Der dumme Mensch

  • Das Denken ist ein Fluch und ein Segen, den die Tiere eben nicht haben (bzw. ist man sich sicher dass das bei Tieren anders ist). Diese sind wie Philosophillip schon sagte von Impulsen gesteuert und nehmen die Dinge direkt in Angriff und selbst, wenn ein Tier für den Winter vorsorgt ist das (zumindest scheinbar) in die Genetik für ihr Überleben so einprogrammiert. Selbst wenn ein Tier kein Essen findet wird es sich nicht in Selbstmitleid ertränken und sich verkriechen um langsam dahinzurotten - es wird weitersuchen bis die Kraft verbraucht ist und dann erst zu Grunde gehen.
    Wir Menschen sind mit Intelligenz gesegnet, denn in die Zukunft zu schauen und einen größeren Plan zu haben ist in meinen Augen ein unglaubliches Geschenk! Das Problem ist was wir daraus machen, es geht hier wiederrum um die Haltung zu Problemen, wie auch Philosophillip schon so schön sagte. Es gibt genug Menschen die auftauchende Probleme einfach angehen und sie so gut es geht zu lösen versuchen soweit es ihnen möglich ist, während andere bei genau dem gleichen Problem den Kopf in den Sand stecken und sich erst ewig lange in ihren Gedanken verstricken.
    Eine Arbeitskollegin von mir ist da das perfekte Beispiel, sie hat sehr viele körperliche Probleme und kaum hat sie eines in den Griff bekommen, taucht ein anderes auf und so hat sie schon Ordnerweise Artzberichte angehäuft und auch gerade eine ambulante Reha am laufen! Die meisten Menschen wären in ihrer Situation (abgesehen von den akuten Problemen noch mit Asthma, Allergien und genetisch bedingten, chronischen Leiden) schon längst dem Ganzen überdrüssig und würden sich nur mehr fragen: "Wieso nur? Wieso Ich? Wieso diese ganzen Probleme?" Sie trinkt nicht, raucht nicht und führt ein aktives Leben, hat also beste Vorraussetzungen für eine gesunde Lebensweise, andere hätten da schon längst alles in Frage gestellt! Natürlich fragt sie sich auch woher das kommt, aber nicht aus einer Haltung des Selbstmitleids heraus, eher mit der Haltung mehr über die Hintergründe zu erfahren um es zu verstehen!
    Eben alles eine Frage der Haltung zu den Problemen.


    Zu den westlichen und industriellen Problemen die wir haben: Ich stimme Dir vollkommen zu, dass das Meiste davon eigentlich nicht nötig wäre, doch das einem Mangel an Intelligenz zuzuschreiben finde ich nicht richtig. Hier spielen eher ein paar wenige, sehr intelligente Gruppen eine tragende Rolle, die verstanden haben wie man den Großteil der Menschheit die das gleiche Potential wie eben die Mitglieder dieser Gruppen besitzen, ihrer Fähigkeit berauben dieses Potential auch auszuleben und zu gedeihen, nur um einen eigenen Vorteil zu haben. Als Beispiel sei hier das Geld erwähnt, das das Potential des Menschen als Richtwert mit einem äußeren Mittel ersetzt hat, das viel leichter zu kontrollieren ist. Wenn wenige die Hand über das Geld haben und Entscheiden können, während der Großteil mit nur sehr beschränkten Mitteln herumläuft, ist es ein leichtes diese unten zu halten, während man selbst die größtmögliche Freiheit besitzt. Oder auch der Glaube (hier speziell die christliche Kirche in meinem Kopf) der dazu verwendet wurde, die Menschen nach unten zu stellen, sie ihren Glaubens an sich selbst zu berauben und somit auch ihrer eigenen Verantwortung, da Alles an die Priester oder an Gott, den kommenden Messias oder was auch immer abgegeben werden kann. Ich habe gesündigt? Ich brauche nur zu einem Priester zu gehen, er hat die Macht mir diese zu nehmen, ich selbst brauche ihm das nur zu sagen. Ich möchte meine Mitmenschen beschützen? Ich brauche nur für sie zu beten, während ich jedoch nichts dafür tun muss damit es ihnen besser geht, Gott wird das schon richten.


    Wir sind leider schon viel zu lange unter der Kontrolle von anderen Menschen, doch diese Kontrolle ist nur bedingt wahr. Ein anderer Mensch kann mich mit Worten nicht verletzen - er kann sie zu mir sagen, doch nur wenn ich diese Worte in mir selbst wiederspiegle und im Innern darauf reagiere ist ein Schaden entstanden. Das kann man deutlich sehen, denn wenn eine Aussage wie "Du bist ein Arschloch!" auf den richten Menschen trifft, wird es ihn zu Rage bringen oder auch dazu führen, dass sich diese Person schleht fühlt - während ein anderer Mensch völlig gelassen drüber steht, es eben nicht zu einer inneren Reaktion kommt und somit auch kein Schaden entsteht.
    Und dieses System hat uns all die Probleme gegeben, damit wir uns mit ihnen beschäftigen und uns langsam immer weiter voneinander entfernen - denn wenn ich riesige Probleme habe, dann kann ich anderen nur schwer helfen, da ich diese erst lösen muss. Wir wurden somit von Gesellschaft und Kultur zu Egoisten erzogen, doch das liegt nicht an Dummheit - wir wurden in diese Kultur hineingeboren.

  • Es gibt genug Menschen die auftauchende Probleme einfach angehen und sie so gut es geht zu lösen versuchen soweit es ihnen möglich ist, während andere bei genau dem gleichen Problem den Kopf in den Sand stecken und sich erst ewig lange in ihren Gedanken verstricken.

    Ich denke, dass diese Unterschiede, wie so viele andere Merkmale auch, in unserer Sozialisation begündet liegt. Die Einen haben halt gelernt mit Probleme gut umzugehen. Ihnen wurde beigebraucht, Probleme als Herausforderung zu sehen und sie zu so gut wie möglich aus dem Weg zu räumen, welchen man für sich eingeschlagen hat. Die Anderen hingegen, hatten bestimmt diverse Probleme während der Sozialisation. Die Eltern, oder andere Menschen, welche diese Aufgabe fortgeführt haben, wie zB Geschwister oder Freunde, waren nicht in der Lage, den betreffenden Menschen so an Probleme heranzuführen, dass aus ihren eine lösbare Aufgabe entsteht. Manche Menschen betrachten ja sogar kleine Probleme als massive Hürde und verkriechen sich erstmal hinter Ausreden und Verdrängung. Ich kenne diese Situation sehr gut. Mir geht es auch oft so. Vor allem ist es der Fall, wenn Menschen von klein auf nie lernen konnten, Probleme anzugehen, weil andere sich um diese Probleme gekümmert haben. Wenn ständig einem jedes Problem dadurch entzogen wird, dass andere es für einen selbst lösen, dann wird man sehr unselbstständig und wird später auch an kleinen Problemen sehr zu grübeln haben.

    denn wenn ich riesige Probleme habe, dann kann ich anderen nur schwer helfen, da ich diese erst lösen muss. Wir wurden somit von Gesellschaft und Kultur zu Egoisten erzogen, doch das liegt nicht an Dummheit - wir wurden in diese Kultur hineingeboren.

    Am Ende ist es schon die Dummheit. Denn selbst ein dummer Mensch könnte irgendwann vielleicht durch Glück, vielleicht durch langsam rieselnde Erkenntnis, die Ansicht bekommen, dass er sich Baron Münchhausenhaft aus dem Schlamm ziehen muss, oder er wird für immer in seinem Elend dahinsiechen. Es sind öfter auch die Menschen, die eher unbedarft ihr Leben leben, welche es aber dennoch meistern können. Viele geistige Genies erliegen ihrem Können und Wissen, da sie sich mit den oft schwierigeren Fragen des Lebens herumquälen und finden aus diesen keinen Ausweg und keine Antwort. Die These DUMM und GLÜCKLICH ist mE vollkommen realistisch. Je weniger ich das / mein Leben hinterfrage, desto glücklicher kann ich auch sein und mit umso weniger bin ich auch im Leben zufrieden.

  • Es sind öfter auch die Menschen, die eher unbedarft ihr Leben leben, welche es aber dennoch meistern können. Viele geistige Genies erliegen ihrem Können und Wissen, da sie sich mit den oft schwierigeren Fragen des Lebens herumquälen und finden aus diesen keinen Ausweg und keine Antwort. Die These DUMM und GLÜCKLICH ist mE vollkommen realistisch. Je weniger ich das / mein Leben hinterfrage, desto glücklicher kann ich auch sein und mit umso weniger bin ich auch im Leben zufrieden.

    Hast du echt schön gesagt und ja, da stimme ich Dir vollkommen zu! Sich nicht mit tiefgehenden Fragen zu beschäftigen ist für die Psyche in den meisten Fällen sehr angenehm. Sich mit dem Sinn des Lebens, dem Werdegang der Menschheit und psychologischen Hintergründen zu beschäftigen ist für die meisten eher problematisch und so sind es meistens die intelligenteren Menschen, die am Leben leiden!

    Ich denke, dass diese Unterschiede, wie so viele andere Merkmale auch, in unserer Sozialisation begündet liegt. Die Einen haben halt gelernt mit Probleme gut umzugehen. Ihnen wurde beigebraucht, Probleme als Herausforderung zu sehen und sie zu so gut wie möglich aus dem Weg zu räumen, welchen man für sich eingeschlagen hat. Die Anderen hingegen, hatten bestimmt diverse Probleme während der Sozialisation. Die Eltern, oder andere Menschen, welche diese Aufgabe fortgeführt haben, wie zB Geschwister oder Freunde, waren nicht in der Lage, den betreffenden Menschen so an Probleme heranzuführen, dass aus ihren eine lösbare Aufgabe entsteht. Manche Menschen betrachten ja sogar kleine Probleme als massive Hürde und verkriechen sich erstmal hinter Ausreden und Verdrängung. Ich kenne diese Situation sehr gut. Mir geht es auch oft so. Vor allem ist es der Fall, wenn Menschen von klein auf nie lernen konnten, Probleme anzugehen, weil andere sich um diese Probleme gekümmert haben. Wenn ständig einem jedes Problem dadurch entzogen wird, dass andere es für einen selbst lösen, dann wird man sehr unselbstständig und wird später auch an kleinen Problemen sehr zu grübeln haben.

    Hier stimme ich Dir vollkommen zu, Problemlösungsstrategien sind nichts angeborenes, es wurde da einfach dem Menschen gelernt wie er besser damit umzugehen hat! Gerade bei mir kann ich das deutlich gespiegelt sehen, dann mir wurden auch viele Probleme abgenommen und das hat mir später sehr viele Probleme mit Problemem bereitet ^^; Hätte da auch eine andere Form der Unterstützung gebraucht, eben unter die Arme greifend bei der Lösung als dass es direkt gelöst wurde und ich somit keinerlei Lernprozess dabei durchmachen konnte.

  • Ja, so ist es. Sorry für meine vielen Rechtschreibfehler. So ist das, wenn man einen Text direkt nach dem aufstehen eintippt.

  • Das benötigt keine Entschuldigung, der Sinn ist das was von Wichtigkeit ist, nicht die korrekte Schreibweise und den hast Du gut transportiert!


    Die Frage ist jetzt nur, wie man jetzt diese "falsche" Herangehensweise ablegen kann. Schon lange bin ich im Equilibrium mit meinen Verhaltensmustern, die scheinbar nicht zu bewältigen sind.
    Auch hier könnte man wieder die Intelligenz in Frage stellen, denn immer wieder die gleiche Art und Weise des Verhaltens zu leben obwohl man weiß dass einen diese nirgendwo hinführt, könnte man sehr einfach als dumm bezeichnen und hätte damit wohl auch nicht ganz unrecht.

    Einmal editiert, zuletzt von Dobii () aus folgendem Grund: Blöde Handytastatur ^^;

  • Höre dir dazu die Tracks "ES LERNT SICH VON SELBST" & "DER GOTT DER KONFORMITÄT" von JaKa ! an x))
    Daher verschleppt sich diese Entwicklung, eine Veränderung in den Verhaltensmustern und somit an sich selbst,
    meist sehr deutlich ......


    Siehe dazu auch Japanische Kampfhörspiele
    Vielleicht geben dir die Lyrics von Christoph Kather etwas. Ich fand sie immer als Bereicherung. Auch wenn sie oftmals den IST Zustand aus meiner Sicht eher beschreiben, als das sie daran etwas ändern könnten. Passt damit aber ganz gut zur allgemeinen Sichtweise Ja Ka's! Sie wollen "nix verändern" und nehmen lieber eine neutrale beobachtende Rolle ein.

  • Ich danke Dir vor Allem, dass Du die Lyrics in die Beschreibung gepackt hast - denn die Musikrichtung ist absolut nicht meins und ohne den Text hätte ich wohl nur einen minimalen Bruchteil herausverstanden! Im Prinzip hätte ich diesen Tracks nichtmal eine Chance gegeben, wären sie mir nicht empfohlen worden.
    Es lernt sich von selbst hat für mich etwas mehr Sinn verpackt, sehe mich gerade in den Stellen wo es anders ist, dann aber wieder nicht sehr deutlich wieder, ist es doch oft so dass ich denke ich hätte den Sprung geschafft, nur um dann wieder auf dem Boden aufzukommen und am gleichen Punkt zu stehen wie vorher!


    Kann Dir mit der Beschreibung des IST-Zustandes nur Recht geben, vor Allem beim zweiten Track ist das eher eine "So ist es"-Haltung als wirklich ein Versuch von diesem weg zu kommen!


    Vielen Dank auf jeden Fall für die Empfehlungen, auch wenn ich mir das Musikalische nicht so richtig geben kann ^^;
    Werde aber den ersten Text nochmal in Ruhe sacken lassen und vlt. erschließen sich ja so neue Gedankengänge!

  • Ich finde die 4 Zeilen immer wieder "herrlich" passend !


    Ich beobachte mich, wie ich dinge tu
    Die ich nicht mehr tun wollte, und umgekehrt
    Es hat sich von selbst gelernt
    Eine umschulung ist nicht in sicht

  • Ja absolut, sehe mich sehr stark in dem Text wieder - wie gesagt hat der erste Track mich weit mehr angesprochen!
    Kann Dir da echt nur beipflichten und danke für den Text in der Beschreibung, ohne den ich etwas Lost gewesen wäre