Meine neue Partei

  • Guter Punkt wir sollten also definieren was Demokratie ist.
    Und welche Form der Demokratie die demokratischste ist.



    @Sal Zum einen habe ich das nicht implizieren wollen. Zum anderen müssen wir verstehen das Kommunismus und Anarchismus identisch sind, der einzige Unterschied besteht darin, wie man zu dieser freisten Gesellschaft kommt. Im Anarchismus ohne Staat, durch eine spontane Erhebung/Revolution und der Kommunismus durch Revolution und eine Übergangsordnungsstruktur(Staat).


    Nein tut mir leid aber der Sozialismus bleibt weiterhin richtig, die Idee Betriebe in Selbstverwaltung der Belegschaft zu stellen ist Sozialismus und dies gelingt ohne große Hierarchie, sprich ohne den Totalitarismus, den ich weiterhin als Theorie bezeichne.


    Die 1. Internationale war ein Bündnis aller Sozialisten der Welt, was ich mit Bündnis aus Anarchisten und Kommunisten meine, ist letztlich nur "der Weg zurück zu dieser Zeit" und die damit verbundene Fusion beider zu einer in einem demokratischen Bündnis vereinten Allsozialistischen Bewegung die einen etablierbaren Konsens Ausarbeitet und diese durch die vorhandenen demokratischen Strukturen verwirklich werden.


    Außerdem solange wir uns darauf verständigen das wir alle eine Soziale und Freie Welt haben wollen, dann sollten wir ganz grundlegend überlegen was müsste passieren damit etwas, wie es jetzt existiert, nicht mehr vorkommen kann.

  • Kannst du das bitte etwas genauer erklären?

    Gerne doch.


    Die Entstehung des Kommunismus und Anarchismus nicht als Urform, sondern als Massenbewegung geht auf die 1. Internationale zurück. Dieser 1. Int. gehörten Anarchisten und Kommunisten an, die sich zu diesem Zeitpunkt vermutlich sogar noch alle als Sozialisten bezeichneten. Beispielsweise gehörten auf "Kommunistischer Seite" Karl Marx und Friedrich Engeln und auf "Anarchistischer Seite" Michail Bakunin und Proudhon. Alle samt vertraten sie die grundlegend identischen Ansichten, was Eigentum, Kapital usw betraf. Allerdings als es um die Umsetzung ging, und Marx und Bakunin sich zerstritten, zerbrach auch die 1. Int. in Kommunisten auf der autoritären und Anarchisten auf der antiautoritären Seite, beides sind verschiedene Herangehensweisen an dasselbe Ziel, die freiste und gerechteste Gesellschaft. Also besteht der grundlegende Unterschied nur in der Frage Übergangsstaat oder nicht. Das Konzept des Keinparteistaates und Einparteistaates beides Ideologien ist gleich nur die Begründung ist verschieden.


    Ich hoffe ich konnte deutlich machen weshalb, Kommunismus und Anarchismus dasselbe sind, sie sich bloß dahingehend unterscheiden, dass Kommunisten sagen diese "Freie Welt" geht nur mithilfe eines temporärer Staates und die Anarchisten, sagen nein diese "Freie Welt" muss sofort errichtet werden, da sonst der Staat als Gewaltmonopol missbraucht wird.

  • Zusatz: Anarchisten haben auch keine Lust auf eine Avantgarde, die die Revolution "anführt"
    ;)

    Es soll ja auch hoffentlich keine Revolution geben müssen.
    Ich will das Anarchisten und Kommunisten sich zusammensetzen und gemeinsam, innerhalb der bestehenden Ordnung, eine Veränderung anzuführen und dabei nicht nur Kollektivinteressen, sondern auch Individualinteressen vertreten.

  • Zusatz: Anarchisten haben auch keine Lust auf eine Avantgarde, die die Revolution "anführt"
    ;)

    Aber vor allem bleibt ja die wichtigste Tatsache bestehen, Anarchismus und Kommunismus streben die selbe Gesellschaft an.

  • Ist das nicht schon einmal schiefgegangen in der Geschichte und die Anarchos sind im Gulag gelandet? ] :whistling:

  • Zum anderen müssen wir verstehen das Kommunismus und Anarchismus identisch sind, der einzige Unterschied besteht darin, wie man zu dieser freisten Gesellschaft kommt. Im Anarchismus ohne Staat, durch eine spontane Erhebung/Revolution und der Kommunismus durch Revolution und eine Übergangsordnungsstruktur(Staat).

    Nein, einfach nein. Das wäre vielleicht bei Anarchokommunismus richtig. Der Kommunismus ist eine Form des Kollektivismus.
    Kollektivismus beschreibt ein System von Normen und Werten, in dem das Wohlergehen des Kollektivs die höchste Priorität einnimmt, auch zum Nachteil Einzelner innerhalb des Kollektivs. Der Gegenentwurf zum Kollektivismus ist der Individualismus, bei dem das Wohlergehen und die Rechte des Einzelnen im Mittelpunkt stehen.
    Zur Revolution: Inwiefern ließen sich die autoritären Maßnahmen rechtfertigen, die für die Durchsetzung der Forderungen zwangsläufig notwendig wären? Das Risiko der Verletzung von Individualrechten, der mögliche Machtmissbrauch, die Manipulation des Einzelnen durch sozialen Druck, Gruppenzwang und Konformitätsdenken – die Probleme kollektivistischer Ansätze treten auch hier hervor, da sie dem Kollektivismus als System selbst zugrundeliegen.

    Nein tut mir leid aber der Sozialismus bleibt weiterhin richtig, die Idee Betriebe in Selbstverwaltung der Belegschaft zu stellen ist Sozialismus und dies gelingt ohne große Hierarchie, sprich ohne den Totalitarismus, den ich weiterhin als Theorie bezeichne.

    Meine Theorie von der Haribo-Regenbogen-Welt ist eigentlich ja dann auch richtig, den Weltfrieden zu bringen, alle Krankheiten zu heilen, und alles Übel dieser Welt zu bezwingen ist Haribo-Regenbogen-Welt und dies gelingt ohne große Hierachien, und ohne Gewalt, und auch ohne Sozialismus, den ich weiterhin als Theorie bezeichne.
    Nur weil das System im Kopf funktioniert, heißt es nicht, dass es in der realen Welt funktionieren muss.
    Und der Sozialismus hat schon ziemlich oft bewiesen, dass er es nicht kann.

    Beispielsweise gehörten auf "Kommunistischer Seite" Karl Marx und Friedrich Engeln und auf "Anarchistischer Seite" Michail Bakunin und Proudhon. Alle samt vertraten sie die grundlegend identischen Ansichten, was Eigentum, Kapital usw betraf.

    Das mag vielleicht stimmen, aber es gab auch Leute wie Murray Rothbard, der "Vordenker" der anarchokapitalistischen Bewegung, welche dem Kommunismus stark widersprechen.

    Was sich dann in der Realität heute "Demokratie" nennt, ist die Herrschaft von staatlichen Institutionen, die diesen permanenten Spannungszustand verwalten. Wobei man den Begriff auch weglassen oder austauschen könnte, "Technokratie" ist eigentlich ein passenderer Begriff für das, was wir heute in modernen Staaten erleben.
    Jeder Staat tendiert zur Diktatur, egal wie er sich nennen mag. Jede Herrschaft gründet sich auf Gewalt, auch wenn sie sich in Teilaspekten durch Abstimmungen legitimieren lässt. Insofern ist es geschichtsblind und irreführend, Faschismus oder meinetwegen auch Realsozialismus auf Diktatur und Gewalt herunterzubrechen. Das führt zu nichts und schadet im Gegenteil jedem Verständnis dafür, wie faschistische Bewegungen entstehen.

    Tja, aber leider können in der Realität zurzeit liberale Gesellschaften nur so existieren.
    Ich würde die modernen Staaten heutzutage nicht als allzu technokratisch bezeichnen. Und soll das eine negative Bezeichnung sein?
    Identitäre Ideologien greifen stark in den politischen Diskurs überall auf der Welt ein:
    Ein nettes Beispiel: Canada Criminalizes Use Of Wrong Gender Prono | The Daily Caller


    Liberale Gesellschaften müssen sich der Realität stellen und diese mit Hilfe autoritärer und hierarchischer Strukturen kompensieren. Liberale Gesellschaften brauchen Regeln und Gesetze, staatliche Institutionen und ein Justizsystem zur Schlichtung von Konflikten.
    Die positive und gegenseitige Kooperation zwischen den Individuen soll gefördert und so reibungslos wie möglich gestaltet werden. Höchste Priorität hat hierbei aber immer das Sparsamkeitsgebot und die Notwendigkeit von autoritären Strukturen muss kontinuierlich ausdiskutiert und ausreichend begründet werden.
    Kollektivistische Systeme beruhen hingegen auf der Annahme, dass das Erreichen der festgelegten Gruppeninteressen mit dem maximalen Wohlergehen jedes einzelnen Individuums gleichzusetzen ist. Diese Gesellschaften verfolgen somit kein Sparsamkeitsgebot, da ein Mehr an autoritären Strukturen und Hierarchien positiv für die festgelegten Gruppeninteressen ist. Gesetze und Regeln sollen die Freiheiten des Individuums bis ins kleinste Detail festlegen bzw. einschränken, insofern es für das Kollektiv von Vorteil ist.Zur Einhaltung der Ordnung und als Mittel gegen Abweichler wird eine kollektive Identität geschaffen und forciert, bis diese Teil der persönlichen Identität jedes Individuums wird. Kollektivistische Systeme und die jeweils eingesetzte kollektive Identität bergen somit ein hohes Risiko des Machtmissbrauchs und der willentlichen Manipulation aller Individuen.


    The Political Compass

    • Offizieller Beitrag

    Liberale Gesellschaften müssen sich der Realität stellen und diese mit Hilfe autoritärer und hierarchischer Strukturen kompensieren. Liberale Gesellschaften brauchen Regeln und Gesetze, staatliche Institutionen und ein Justizsystem zur Schlichtung von Konflikten.

    Höchste Priorität hat hierbei aber immer das Sparsamkeitsgebot

    Das klingt jetzt aber schon mehr nach FDP als nach Anarchismus. :P

  • Mir sind hier zu viele abstrakte ideologische Begrifflichkeiten in der Diskussion ("liberal", "kollektivistisch"). Auch "liberale" Staaten wie die USA errichten Konzentrationslager und ermorden politische Gegner. Ich sehe keinen Grund, irgendeine Form von Staatlichkeit zu verklären. Wir reden hier von Gewaltapparaturen, historisch gewachsen und umkämpft, und nicht um ideelle Gemeinschaften aus den Köpfen von liberalistischen Denkern.
    Historische Debatten zu rekapitulieren ist mir persönlich zu langweilig. Eine viel interessantere Frage wäre, wie sich reell das Leben der Menschen verbessern ließe - in konkreter materieller Hinsicht.

  • Nebenbei: Anarchistische Theorien sind immer auch sozialistisch. Der Begriff "libertarian" macht nur im englischen Sprachgebrauch Sinn, da sich die radikal-kapitalistischen "Libertarians" von dem Begriff "liberal" abgrenzen, der anders als im deutschen Diskurs eher links besetzt ist. "Libertär", "libertaire" sind Synonyme zu "anarchistisch" (im sozialistischen Sinne) aus einer Zeit, in der "Anarchie" zunehmend negativ besetzt wurde.
    Murray Bookchin hat es richtig ausgedrückt: Die "libertarians" sind eigentlich "propertarians", es geht um die "Freiheit", Besitz anzuhäufen und anderen vorzuenthalten.
    Das nur zur Begriffsklärung.