Dians Musik-Thread

  • So, das könnte jetzt ein etwas längerer Text werden... ;)


    Ich dachte, ich führe mal meinen Exkurs in die jüngere Musikgeschichte fort, bzw. fange ganz von vorne an und philosophiere ein bisschen über die Entwicklung der elektronischen Musik, von Kraftwerk bis zu Depeche Mode, und was das alles mit den Anarchonauten zu tun hat.
    (Entschuldigt, falls ich hier nur Banalitäten von mir gebe… aber es gibt ja schließlich auch einige jüngere User hier, die das damals nicht so miterlebt haben und vielleicht auf diese Weise noch was lernen können)
    Also… am Anfang war alles akustisch. Es gab Gitarren und Trompeten und den ganzen Mist. Strom wurde zunächst nur eingesetzt, um den Sound von Gitarren zu modifizieren. In den 60ern waren dann wohl die Gitarren auch das wichtigste Instrument in der modernen Musik, Rock’n Roll, Beatles, Rolling Stones und all das… ich erspare mir jetzt, dazu mehr zu schreiben. Ihr wisst ja sicher alle, was Rock’n Roll ist und wie sich das angehört hat.
    Irgendwann Ende der 60er fingen einige Soundtüftler dann damit an, elektronische Klänge mit sogenannten Synthesizern zu erzeugen. Das war anfangs alles sehr experimentell. Ich glaube, einer der ersten Chart-Erfolge, die solche Klänge enthielten, dürfte das hier gewesen sein, von 1969:


    Dann, in den 70ern, noch lange vor der Neuen Deutschen Welle, kamen Kraftwerk und nahmen mit ihren Texten und elektronischen Klängen in gewisser Weise das vorweg, was Jahre später dann die NDW ausmachen sollte.
    Einer ihrer ersten typischen Songs von 1974:

    Soweit ich weiß, war das in Deutschland anfangs gar nicht mal so erfolgreich, aber im Ausland waren wohl viele von diesem neuen Sound fasziniert.
    Gerade etwas experimentierfreudigere Künstler, wie David Bowie oder Roxy Music fingen daraufhin ebenfalls an, elektronische Klänge in ihren Songs zu verwenden, wenn auch weiterhin mit traditionellen Instrumenten vermischt.

    Klingt schon fast nach 80er, war aber von 1975, und seiner Zeit damals durchaus voraus.
    In den Charts dominierte aber vorerst weiterhin die gitarrenlastige Pop- und Rockmusik und Disco.
    Etwa zu der selben Zeit entstand in England der Punk, und mit Punk meine ich nicht das, was ihr vielleicht von heute kennt, sondern sowas hier:

    Das würde heutzutage wohl auch keine Eltern mehr erschrecken…
    Aber was halt neu war, ist, dass mit der Punkbewegung Musik machen etwas wurde, was nicht mehr nur den Günstlingen der Plattenfirmen und den ausgebildeten Musikern vorbehalten war, sondern was eigentlich jeder machen konnte, der ein bisschen Gitarre spielen konnte und ein paar Kumpels beisammen hatte.
    Es entstand so um 1976, 1977 herum so ein richtiger Hype… alle wollten frisch klingen, neue Sounds wurden ausprobiert, neue Bands kamen nach oben…
    Und so kamen auch einige junge Leute, vor allem in England, auf die Idee, nicht auf den Punk-Zug aufzuspringen, sondern sich stattdesssen einen Synthesizer zu kaufen und ihren Idolen Kraftwerk nachzueifern. Als Beispiel dafür sei Human League erwähnt, die ich neulich auch live erleben durfte:

    Oder auch O.M.D.

    Andere Bands begannen zuerst eher punkig mit gitarrenlastigem Sound, und entdeckten dann später ebenfalls den Synthesizer für sich, wie beispielsweise Ultravox.
    Aber diese rein elektronische Musik war Anfangs wirklich noch eher so ein Untergrund-Ding, und nichts was die breite Masse interessiert hätte.
    Ein anderer experimenteller Künstler, der jedoch anders als die oben erwähnten Bands auch später nie große Charterfolge bei uns hatte, war Fad Gadget.
    Er starb auch recht früh, aber soweit ich weiß, war eine junge unbekannte Band namens Depeche Mode irgendwann mal Vorgruppe bei ihm.


    Das sind jetzt neuere Aufnahmen, aber wir reden hier immer noch über das Jahr 1980. Also ich denke, man kann schon erkennen, wo Depeche Mode unter anderem ihre Inspiration her hatten.
    In Deutschland kam zur selben Zeit auch eine Gruppe junger unkonventioneller Künstler auf die Idee, mit elektronischen Instrumenten (naja, anfangs noch eher ziemlich punklastig mit Gitarren) experimentelle Musik zu machen.
    Es war der Beginn der Neuen Deutschen Welle, und als Beispiel für die frühe, noch unkommerzielle NDW sei an dieser Stelle mal DAF erwähnt:

    Immer mehr neue Bands schossen wie Pilze aus dem Boden, um auf den Zug aufzuspringen…
    So entstand in Deutschland die Neue Deutsche Welle (worauf ich jetzt aber nicht näher eingehen möchte), und in England entstand parallel dazu das, was man fortan als New Wave bezeichnete.
    New Wave war der Sound, der die erste Hälfte der 80er Jahre dominierte. (meiner Meinung nach musikalisch auch die deutlich bessere Hälfte, weil viel durchgeknallter und interessanter)
    Dann kam eben auch Depeche Mode hinzu, die zu Beginn ihrer Karriere ungefähr so klangen:


    Wie gesagt, der neue Stil wurde immer populärer, ging aus dem Untergrund in die Charts, und so kam es, dass sich einige Bands, unter anderem auch Depeche Mode, plötzlich in der BRAVO wiederfanden, als Popstars und Teenie-Idole.

    Andere Bands, die zu jener Zeit groß raus kamen, waren unter anderem Duran Duran

    (ich erwähne es, weil das damals eines der aufwändigsten Musikvideos war… Musikvideos waren ja auch erst so im Kommen zu der Zeit)
    Und Ultravox

    (Der Song ist einer meiner absoluten Favoriten aus den 80ern)
    Und spätestens, als dann eine Band namens A-Ha auftauchte, waren aus den einst experimentellen Underground-Musikern endgültig etablierte Boygroups geworden. (wobei man sagen muss, dass selbst A-HA, anders als die heutigen sogenannten „Boygroups“, trotz ihres Teenie-Publikums sehr gute Musik gemacht haben)

    Man sieht jedenfalls, wohin die Reise ging… und dann, Mitte der 80er, war die Luft raus. Alles wurde immer poppiger und seichter. Und während die Bands Anfang der 80er noch selbst an ihren Synthesizern rumgeschraubt und immer neue Klänge erforscht haben, gab es jetzt elektronische Standard-Klänge aus Standard-Keyboards. Es war Mainstream geworden.
    Mit allen negativen Folgen, die dazu gehören. (Ich sage nur, Modern Talking (nein, ich weigere mich, ein Video dazu hier zu posten!!) Glaubt mir einfach, dass die Musik immer schlechter wurde.
    Auch die Texte, die anfangs noch subversiv und intelligent waren, wurden immer oberflächlicher… wo man Anfang der 80er noch Angst vor Wettrüsten und dem Kalten Krieg hatte, waren seit 1984 oder ´85 eher Songs über Liebeskummer und Herzschmerz angesagt.
    Natürlich gab es immer auch Ausnahmen, und auch Mitte und Ende der 80er gab es noch ein paar gute neue Bands, die man als würdige New Wave-Vertreter bezeichnen konnte, auch wenn sie etwas später dran waren.
    Wobei sich die Bezeichnung „New Wave“, ebenso wie die Neue Deutsche Welle, zu der Zeit längst erledigt hatte. Seither spricht man dann wohl auch eher vom Synthpop oder Synthiepop, wenn man über größtenteils elektronische Musik in der Tradition von Depeche Mode und Co spricht.
    Als Beispiel für guten Synthpop in der Mitte und Ende der 80er sei mal Erasure erwähnt (mit Ex-Depeche Mode-Mitglied Vince Clarke), oder eben auch die Pet Shop Boys.

    Alphaville dürfen an dieser Stelle natürlich auch nicht fehlen

    Und natürlich Camouflage, die ebenfalls aus Deutschland kamen und eindeutig von Depeche Mode-beeinflusst waren und immerhin noch zwei große internationale Hits landen konnten, bevor es sich mit der New Wave dann endgültig erledigt hatte.

    Denn zu der Zeit kamen dann schon langsam Hiphop und Techno auf… und das, was zunächst Underground und später Mainstream war, galt auf einmal als „altmodisch“.
    Zu jener Zeit, Ende der 80er und in den frühen 90ern, machten nur wenige Bands noch Synthpop... und diejenigen, die es dennoch machten, hatten größtenteils keinen oder nur wenig Erfolg und blieben weitestgehend unbeachtet von der breiten Öffentlichkeit.
    Es begann dann Anfang der 90er das, was ich als die erste Welle an Depeche Mode-Nachkömmlingen bezeichnen würde.
    Jedenfalls sind zu jener Zeit einige Bands entstanden, die mit dem Depeche Mode-Sound großgeworden sind, und diesen Sound weiterführen wollten, auch wenn sich damit nicht mehr so die große Kohle verdienen ließ.
    DieMusik ging wieder mehr in den Untergrund und wurde nicht mehr so sehr von Teenies, sondern eher von Angehörigen der Schwarzen Szene gehört, vermischt mit bisschen EBM und Industrial. EBM wiederum kam Mitte der 80er auf, und kann als ziemlich monotone Underground-Variante des frühen New Wave bezeichnet werden, deren Urväter unter anderem DAF und Front242 waren.

    Aber ich schweife ab… wollte eigentlich nur erwähnen, dass es eben wieder undergroundiger wurde und die Szene, in der diese Musik gehört wurde, eher klein war.
    Mit Ausnahme der ehemaligen DDR…
    Denn kurioserweise waren Depeche Mode im Osten Deutschlands nach der Wende, anders als im Westen, immer noch die Idole vieler Jugendlicher.
    Und so ist es natürlich auch kein Zufall, dass Nikita in meinem Roman „Gegenwelt“ ausgerechnet Depeche Mode-Fan ist.
    Warum Depeche Mode gerade im Osten so populär war, habe ich nie so ganz verstanden. Vermutlich ist es diese leichte Monotonie in dem Sound, dieses Maschinen-artige, womit sich viele Jugendliche, die im tristen Grau der DDR aufgewachsen sind, besonders gut identifizieren konnten.
    Und so kam es, dass ausgerechnet in Deutschland Anfang und Mitte der 90er viele Bands entstanden, die sich zu Depeche Mode bekannten und diesen Sound weiterführten, während im Depeche Mode-Mutterland England meines Wissens so gut wie keine Band mehr existierte, die so klingen wollte, weil die jungen Leute zu der Zeit alle nur noch Britpop machten und hörten.
    Bekannteste Vertreter dieses neuen deutschen Depeche Mode-Booms sind zweifellos And One.


    Ich habe zu der Zeit größtenteils Techno und Eurodance gehört, das war eben die Musik, mit der ich aufgewachsen bin. Auch elektronisch, aber eben anders als Synthpop, gutgelaunte Musik voller positiver Energie, mit wenig Platz für Melancholie und ähnliches.
    Bis ich dann bei einem Kumpel, der aus den neuen Bundesländern kam und mit mir in die selbe Klasse ging, das erste Mal And One gehört habe. Ich glaube, es war das „Nordhausen“-Album.
    Mein erster Gedanke war wohl: Was ist das denn für seltsame Musik? Ich hatte sowas echt noch nie gehört, weder auf Viva noch auf irgendeinem Charts-Sampler. Fand es schon schräg, aber irgendwas an dem Sound hat mich auch ziemlich angesprochen.

    Ich würde sagen, dass der typische Anarchonauten-Sound schon eine ordentliche Portion „And One“ enthält, und wer genau hinhört, wird sicher den einen oder anderen Beweis dafür in unserer Musik finden. ;-)
    Weitere Bands, die Anfang der 90er in Deutschland anfingen, von Depeche Mode inspirierten Synthpop zu machen, sind De/Vision

    Distain

    und Elegant Machinery (Ausnahmsweise nicht aus Deutschland, sondern aus Schweden. Auch ein Land, wo es in den 90ern und 2000ern noch viele gute Synthpop-Bands gab)

    Es gibt wie gesagt noch unzählige weitere, und eigentlich ist auch so gut wie keine, außer vielleicht And One und De/Vision, irgendwann mal im Musikfernsehen oder in den höheren Regionen der Charts gewesen… trotzdem hält sich der Sound bis heute, mal mehr, mal weniger modernisiert, mit neuen Einflüssen wie Trance oder Techno versehen.
    Ach so, eine weitere Band soll an dieser Stelle auch nicht unerwähnt bleiben, nämlich Welle:Erdball.
    Statt Depeche Mode haben sie sich aber eher der Neuen Deutschen Welle verschrieben, und sind für mich (neben den Anarchonauten) eine der wenigen würdigen Nachfahren von damals. Die meisten, die das heute machen, haben so eine Hipster/Studenten-Attitüde (schwer zu beschreiben), die mir irgendwie überhaupt nicht zusagt, auch wenn es irgendwie Retro klingt.
    Aber Welle:Erdball sind cool… und sie versuchen auch nicht einfach nur, den NDW-Style zu kopieren, sondern haben durch die Verwendung von Tönen aus dem C64 gleich noch ein eigenes Element mit eingebracht. Und natürlich durch ihre unkonventionellen Texte, die sich nur schwer mit anderen Bands vergleichen lassen.


    Da habt ihr dann die zweite wichtige Inspirationsquelle der Anarchonauten (natürlich gibt es noch mehr, weil alles irgendwie mit allem zusammenhängt… aber And One und Welle:Erdball würde ich schon als die Bands bezeichnen, die mein musikalisches Schaffen und Denken am meisten geprägt haben)


    So, ich hoffe, dem einen oder anderen mit diesem kleinen musikalischen Geschichtsunterricht ein wenig Einblick gegeben zu haben, wo unsere Wurzeln liegen und wie weit sich das alles zurückverfolgen lässt. (im Prinzip schon bis Kraftwerk, würde ich sagen, auch wenn ich selbst irgendwie nie so der große Fan von Kraftwerk war… die waren halt die ersten und damals ihrer Zeit voraus, aber vom aktuellen Standpunkt aus gesehen finde ich ihren Sound doch eher altmodisch und etwas lahmarschig)
    Aber wie gesagt, alles hängt mit allem zusammen, und aus jeder Idee entsteht wieder irgendwoanders eine neue.


    Sollte ich in meinem musikhistorischen Rückblick irgendwo Bullshit verzapft haben oder irgendeine These aufgestellt haben, die ihr überhaupt nicht teilt, dann lasst es mich bitte wissen. Ich hab das meiste jetzt so aus dem Gedächtnis reproduziert... hab natürlich auch vieles vereinfacht oder ganz weggelassen… hätte sicher noch etwas zu den New Romantics oder über Dark Wave sagen können, über Post Punk oder New Beat… aber ich glaube, es ist jetzt erstmal genug für heute.

  • Black bzw. Colin Vearncombe war auch einer der vielen Promis, die 2016 das Zeitliche gesegnet haben. Wurde nur nicht viel darüber berichtet, da er halt nicht in den Bekanntheitsregionen eines David Bowie oder Prince unterwegs war. (Er hatte "nur" zwei oder drei Hits in den 80ern...)
    Die Musik von ihm höre ich gerade wieder recht gerne. Seine Stimme hat irgendso eine beruhigende Wirkung auf mich... und generell ist's halt schöne Musik, um melancholisch aus dem Fenster zu schauen und den Schneeflocken zuzusehen.





  • Hier mal eine recht unbekannte, neuere Synthpop-Band namens "Zynic"
    Haben aber echt gute Texte... vor allem diesem hier kann ich echt nur zustimmen:



  • Hehe, an dem Teil mit der 'Hundred hertz technology' dürften englische Einsprachler aber ein wenig zu tüfteln haben. Danke für den Tipp.

  • An dieser Stelle sei nochmal ausdrücklich Joachim Witt empfohlen, auch wenn ich das ja im alten Forum bereits erwähnt habe.
    Irgendwie sprechen mir manche seiner Texte richtig aus der Seele, vor allem wenn ich mal wieder etwas schlechter drauf bin... davon ganz abgesehen ist er einfach ein interessanter Künstler mit einer faszinierenden Ausstrahlung und Charakter, was ja heutzutage leider immer seltener wird.





  • Nun ist sie da, die neue Single von Depeche Mode. Guter Text, guter Refrain, aber was nützt das alles, wenn die Instrumentalisierung mal wieder so richtig kacke geworden ist?
    Ich verstehe einfach nicht, was die damit bezwecken... krampfhaft nicht mehr so wie damals klingen zu wollen, als ob sie irgendeine Phobie gegen den typischen Depeche Mode-Sound entwickelt hätten, den sie ja eigentlich selber erfunden haben.
    Andere Bands wie etwa OMD oder die Pet Shop Boys haben es vorgemacht, dass man sehr wohl moderne Einflüsse in seinen Sound mit aufnehmen kann, ohne aber dabei sich selbst und seine Wurzeln zu verraten. Aber bei DM hab ich immer den Eindruck, die schämen sich für die Musik, die sie damals gemacht haben, und wollen alles, was irgendwie nach Maschinen-Sounds oder teutonischem Industrial klang, komplett aus ihrer Musik verbannen.
    Stattdessen gibt es irgendwelche pseudo-elektromäßigen Sounds mit Knarz-Geräuschen und total laschem Beat, was man vielleicht ganz gut morgens um 6 in der Chillout-Lounge eines Hipster-Clubs hören kann... aber sorry, das ist für mich kein Depeche Mode. Das klingt immer bisschen so, wie wenn irgendwelche koreanischen oder amerikanischen Produzenten, die null Ahnung von Synthpop haben, versuchen, trotzdem Synthpop zu machen. Und das geht jetzt schon seit Jahren so mit diesen Sounds, die zwar auch irgendwie elektronisch sind, aber einfach ein komplett anderes Lebensgefühl transportieren als die alten Songs, wegen denen damals so viele Menschen zu DM-Fans geworden sind.
    Ich könnte aus dem Stand ein paar Dutzend Bands aufzählen, die nicht Depeche Mode heißen, aber inzwischen deutlich mehr nach Depeche Mode klingen als Depeche Mode selbst.
    Damit will ich jetzt nicht sagen, dass man sich nicht doch das eine oder andere neuere Lied von ihnen anhören kann. Kann man durchaus... aber es ist für mich halt irgendwas ganz anderes, und nicht das, was ich eigentlich hören will, wenn ich an DM denke.
    Da hör ich im Zweifelsfall doch lieber And One...


  • @Dian (Ich hoffe mal es stört dich nicht zu sehr dass ich hier in deinem Thread antworte)
    Eigentlich wollte ich selbst noch einen Beitrag zu diesem Song erstellen, aber da deine Meinung dazu im wesentlichen mit meiner übereinstimmt ergänze ich nur mal ein bisschen dazu: Irgendwie klingt die Single sehr monoton und vorhersehbar, regelrecht langweilig. Wenn das das Flagschiff des Albums sein soll, wie schlecht muss dann erst der ganze Rest sein?
    Aber selbst der Text ist mir ein bisschen zuwider. Verglichen mit den letzten Jahren leben wir in einer ziemlich politischen Zeit, und gerade in den USA sehnen sich viele nach einem Umbruch - die Trump-Anhänger haben ihn aus ihrer Sicht bereits, die SJWs warten immer noch auf ihre stalinistische Kulturrevolution und die Clinton-Anhänger... Nun ja. Da ist ein vollkommen neutraler, aber im Grunde oberflächlicher und nichtssagender Text über eine Revolution irgendwie immer noch am vielversprechendsten wenn man kommerziell erfolgreich sein will. Die Kommentarsektion zum Video ist auch gruselig...

  • Wie kriege ich jetzt eine gute Überleitung von Depeche Mode zu Sonata Arctica?
    Am besten wohl hiermit:


    Jedenfalls hat meine Lieblings-Metalband auch schon seit einer Weile ein neues Album draußen (hab es nur jetzt erst mitbekommen...)
    Und was ich an dieser Art von Musik mag, ist dass sich Metaller meistens treu bleiben, und dass man sich auch in zehn oder zwanzig Jahren noch darauf verlassen kann, dass der Sound genau so klingen wird, wie man es als Fan erwartet. Ein paar Experimente zwischendurch dürfen ja gern mal sein... aber Metaller kommen üblicherweise nicht auf die Idee, sich dem Zeitgeist anzupassen, plötzlich komplett andere Instrumente zu verwenden oder nur, weil ihnen im Drogenrausch der Heilige Geist erschienen ist (siehe Dave Gahan), auf einmal Gospelmusik mit Soul-Elementen zu machen. Nein, Metaller bleiben sich treu bis ins Grab, und Sonata Arctica tun das glücklicherweise auch.

  • Ein guter Zeitpunkt, um an dieser Stelle auch mal Mylene Farmer zu huldigen.
    In Frankreich ist sie seit den 80ern ein absoluter Mega-Star, der auch bis heute gute Musik abliefert... hierzulande ist sie leider immer relativ unbekannt geblieben. Dabei war sie stilprägend für den französischen Pop in der zweiten Hälfte der 80er-Jahre. Normalerweise hab ich's ja nicht so mit französischer Musik, aber dieser Sound von Mylene Farmer und auch einigen anderen Sängerinnen, die zur selben Zeit Erfolge feierten, hat es mir schon ziemlich angetan, weil die Lieder so eine Melancholie und Magie ausstrahlen, wie man sie im Mainstreampop selten findet.


    Was Mylene Farmer aber noch einmal auf eine andere Stufe stellt als ihre Kollegen, sind ihre genialen Musik-Videos. Zu einer Zeit, als das Musikfernsehen gerade erst so richtig populär wurde, hat die Frau Videos gemacht, die eigentlich keine bloßen Musikvideos mehr waren, sondern kunstvolle Kurzfilme, deren cineastische Qualität in späteren Zeiten nur noch von ganz wenigen Künstlern erreicht wurde.