    "Hier verstehe ich, was man Herrlichkeit nennt: das Recht, ohne Maß zu lieben. Es gibt nur eine einzige Liebe auf dieser Welt. Wenn man den Körper einer Frau umarmt, umfängt man zugleich jene seltsame Freude, die vom Himmel zum Meer herabsteigt. Wenn ich mich gleich in die Wermutssträucher werfen werde, um meinen Körper von ihrem Duft durchdringen zu lassen, werde ich wissen, dass ich allen Vorurteilen zum Trotz eine Wahrheit vollbringe, die die Wahrheit der Sonne ist und auch die Wahrheit meines Todes sein wird. ... Ich liebe dieses Leben hingebungsvoll und will frei davon sprechen: es schenkt mir den Stolz meines Menschseins. Dabei ist mir oft gesagt worden: es besteht kein Grund, stolz zu sein. Doch, es besteht ein Grund: diese Sonne, dieses Meer, mein von Jugend überquellendes Herz, mein nach Salz schmeckender Körper und die Unendlichkeit der Landschaft, wo Zärtlichkeit und Herrlichkeit sich im Gelb und Blau begegnen. Dies zu erobern, muss ich meine Kraft und meine Fähigkeiten einsetzen."

  • Uuuu-uuuh! Damit geh ich dann mal langsam schlafen....
    "Gute Nacht, ihr Prinzen von Maine. Ihr Könige von Neuengland."


    Ihr seid was ganz besonderes...jeder für sich....!

    • Offizieller Beitrag

    Ein Schöpfer der UNITY...und dann so mutlos?
    Du musst doch nichts runterschrauben...nur hinsehen! - es ist doch alles da (was du brauchst)....

    Den Eindruck habe ich leider nicht. Es ist alles da, damit ich überleben kann. Ja. Aber es ist nicht alles da, damit ich glücklich sein kann. Und ich kann nicht mal sagen, ob ich in meinem Leben überhaupt schonmal richtig glücklich gewesen bin. Da ist immer so ein Gefühl, dass irgendwas wichtiges fehlt. Dieses Gefühl hat mich auch immer ganz gut dazu gebracht, selbst Schöpfer zu werden und mir als Ersatz für das, was ich selbst nicht habe, ein paar schöne Geschichten auszudenken. Auf die Dauer ist das jedoch auch nur so eine Flucht, und man sehnt sich nach etwas echtem, nach echter Magie. Aber wenn die zu lange ausbleibt, und man immer nur auf die Fresse fliegt, sobald man mal einem anderen Menschen seine Gefühle offenbart, dann wird man eben irgendwann zu einem zynischen Misanthropen.

    "Runterschrauben" ist tatsächlich ein verfehlter Begriff. Es geht eher darum, zu lernen, Menschen mit all ihren Schwächen und Schattenseiten anzunehmen.

    Ich denke schon, dass ich das ganz gut kann. Oder meinst du ernsthaft, ich würde auch nur einen weiteren Tag mit euch abgefuckten Psychopathen verbringen wollen, wenn ich das nicht könnte???? :D Ich glaube, ich bin eher schon immer viel zu verständnisvoll für so vieles gewesen, und deshalb wurde ich auch so oft ausgenutzt von anderen. Und diese Tatsache ist nicht gerade besonders hilfreich dabei gewesen, ein positives Menschenbild zu entwickeln.

    Und diese Verachtung von Leiblichkeit und Trieben hat ja schon fast was Christliches

    Och, nein. Das würde ich jetzt so nicht sagen. Ich glaube nur, viele Triebe sind bloß konditioniert und prägungsbedingt. Du könntest die Menschen auch dazu bringen, eine Orange erotisch zu finden, wenn du sie nur von Kindesbeinen an damit bestrahlst, dass man als vernünftiger erwachsener Mensch Sex mit Orangen haben muss. ;) Also wenn ich etwas ablehne, dann die fantasielose, eindimensionale, austauschbare Vorstellung von dem, was Menschen heutzutage als "erotisch" empfinden. Nicht das Empfinden an sich.

    Der ist auch mal ein König

    Komischer Zufall, dass du gerade dieses Video postest in diesem Thread.
    Auf dem Kernenturm bin ich auch mal mit der besagten Person gewesen, über die ich hier im Forum ständig schreibe. Das war vor einigen Jahren... damals hätte wohl keiner von uns gedacht, dass sich die Dinge einmal so entwickeln würden, wie es jetzt passiert ist... und dass wir einander in ein paar Jahren mal so fremd sein würden.
    Aber ist auf jeden Fall ein guter Ort, um ungestört Suizid zu begehen. :killself:

  • Ich glaube nur, viele Triebe sind bloß konditioniert und prägungsbedingt.

    Ohne Witz, das einfache, gestörte Rumgebumse ekelt mich konzeptuell auch an. Es bräuchte bei mir schon ein zuvor aufgebautes Vertrauen und Kennen, also irgendeine Form von mentaler Vertrauensbasis, muss aber nicht zwangsläufig die klassische Beziehung sein. Aber desto primitiver die Vorstellung von Sex gesellschaftlich dahinschwindet, so bin ich ab einem bestimmten Punkt nicht mehr bereit gewesen, das zu erfüllen.



    Du könntest die Menschen auch dazu bringen, eine Orange erotisch zu finden, wenn du sie nur von Kindesbeinen an damit bestrahlst, dass man als vernünftiger erwachsener Mensch Sex mit Orangen haben muss.

    :D



    Also wenn ich etwas ablehne, dann die fantasielose, eindimensionale, austauschbare Vorstellung von dem, was Menschen heutzutage als "erotisch" empfinden. Nicht das Empfinden an sich.

    Wenn ich mir kurioserweise diese XXX Seiten betrachte, dann sehe ich nur noch einen abgeflachten Pixelbrei aus bewegtem Schrott. Aber das genau finden diese Leute als Bereicherung. Paul, Manfred, Thomas, Rocky86. Die bekunden das als "geil" in den Videokommentaren. Aber wenn genau das ein vorbildliches Kulturgut für junge Menschen geworden ist, sich Sex so abgestumpft anzutun, also künstliches Gestöhne während dabei so nen adipöser Kameratyp auf Herzinfarkt hinauszögert (zitat: mrrmmm, booaah, uhmm moooaaa, hrrrrmmm uuu oooo, mooooaa, moooaa, uuuuuuuuuu ) , dann Prost Mahlzeit.



    Komischer Zufall, dass du gerade dieses Video postest in diesem Thread.

    Ich musste an den SR denken als ich an das Video mit seiner Rede an die Baumarktzombies dachte. Und da fand ich auch das mit dem Turm.



    Auf dem Kernenturm bin ich auch mal mit der besagten Person gewesen, über die ich hier im Forum ständig schreibe. Das war vor einigen Jahren... damals hätte wohl keiner von uns gedacht, dass sich die Dinge einmal so entwickeln würden, wie es jetzt passiert ist... und dass wir einander in ein paar Jahren mal so fremd sein würden.

    Versteh dich. Das mit dem drastischen Verändern von Menschen ist auch so ein Ding, warum ich mehr nachdenklich geworden bin. Ich hab zumindest an meiner Stelle so einige dicke Freunde verloren, die früher noch den Halt schworen und heute irgendwo ihr Schablonenleben antreten, mit Bonzenkarren und "Drum und Dran" und mich nicht mehr kennen wollen. Du hattest vorhin etwas erzählt von wegen, dass die besagte Person an eine geldgeile Alte geraten ist, so ähnlich war das mit meinem besten Kumpel, als er sich in eine komische Duckface-Prinzessin kurzgeschlossen hat. Er hat seine ganzen Ziele für diese schrille, hello-kitty besessene Arschgeige aufgegeben und nur noch für die gearbeitet. Und sich schlagen lassen von ihr, natürlich gegen seinen Willen.

    • Offizieller Beitrag

    Ohne Witz, das einfache, gestörte Rumgebumse ekelt mich konzeptuell auch an. Es bräuchte bei mir schon ein zuvor aufgebautes Vertrauen und Kennen, also irgendeine Form von mentaler Vertrauensbasis, muss aber nicht zwangsläufig die klassische Beziehung sein.

    Ja, ich sehe das ganz genauso wie du... ohne dass ich mich deshalb jetzt gleich als "Lustfeind" oder christlicher Asket bezeichnen würde.
    Aber wenn ich wählen müsste, würde ich mich im Zweifelsfall immer dafür entscheiden, mit jemandem zusammenzuleben, den ich nicht erotisch finde, aber mit dem ich mich auf einer platonischen Ebene tief verbunden fühle, und mir den Sex dann halt irgendwo anders holen. Sex findet man doch an jeder Ecke, wenn man will. Da brauch ich doch nicht unbedingt jede Nacht jemanden griffbereit neben mir im Bett liegen haben, zumal sich das Verlangen sowieso abnutzt mit der Zeit. Aber mit der Einstellung bin ich wohl eher eine große Ausnahme. Die meisten Menschen machen eben doch das Sexuelle zum Mittelpunkt ihrer Lebenplanung, indem sie sich an die Person, mit der sie gerne Sex haben, auch gleich beziehungsmäßig ketten, 24/7 zusammen sind und am besten gleich noch heiraten. Das ist natürlich schön, wenn das Sexuelle passt und alles andere auch noch. Aber ernsthaft... wo ist das schon der Fall? Meistens passt eigentlich nur das Sexuelle, und eben noch dass man voneinander profitiert oder finanziell/emotional voneinander abhängig ist... aber charakterlich liegen oft Welten zwischen den Menschen. Wenn es anders wäre und die Menschen ein paar andere Kriterien anlegen würden, bevor sie miteinander in die selbe Wohnung ziehen, müsste es keine "Ehebratung" geben, und es gäbe auch nicht so viele Scheidungen und Streiterei und überhaupt.
    Darauf wollte ich eigentlich hinaus. Nicht auf die Verteufelung der Lust an sich, wie das für Lonewolf vielleicht rübergekommen sein mag.

    Du hattest vorhin etwas erzählt von wegen, dass die besagte Person an eine geldgeile Alte geraten ist, so ähnlich war das mit meinem besten Kumpel, als er sich in eine komische Duckface-Prinzessin kurzgeschlossen hat. Er hat seine ganzen Ziele für diese schrille, hello-kitty besessene Arschgeige aufgegeben und nur noch für die gearbeitet.

    Ich hab das jetzt auch nicht zum ersten Mal erlebt. War nur eben das erste Mal, dass es mich persönlich betroffen hat, weil ich mit einer solchen Entwicklung in diesem Fall auch niemals gerechnet hätte.
    Aber das scheint durchaus schon ein weitverbreitetes Muster zu sein. Ein junger Typ, der keine Ziele hat im Leben und nichts mit sich anzufangen weiß... der innerlich unzufrieden und unruhig ist wegen der ungewissen Zukunft, die vor ihm liegt. Dann kommt ein dominantes, zielstrebiges Weib mit einfachem Weltbild daher und gibt ihm Ziele. Und plötzlich ist der Typ motiviert und wie ausgewechselt... arbeitet fleißig, gibt nach und nach seine Hobbys auf, lässt sich von ihr die Urlaubsplanung vorschreiben, und wann man wo irgendwelche Verwandten besucht. Er ist nicht mehr er selbst, hat dafür aber einen geregelten Ablauf und eine gewisse Struktur in seinem Leben, die ihm Sicherheit gibt und an der er sich festhalten kann, falls mal wieder Zweifel aufkommen sollten.
    Und dafür ist er seiner Alten dann total dankbar und kauft ihr gern ab und zu ein paar Schuhe... denkt, sie hat ihn gerettet und aus dem grauen Tal der Sinnlosigkeit befreit. Aber letztlich hat er sie einfach nur zu seiner Religion gemacht, und jede andere Religion hätte vermutlich den selben Zweck erfüllt. Einen Sinn zu haben. Einen Daseinszweck. Ob das Leben dadurch wirklich sinnvoller geworden ist, oder ob man es sich nur einredet, ist letztlich ja egal. Ich finde es halt von außen betrachtet schade, wenn Menschen sich selbst, ihre Vielfalt und ihre Zweifel verleugnen, nur um Sicherheit und Struktur zu haben.
    Das finde ich bei Religionsanhängern schade... und in Beziehungen verhält es sich wie gesagt oft genauso... wenn Menschen einen Teil ihrer Persönlichkeit aufgeben, nur um irgendwo dazuzugehören.


    Im Übrigen kann das gleiche natürlich auch umgekehrt passieren, mit einer planlosen, zweifelnden Frau und einem charismatischen, manipulativen Mann. (ist etwa bei Sekten oft zu finden) Im normalen Alltag scheint es mir aber häufiger vorzukommen, dass die Frauen diejenigen sind, die genau wissen, was sie wollen, und die Männer es dann halt mit sich machen lassen, weil sie auch keine bessere Idee vom Leben haben. Wie gesagt, ich hab dieses Beziehungs-Muster jetzt schon mehrfach beobachtet im Bekanntenkreis, nicht nur bei dem einen Fall.

  • Ich habe mit solchen Apps, Dating-Sachen und sogar Zeitungsannoncen keinerlei Erfahrungen, und will es auch nicht. Meine Tante wollte mich unbedingt mal verkuppeln und drückte mir einfach den Telefonhörer in die Hand, nachdem sie dachte, daß sie einen potentiellen Partner für mich an der Strippe hätte. War natürlich etwas peinlich dem ernsthaft Suchenden zu sagen, daß das ein Telefonstreich der Tante war.
    Lieber versuche ich auf mentalem Wege, diesen "Einen" in mein Leben zu ziehen, aber wirklich nur dann wenn ich im Ansatz bereit dazu bin.
    Wie soll das funktionieren und ist das nicht höchst uneffektiv ohne die üblichen Medien, weil einem ja wahrscheinlich auch niemand einfach so über den Weg läuft, da sich der soziale Kontakt auf die Kassiererin an der Supermarktkasse beschränkt?
    Ich behaupte Nein. Für mich ist es der beste Weg in der lärmenden Zeit in der wir leben. Wenn man mal betrachtet wie viel Zeit man zum Verdauen der letzten Beziehung benötigt, um sich über den Lerneffekt daraus und überhaupt den ganzen Verlauf klar zu werden. Da wäre so ein Portal äußerst anstrengend für mich durchzustehen, auch weil die Leute sich so dermaßen unter Druck setzen, daß ich für sie Mitleid empfinden müsste. Ich finde solche "Massen Abfertigungen" in jeder Hinsicht grausam.
    Auf diesem, meinem Wege hatte ich deswegen immer nur "echte" Begegnung mit Wert, weil ich ihnen einen gab, und deswegen hasse ich auch niemanden oder muss danach jemand die Schuld für etwas geben. Es sind alles notwendige Erfahrungen mit späterer Erkenntnis daraus, die einen im Endeffekt daraus wachsen lassen... "Das Leben ist wie eine Schachtel Pralinen, man weis nie was man kriegt." Aber aus JEDER Begegnung kann man was lernen. Oder man macht eben das Gegenteil, sucht in den unendlichen Weiten des Internets, findet den Einen mit den passenden Attributen, hat sich nach dem Ausschlussverfahren kennengelernt, kommt zusammen und plums...Kind im Brunnen.
    Grund: Erwartungshaltung hoch, Projektionen des Ideals werden dem Anderen übergestülpt (rosarote Brille), und wenn der Andere alles bisherige gut erfüllt hat, ist die Angst hoch ihn zu verlieren.

    Essentiell finde ich deshalb innerhalb der Beziehung, im Alltag, die Fähigkeit immer wieder neu hinsehen zu lernen/auszubauen, so dass man Raum für Entwicklungen schafft und offen für diese bleibt.
    Um wirklich nicht gemeinsam als "dreibeiniger Tänzer" zu enden, und eine Beziehung auf Augenhöhe zu führen, ist für mich eben der langsame Weg effektiver, der NICHT von der dringenden Suche nach etwas oder jemandem motiviert ist.
    Aus einer entspannten Haltung heraus kann sich dann manchmal relativ schnell etwas herauskristallisieren, mit dem man gar nicht gerechnet hat..
    Eine dauerhafte Geisteshaltung wie bei einem "Open End", lässt die Beziehung sich niemals abnutzen oder gar einen fahlen, verbitterten Nachgeschmack haben. Wenn sie vorbei ist, dann ist sie halt einfach vorbei...räumlich gesehen.
    Außerdem lässt sich das Thema Beziehung auf einiges (alles) im Alltag ausweiten. Beispielsweise auf die Beziehung zu meiner Waschmaschine, nur daß ich diese eben nicht mit ins Bett nehme.
    Der Bezugsfaktor hieße also immer: Was suche ich? Was brauche ich?


    "Cheers to the inner Lover!"

    2 Mal editiert, zuletzt von Igno von Rant () aus folgendem Grund: Mit "dreibeiniger Tänzer" meine ich das voneinander Abhängig machen innerhalb der Beziehung.

  • @Dian
    "...du würdest also lieber mit einer Person zusammen leben wollen, die du zwar nicht erotisch findest, aber dich dafür auf einer platonischen Ebene mit ihr gut verstehst und dir den Sex woanders holen?"


    Wie darf ich mir das vorstellen? Ich denke nämlich daß das ein ziemlich schwieriges, wenn nicht sogar ein unmögliches Unterfangen wird.
    Dann müsste das Prinzip genau so für den anderen auch gelten: Man lebt zusammen, aber fickt auswärts?
    Auf Dauer macht das für mich keinen Sinn. Oder bin ich in der Hinsicht zu konservativ eingestellt?
    Was ist im Falle dass die andere Person gerne mit dir Sex hätte, den sie ja nur aufgrund der fehlenden Erotik und Anziehung von dir nicht bekommt? Dann geht diese Person irgendwann und befriedigt ihren Trieb lieber selber, denn genau das passiert wenn eine Komponente in der Beziehung oder Lebenspartnerschaft fehlt.
    Dann erspart man sich auch den Rest dieser Beziehung, denn dann ist es wirklich nur noch reduziert auf Zweckgemeinschaft, oder bin ich da gänzlich schief gewickelt?
    Wenn ich diese besagte Person benennen müsste, würde ich sie "Busenkumpel" nennen oder "Bester Freund", aber nicht "Lebenspartner".
    Es gibt unter wirklich Gleichgesinnten oder Seelenpartnern, sofern man sie nicht sexuell attraktiv findet, noch die Option der "Kuschel-Parties", wo sexuelle Handlungen komplett ausgeschlossen werden. (Meistens unter leichter Aufsicht).
    Sowas entstand eher aus einem Kommunenleben, denke ich, und ist noch mal ne ganz andere Hausnummer sich zu exponieren. Das kann sehr heilsam sein, aber selbst in einer vertrauten Gruppe ist es für den ein oder anderen schwierig, sich mit seinen Gefühlen auseinander zu setzen.
    Wenn man es schon bei einem einzelnen Gegenüber nicht schafft... Also, irgendwo muss man schon ansetzen können...finde ich...
    Hmh, keine Ahnung..vielleicht schießt man sich dann doch lieber ein Loch in Knie.. ;)

  • @schreckgeist
    Hey, danke für die ausführliche Antwort mal wieder ^^
    Habe wieder was dazu gelernt. Zu Polyamorie gleich einen persönlichen Bericht gelesen. Ich hatte das Wort zuvor noch nie gehört. Es klingt total logisch irgendwie, sich quasi einfach frei bewegen zu können und nichts konzeptualisieren zu müssen..Das ist schön.
    Wenn ich allerdings früher mit dem Thema in Berührung kam, hieß es eben "ja, da menschelt es eben...", und ich habe gemerkt, daß ich das irgendwie befremdlich fand.(Das bezog sich aber eher auf einen Partnertausch, wo dann am Ende einer überflüssig war, ich weiß es nicht mehr so genau..) Die wären dann mit Polyamorie auch besser dran gewesen.
    Aber gut..ich denke auch, dass das ganz arg situationsabhängig ist. Ich kann es mir nur zeitweise sehr stressig vorstellen. Jedenfalls könnte man damit vielleicht die Scharia reformieren, haha...
    Bleibt so oder so ein interessantes Thema..
    Für eine anarchistische Lebensgemeinschaft vielleicht das einzig umsetzbare Modell?
    Im Prinzip bin ich ja auch der Meinung dass man jeden Menschen auf gewisse Art lieben kann, solange man sich als fühlendes Wesen versteht. Ich hätte nur Gewissensbisse wenn ich jemandes Gefühle nicht genauso erwidern könnte, und derjenige dann darunter leidet...aber das gibt es dann wahrscheinlich auch nicht in der Praxis.
    Hmh, ich will es vorerst mal dabei belassen, ich merke gerade das ich bissel überfordert bin, hehe... :rolleyes: