Mit Nazis reden?

  • und das du mit besonders vielen von denen bereits drüber gesprochen hast, oder dich auf deren Argumente einlassen wollen würdest, um zu sehen, wie viel an ihrer Sichtweise dran ist, bezweifle ich...

    Sie besitzen keine Argumente, auf die man sich einlassen könnte. Ich wiederhole mich nur ungern, aber Faschismus ist keine Meinung, die auf Argumenten beruht.


    Ich lege großen Wert auf Dialoge auf gleicher Augenhöhe. Das ist mit Nazis faktisch nicht möglich.

    Deine Meinung über Nazis ist ebenfalls festgefahren

    Warum liest sich das so, als wäre dies etwas verwerfliches?

    "Wer die psychiatrische Sprache beherrscht, der kann grenzenlos jeden Schwachsinn formulieren und ihn in das Gewand des Akademischen stecken!" Gert Postel

  • Du schreibst: >Ich lege großen Wert auf Dialoge auf gleicher Augenhöhe. Das ist mit Nazis faktisch nicht möglich.< Glaubst du, dass liegt daran, dass die auf dich hinabschauen (wollen) - oder du auf sie bloß noch hinabschauen kannst?

    In erster Linie Ersteres, in zweiter Linie auch Zweiteres.


    Wenn dir einer sagt, dass du weniger Rechte haben solltest als andere Menschen, weil du von Geburt an minderwertig bist, könntest du dann mit ihm auf gleicher Augenhöhe reden? (rhetorische Frage)


    Weil festgefahrene Ansichten innerhalb eines sich kontinuierlich weiterentwickelnden Universums...

    Plattitüden helfen uns hier absolut nicht weiter.


    Wenn du darauf hinaus willst, dass Nazis sich ändern können und man sie deshalb nicht (vor-)verurteilen sollte, dann sag das doch einfach. Mit dieser Ansicht müsstest du hier alleine da stehen, vermute ich.


    Natürlich können sich Nazis manchmal ändern, dafür gibt es EXIT-Deutschland. Ändert nichts daran, dass sie -solange sie Nazis sind- Arschlöcher sind, die man marginalisieren muss.



    Im Übrigen kommt es vor, dass Väter ihre rechtsradikalen Söhne verprügeln, damit sie zu Exit gehen. Da hilft Gewalt tatsächlich, die Vorstellungen zu ändern.


    Oder willst du mit der Plattitüde darauf hinaus, dass sich mein Bild von Nazis noch (ins Positive?!) verändern könnte? Wie soll das bitte aussehen?
    So: "Achja, Hitler hatte auch gute Seiten. Er war sehr tierlieb, hab ich erfahren. Das ändert meine Sichtweise auf Nazis fundamental."?

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  • >Wenn du darauf hinaus willst, dass Nazis sich ändern können und man sie
    deshalb nicht (vor-)verurteilen sollte, dann sag das doch einfach. Mit
    dieser Ansicht müsstest du hier alleine da stehen, vermute ich.


    Natürlich können sich Nazis manchmal ändern, ...<
    Aha.

    Was "Aha."? Welche neue Erkenntis hast du gewonnen?
    Hoffentlich nicht ernsthaft, dass man Nazis nicht verurteilen darf, weil sie sich ändern könnten! Gilt das dann auch für Mörder und Vergewaltiger?


    Ich wiederhole nochmal, extra für dich: Nazis und andere Faschisten sind schon per Definition Gewalttäter!


    Wie man mit ihnen umgeht, darüber kann man diskutieren. Darüber, ob man ihre Menschenverachtung als Meinung tolerieren darf, eigentlich nicht.

    Wie gesagt, ich halte mich da lieber ganz raus...

    Warum willst du das eigentlich? Fehlende Argumente, nehme ich an.
    Sollte ich mich in dieser Vermutung irren, bin ich offen, was du zu sagen hast.


    Seit ich in diesem Thread schreibe, lese ich von dir hier leider nicht viel mehr als leere Phrasen und Täterschutz. Ich würde mich freuen, wenn sich das ändern würde.


    Aber wenn du wirklich nicht mehr zu diesem Thema hier schreiben magst oder kannst, steht es dir natürlich frei, zu philosophieren. Hauptsache, du stehst einer "Résistance" nicht im Weg, wenn wir sie brauchen sollten.

    Und JA: Du hast Recht, Lydia: Ich gebe ziemlich wenig auf Etiketten!
    Auch >Linke< können ihre Meinung ändern - vor allem mit ein paar Schlägen von Papa...


    Weil "Linke" dazu neigen, Menschen aufgrund von Eigenschaften, für die sie nichts können, als minderwertig zu betrachten?


    Wir reden hier über Nazis und Faschisten im eigentlichen Sinn! Diesen ist diese Unart grundsätzlich zu eigen. Ich weiß beim besten Willen nicht, worauf du hinaus willst, wenn du hier von "Linken" sprichst.
    Du vergleichst hier Äpfel mit Birnen. Nazis sind immer Gewalttäter, um des Hasses willen. Menschen mit politisch linker Gesinnung eher selten.


    Wenn du glauben solltest, dass "Nazi" für mich nur eine Etikettierung ist, um eine feindliche Gruppe zu konstruieren, liegst du gewaltig daneben. Wenn ich von Nazis spreche, dann meine ich auch Nazis. Man erkennt sie daran, wie sie sich äußern bzw. wie sie Gewalt anwenden. Da spielt es auch keine Rolle, ob sie abstreiten, Nazis zu sein, wie es der Gauland tut. Gauland ist ein Nazi und bettelt deshalb faktisch darum, dass man ihm seine Badesachen klaut.

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  • @ Lydia @ daryus


    Ich sage mal nur etwas, was mir als Außenstehender ein wenig auffällt.


    Mit zunehmender Diskussion werdet ihr beide leicht emotional. Diese Gemütsverfassung trübt die Wahrnehmung.
    Geht mir oftmals genauso. Emotionen sind kein guter Ideengeber für eine rationale Diskussion.


    Ich denke, ihr habt beide Punkte, denen ich Recht geben würde. Obwohl ich eher zu daryus tendiere, aber ich kann auch Lydia
    nachvollziehen. Bei der Sache mit Noam Chomsky hatte ich auch schon mehere Diskussionen, bei denen ich die Haltung von Chomsky verteidigt habe.

    Einmal editiert, zuletzt von mi san thrope ()

  • Na ja, Chomsky wäre jetzt nicht die erste Referenz, die ich nennen würde, was ein gesundes Urteilsvermögen angeht (siehe seine Haltung zu den Roten Khmer). Auch ansonsten blieb mir bisher die Faszination an ihm verborgen, seine Popularität scheint mir eher auf einen Mangel an "anarchistischen" Intellektuellen in öffentlichen Debatten zurückzuführen zu sein.
    Die ganzen Murks-Debatten um das, was Faschismus ist und was nicht, sind auch nicht zielführend. Entweder wir nähern uns dem Begriff historisch-kritisch in Bezug auf die Beispiele des 20.Jahrhunderts und die verfügbaren seriösen Theorien, oder wir lassen es. Alles als "faschistisch" zu bezeichnen, was irgendwie "intolerant", "gewalttätig", "totalitär" etc. ist, ist nicht zielführend. Waren Dschingis Khan und Vlad Tepes auch Faschisten? :-) Das führt doch zu nichts.


    Davon abgesehen würde ich immer dafür plädieren, Emotionalität wenn möglich aus politischen Debatten abzuziehen. Hass ist niemals ein guter Ratgeber. Was freilich nichts daran ändert, dass Faschisten unschädlich gemacht werden müssen - das geht auch ohne emotionale Überschwänglichkeit. Wie man hier vorgeht, ist immer abhängig davon, was jeweils am erfolgversprechendsten ist - aber ich fürchte, das Thema hatten wir hier schon zig Mal.

  • Dein Hass ist wirklich bemerkenswert.

    Welcher Hass? Du überinterpretierst.


    Ich habe lediglich nüchtern festgestellt, dass Nazis um Schläge betteln und bin der Meinung, dass man ihnen diesen Wunsch nicht auschlagen muss. Kann man zwar, aber man kann niemandem Vorwürfe machen, der Nazis diesen Wunsch erfüllt, weil man Gegengewalt zwar verwerflich finden kann (z.B. aus überzogenem Pazifismus), aber Gegengewalt ist nur natürlich und die Ursache liegt immer beim Opfer der Gegengewalt.


    Sprich: Nazi kriegt aufs Maul, weil er sich menschenverachtend äußert, dann ist der Nazi selbst schuld, wenn er aus der Nase blutet.

    Schau dir American History X an, falls du ihn noch nicht kennen solltest...

    Ich kenne diesen Film, verstehe aber nicht, warum er hier eine Rolle spielt.
    Wahrscheinlich möchtest du, dass ich Nazis als Opfer ihrer Lebensumstände betrachte, wie es im Film dargestellt wird.


    Dazu sage ich dir: "Eine schlechte Kindheit", "auf die schiefe Bahn kommen" und ähnliche Versuche, Nazitum zu rechtfertigen, zieht bei mir nicht. Das ist nämlich keine Entschuldigung, nur eine Erklärung, warum jemand zum Nazi werden kann.


    Aber ein Nazi hat es sich immer selbst ausgesucht, ein Arschloch zu sein, egal welche Lebensumstände er hatte. Die Brüder im Film hatten zu jeder Zeit die Möglichkeit, ihr Hirn einzuschalten, haben sich aber dafür entschieden, Arschlöcher zu sein.

    Aber wenn du andere Menschen als Untermenschen betrachtest

    Habe ich niemals im Leben getan und werde ich auch nie. Derartige Unterstellungen sind zu unterlassen!

    Jemand wird Christ, weil er in einer christlichen Familie aufwächst, ein anderer Muslim, weil seine Kultur es ihm als einzig wahren Glauben verkauft: aber blinder Hass und Gewalttaten - egal ob gegen Juden, Nazis, Antifaschisten oder sonstige, unvollkommene Individuen - stellt kein vernünftiges Argument dar

    Ein Mensch, der in einer religiösen Familie aufwächst, hat immer die Möglichkeit, selbst nicht religiös zu sein oder zu werden.


    Ein Mensch, der in einer atheistischen Familie aufwächst, kann sich auch entscheiden, religiös zu werden.


    Das gilt auch für Nazis. Jedoch ist es möglich, monotheistisch zu sein, ohne andere Menschen abzuwerten und als minderwertig zu betrachten. Nazi zu sein, ohne sich diese Form der Gewalt anzugewöhnen, ist hingegen nicht möglich.


    Wieder vergleichst du hier Äpfel mit Birnen.


    Es kann nicht angehen, dass du allen Ernstes Nazis als Opfergruppe (neben Juden?!) hinstellst, die Opfer von blindem Hass und Gewalt werden.

    Und deine (verständliche) Wut auf die Schandtaten der Nazis ist in meinen Augen genausowenig eine Entschuldigung für eigene Verbrechen, wie es der Zorn eines Faschisten ist, der aus ebenso unreflektierten Gründen heraus, auf sein persönliches Feindbild einschlägt, ohne sich auf gleicher Augenhöhe näher mit diesem beschäftigen zu wollen.

    Gegengewalt ist kein Verbrechen, sondern ein natürlicher Mechanismus. Klar kann man sich gegen Gegengewalt entscheiden, dies ist aber erstens nicht immer sinnvoll und zweitens nicht immer möglich, wo wir bei der Notwehr angekommen sind. Die Grenze zwischen Gegengewalt und Notwehr ist fließend und niemals sollte man die Anwendung von Gegengewalt auf dieselbe Stufe stellen, wie die Gewalt, auf die sie fußt.


    Nein, es ist kein Verbrechen, wenn z.B. ein homosexueller Mensch im KZ einen Wärter, der ihn bedroht, umbringt. Dies ist zu 100% entschuldbar.

    Wegen derartiger Scheuklappen - egal ob von Links oder Rechts - wollte ich mich hier eigentlich raushalten

    Ich schrieb bereits, dass ich nicht verstehe, warum du eine linke politische Anschauung hier ins Felde führst. Das war tatsächlich unwahr, weil ich da schon einen Verdacht hatte.


    Ich vermute nämlich, dass du glaubst, dass das Gegenteil von Nazitum links wäre.
    ich vermute auch, dass du glaubst, ich würde Nazis verurteilen, weil ich selbst links bin. Jedoch hat meine politische Anschauung nichts mit dem Thema zu tun.


    Das Gegenteil von Nazitum ist der Humanismus und um Nazis zu verurteilen, braucht man nicht einmal Humanist zu sein. Es genügt gesunder Menschenverstand.

    weil er, genau wie ich es tue, die Ansicht vertratt, dass DER WAHRE FASCHISMUS die Unterdrückung von Meinungsfreiheit bedeutet

    Faschismus beinhaltet die Untedrückung von Meinungsfreiheit, ja.
    Jedoch sind menschenverachtende Ansichten nicht von der Meinungsfreiheit gedeckt und dies zurecht, da es sich nicht um Meinungen handelt, die tolerierbar wären.


    Volksverhetzung – Wikipedia


    Holocaustleugnung – Wikipedia

    Der Nazi hat unrecht - aber er habe, Chomskys Meinung nach, trotzdem ein Recht seine Ansicht friedlich äußern zu dürfen...

    Es ist nicht möglich, dass ein Nazi seine Ansichten friedlich äußert.
    "Kauft nicht bei Juden!", ist weder eine tolerierbare Meinung noch friedlich, sondern bereits eine Form von Gewalt.

    Wenn ein jeder sagen darf, was er denkt oder glaubt, ist alles in Ordnung: Das bringt niemanden um...

    Eine brandgefährliche Fehleinschätzung ist das.


    Nach der Logik wäre Hitler friedlich gewesen und hat niemanden umgebracht, weil er ja nur gesagt hat, was er dachte.


    Erst kürzlich wurden Paketbomben an US-Demokraten verschickt. Deiner Fehleinschätzung nach, trifft die republikanischen Hetzer keine Schuld. "Sie haben ja nur friedlich gesagt, was sie dachten."

    Ich wiederhole mich gern ebenfalls mit meiner angeblichen Platitüde: Festgefahrene Ansichten innerhalb eines sich kontinuierlich weiterentwickelnden Universums... ...sind purer Unfug, der von selbstverliebter Überheblichkeit zeugt!

    Es bleibt eine Plattitüde und ein Scheinargument, mit dem du jede sachliche Diskussion im Keim ersticken kannst.


    Ich habe viele festgefahrene Ansichten. Dies zeugt von geistiger Gesundheit.


    Eine festgefahrene Ansicht von mir ist z.B., dass mein Schreibtisch hier zum größten Teil aus Holz besteht. Dass ich darauf beharre, zeugt nicht von selbstverliebter Überheblichkeit, sondern von der Anerkennung der Realität.


    Kannst auch schreiben, dass wir ja nicht wissen können, ob nicht alles um uns herum nicht doch eine Matrix sein könnte und damit jede weitere Diskussion beenden. Das ist nicht hilfreich, sondern tatsächlich purer Unfug.

    aber du hast völlig Recht, wenn du sagst, dass Gewalt nur Gegengewalt verursacht, und Hass nur weiteren Hass nach sich zieht, anstatt Probleme zu lösen

    Ich habe gesagt, dass Gewalt Gegengewalt erzeugt, ja. Schön, dass du das verstanden hast.
    Wenn du jetzt noch verstehen würdest, dass Nazitum keine Meinung ist, auf deren "Argumente" man eingehen könnte, sondern per se Gewalt, dann wärst du einen großen Schritt weiter.


    Dass Gegengewalt keine Probleme lösen würde, behaupte ich hingegen nicht. Gegengewalt löst nicht immer Probleme, aber sehr oft.
    Das dritte Reich hätte man nicht mit Argumenten oder Friedenstauben in die Knie zwingen können. Die Gegengewalt hat sehr wohl ein Problem gelöst.


    Man hätte das dritte Reich auch verhindern können. Weißt du, wie?
    Indem man von Anfang an der Hetze der NSDAP mit angemessener Intoleranz begegnet wäre.
    Es ist eine politische Strategie, menschenverachtende Äußerungen Stückchen für Stückchen gesellschaftsfähig zu machen.
    Deine gefährliche Fehleinschätzung, (verbale) Gewalt als Meinung zu tolerieren, wird von rechtsextremen Kräften gnadenlos ausgenutzt.


    Wir erleben derzeit einen Rollback und einen Rechtsruck, der genau auf diesem Mechanismus fußt, den ich dir hier erkläre. Man kann über Nazis sprechen und öffentlich ihre Ansichten widerlegen. Mit ihnen zu reden, oder ihnen gar die Möglichkeit zu geben, ihre Äußerungen mit Scheinargumenten zu begründen, öffnet rechtsradikalen Populisten Tür und Tor und treibt den Rollback an.


    Es ist real! Es ist bereits als "freie Meinung" gesellschaftlich akzeptiert, zu behaupten, Flüchtlinge wären zum Großteil Mörder und Vergewaltiger. Wenn es so weitergeht, ist es in zwei Jahren vielleicht eine "freie Meinungsäußerung" zu sagen: "Kauft nicht bei Syrern!". Wo es gipfeln kann, muss ich nicht erwähnen, oder?

    Notwehr hingegen ist ein anderes Thema - und würde, genau wie die "Résistance", (zu welcher ich mich übrigens dazu zähle,) einen anderen Thread erfordern...

    Du zählst dich zur "Résistance"?


    Das funktioniert nicht. Ich stelle mir das so vor:


    Widerstandskämpfer X: "Gib mir mal bitte das Gewehr."
    Daryus: "Nein. Lass uns erstmal mit den Nazis reden und ihre Argumente prüfen. Vielleicht können wir sie entkräften. Womöglich sind es keine Nazis, sondern tun nur so, weil sie sich und andere schützen möchten."


    Nebenbei bemerkt: Wenn ihr mit echten Nazis reden können wolltet, bräuchtet ihr eine Zeitmaschine - denn die meisten davon sind bereits uralt oder tot. Das, was ihr meint, sind Neo-Nazis und moderne Faschisten

    Was soll das bitte?
    Wir benutzen hier im Thread das Wort "Nazi" und wissen alle, wer damit gemeint ist.
    Im Verhaltenskodex steht übrigens auch, dass hier Nazis nichts zu suchen haben. Damit sind keine Untoten gemeint!

    War Schindler eigentlich auch nur ein Nazi oder ein Held des Antisemitismus? Hättest du IHN umgebracht, weil er meistens wie ein Faschist aussah und sprach, so hätte dies (am Ende) sehr vielen Juden das Leben gekostet...

    Ich wäre im dritten Reich sicher nicht Amok gelaufen, von daher stellt sich mir diese Frage nicht.


    Desweiteren habe ich nie behauptet, Nazis umbringen zu wollen, schon gar nicht, wenn sie "so aussehen".


    Ich habe lediglich erklärt, dass Gegengewalt verständlich ist.

    Ich BIN Antifaschist!

    Nein, bist du nicht!


    Antifaschisten wissen, wie Faschismus funktioniert und bekämpfen ihn schon an den Wurzeln.
    Antifaschisten definieren Nazis nicht zu einer Opfergruppe um, die blindem Hass ausgesetzt ist.
    Antifaschisten dulden faschistische Menschenbilder nicht als "freie Meinung".

    Trotzdem denke ich, dass sich die Linken nicht genauso dumm verhalten dürfen, wie es die Rechten bereits viel zu oft tun

    Darin stecken zwei Fehlannahmen, eigentlich sogar drei.
    Erste Fehlannahme: "gegen Nazis zu sein, ist gleichbedeutend mit links"
    Zweite Fehlannahme: "Rechte (=Nazis?) verhalten sich dumm"
    Dritte Fehlannahme: "wir reden hier um rechte und linke politische Anschauungen."


    Politisch rechts ist z.B. die CDU. Nazis sind rechtsextrem. Das ist ein großer Unterschied!

    Wie schon mehrfach erwähnt: Ich würde mich hier sehr gerne raushalten!

    Dann mach es doch einfach. Bist doch ein Mensch mit freiem Willen.

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  • Na ja, Chomsky wäre jetzt nicht die erste Referenz, die ich nennen würde, was ein gesundes Urteilsvermögen angeht

    Genau.
    Besonders dann nicht, wenn man sich Freidenker nennt. :evil:

    Die ganzen Murks-Debatten um das, was Faschismus ist und was nicht, sind auch nicht zielführend.

    Diese Debatte wird hier gar nicht geführt, zumindest nicht seit ich hier schreibe. Muss gestehen, dass ich nicht alles Vorangegangene gelesen habe.



    Entweder wir nähern uns dem Begriff historisch-kritisch in Bezug auf die Beispiele des 20.Jahrhunderts und die verfügbaren seriösen Theorien, oder wir lassen es. Alles als "faschistisch" zu bezeichnen, was irgendwie "intolerant", "gewalttätig", "totalitär" etc. ist, ist nicht zielführend. Waren Dschingis Khan und Vlad Tepes auch Faschisten? Das führt doch zu nichts.

    Nun. Das Thema ist ja, ob man mit Nazis sprechen sollte. Ich bin hier davon ausgegangen, dass klar ist, wer damit gemeint ist.


    Dies habe ich auf Faschisten im Allgemeinen ausgeweitet, auch in der Erwartung, dass verstanden wird, wen ich damit meine. Möglich, dass diese Annahme falsch war.


    Der Begriff "Faschismus" wird immer von ihren Gegnern definiert und bezieht sich in heutigen Diskussionen längst nicht mehr nur auf die Anhänger von Mussolini. Faschisten nennen sich nicht selbst Faschisten.


    Ich habe den Begriff für die bessere Lesbarkeit verwendet.
    Statt von Faschisten von "Menschen, die andere Menschen als minderwertig betrachten und verschiedene Gesetze und Rechte fordern, um sie unterdrücken zu können und so weiter und so fort..." zu sprechen, wäre einfach zu kompliziert.


    Deshalb finde ich, dass es sinnvoll ist, der Schweinerei einen kurzen Namen zu geben, der hier allgemein verstanden wird.


    Also, ja. Dschingis Khan und Vlad Tepes waren Faschisten. Sie hatten alle Eigenschaften, die einen Faschisten im heutigen Sprachgebrauch ausmachen. Es gab zu ihrer Zeit diesen Begriff nur noch nicht.


    Es gab auch (fast?) immer schon Rassisten (jeder weiß, wer damit gemeint ist), auch wenn der Begriff erst Anfang des 20. Jahrhunderts entstanden ist.

    Davon abgesehen würde ich immer dafür plädieren, Emotionalität wenn möglich aus politischen Debatten abzuziehen.

    Das ist nicht möglich, weil der Mensch ein emotionales Wesen ist. Selbst wenn du nüchtern und sachlich über Tische und Bänke sprichst, sind Emotionen im Spiel.


    Desweiteren kann es zuweilen nicht schaden, in politischen Debatten Emotionen einfließen zu lassen. Dies würde ich besonders empathiefähigen Neoliberalen anraten.

    Hass ist niemals ein guter Ratgeber. Was freilich nichts daran ändert, dass Faschisten unschädlich gemacht werden müssen - das geht auch ohne emotionale Überschwänglichkeit.

    Erzähl das mal den Opfern von Faschisten.
    Eigene Emotionen zu kontrollieren bzw. sie zurückzuhalten, ist für viele Menschen sehr schwierig.

    Wie man hier vorgeht, ist immer abhängig davon, was jeweils am erfolgversprechendsten ist

    Ebent!^^


    Was jemand als erfolgsversprechend ansieht, ist in bestimmten Situationen ziemlich subjektiv.

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  • @daryus


    Ich habe deinen letzten Beitrag wegen Beleidung und unbegründeter Unterstellungen gemeldet. So geht es nicht! Gewöhn dir bitte an, sinnerfassend zu lesen und dann erst zu antworten!

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  • Möchte den Mitlesern und Mitleserinnen an dieser Stelle mitteilen, dass ich an keiner Stelle geschrieben habe, dass man grundsätzlich Gegengewalt bevorzugen sollte.


    Ich habe nur erläutert, dass Gegengewalt ein natürlicher Mechanismus ist, der mit der ursächlichen Gewalt nicht auf eine Stufe zu stellen ist und teilweise sogar entschuldbar ist.

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  • Lydia schrieb: >Mit Nazis reden? Ich tue es nicht und bin auch nicht bereit dazu. Niemals! Sie betteln um Schläge und diesen Wunsch sollte man ihnen nicht ausschlagen.< Lest einfach mal ihre Beiträge! Sie widerspricht sich selbst!

    Dir ist offensichtlich nicht klar, dass es sich um eine bewusst überspitze Formulierung handelt. Diese soll zeigen, dass Gewalt Gegengewalt erzeugt. Nicht mehr, aber auch nicht weniger.


    Dass dies keine allgemeine Handlungsempfehlung ist, sollte jedem hier klar sein.


    Verstehen, dass Gewalt Gegengewalt erzeugt!
    Verstehen, dass Nazis immer Gewalttäter sind!


    Dann ist kein Widerspruch vorhanden.

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