Die meisten werden mich schon kennen, aber ich dachte, ich gehe im neuen Forum doch einmal mit gutem Beispiel voran und schreibe einen kleinen Vorstellungsthread. (Vielleicht mag ja der eine oder andere von euch auch noch einen Thread über sich eröffnen, auch wenn ihr nicht neu seid… damit wir hier etwas mehr Leben reinbekommen und es ein bisschen persönlicher wird.)
Eigentlich mag ich es ja nicht, mich irgendwo vorstellen zu müssen.
Ganz schlimm finde ich es im realen Leben… da bin ich immer ganz dankbar, wenn ich Leute treffe, die mich bereits kennen und ungefähr wissen, auf was sie sich einlassen. Wenn ich hingegen jemandem begegne, der noch gar nichts von mir weiß, kann ich mir zu 99 Prozent sicher sein, dass man mich früher oder später für einen Spinner hält, für zu radikal, zu kompliziert, zu depressiv oder was auch immer.
Daher bin ich irgendwann dazu übergegangen, mich neuen Menschen gegenüber gar nicht mehr zu erklären, sondern ihnen stattdessen einfach ein paar Bücher in die Hand zu drücken.
Romane | Dian The Saint
Und dann sage ich ihnen „Hier, lies das, dann weißt du, wer ich bin!“
Eigentlich sollte jeder Mensch so etwas haben… so einen kleinen Schatz an Büchern, Lyrics, Bildern oder was auch immer, die er anderen zeigen kann, damit sie besser verstehen können, was in seinem Kopf vorgeht. In gewisser Weise bin ich also privilegiert, dass ich diese Bücher habe und mir so das leidige Erklären meiner Weltanschauung an dieser Stelle komplett sparen kann.
Was gibt es sonst noch zu mir zu sagen, was nicht in den Büchern steht?
Vielleicht, dass ich vor lauter Bücher schreiben in den letzten Jahren ein bisschen vergessen habe, was ich eigentlich möchte in diesem Leben. 
Ich habe Bücher geschrieben, um dadurch Leute kennenzulernen, die mich verstehen können und die meine Gedanken teilen. Aber das, was ich eigentlich suchte, den einen Seelenverwandten, die große Liebe, oder wie auch immer man dieses Ding mit Worten beschreiben mag, das ich schon so lange vermisse, das habe ich dadurch irgendwie nicht gefunden.
Nur viele Leute, die meine Gedanken gut finden, oder welche, die mich als Mentor betrachten, oder als Inspirationsquelle. Ich meine, ist ja schön und gut, aber zu einem Mentor hat man auch immer so eine gewisse Distanz, die dann vielleicht verhindert, dass man sich zwischenmenschlich näher kommen könnte.
Jedenfalls ist das neulich so geschehen, dass ich mehr von einem bestimmten Menschen wollte, der aber in mir eher so eine Inspirationsquelle gesehen hat und eigentlich gar nicht so sehr an meinem innersten Wesen und an einer tiefergehenden Beziehung zu mir interessiert war… zumindest nicht so, wie ich sie mir vorgestellt hätte. Und deshalb war ich das ganze letzte Jahr schlecht drauf, und habe alles angezweifelt, was ich je getan habe, weil es mich scheinbar nirgendwo hingeführt hat. Ich bin nur ein beschissener Mentor, ein Guru, eine Idee, ein Geist aus dem Internet. Aber das, wa sich eigentlich immer wollte, das was ich in meinen Büchern beschreibe, dieses Gefühl der tiefen magischen Verbundenheit zwischen Menschen, eine intensive Freundschaft, Seelenverwandtschaft, im Idealfall auch Liebe… es ist genauso selten geblieben in meinem Leben, wie es gewesen wäre, wenn ich nie auch nur eine Zeile darüber verloren hätte. (ich denke, angesichts dessen darf man schon mal ein bisschen frustriert sein…)
Wobei ich zugeben muss, dass ich schon ein wenig besitzergreifend sein kann, wenn ich auf jemanden ein Auge geworfen habe. Ich erwarte viel von einem solchen Menschen, bin aber im Gegenzug auch bereit, genauso viel zu geben. Mehr als es andere tun würden.
Aber mit dieser Einstellung bin ich im heutigen Zeitalter der unbegrenzten Ablenkungs- und Selbstverwirklichungsmöglichkeiten wohl ein ziemlicher Anachronismus, wo jeder hundert Freunde hat und tausend Dinge, die ihm wichtig sind. Und ich Narr erwarte da von einem anderen Menschen ernsthaft, dass ihm nichts wichtiger ist als ich…?!
Bin ich egoistisch? Oder sind gewisse andere Leute egoistisch, wenn sie sich lieber überall nur die Sahnehäubchen abgreifen und den Rest, der unter der Oberfläche liegt, unbeachtet liegen lassen?
Naja, vermutlich sind wir alle Egoisten. Nur sind halt manche in ihrem Egoismus kompatibler zueinander und andere nicht, weil sie zu wenig Kompromisse eingehen oder zu stolz sind, um sich für eine Beziehung zu verbiegen.
Im Zweifelsfall bin ich dann doch lieber allein, als mit Leuten meine Zeit zu verbringen, die vielleicht schön lächeln und nett zu mir sind, aber ganz andere Vorstellungen vom Leben haben als ich, andere Pläne und andere Interessen.
Mist, jetzt rede ich schon wieder über die ewig gleiche Thematik. Dabei wollte ich mich ja eigentlich nur mal kurz vorstellen.
Aber das ist eben die Sache, die mich momentan am meisten beschäftigt… was soll ich euch meine Lieblingsfarbe verraten oder mein Lieblingsessen, wenn das alles doch eigentlich nichts über mich aussagt? Aber mein momentaner Zustand… dieses Hadern mit dem Schicksal… dieses verpassten Gelegenheiten Hinterhertrauern… dieses Suchen nach einem Wesen, dem ich mich so verbunden fühlen kann wie einer meiner Romanfiguren… das sagt vermutlich schon etwas mehr über mich aus. Nicht, dass ihr denkt, ich will im neuen Forum gleich wieder rumjammern. Ich versuche nur, euch ein bisschen an meinem Innenleben teilhaben zu lassen.
Aber ihr könnt euch in eurem eigenen Vorstellungs-Thread natürlich auch ganz normal vorstellen… einfach mal erzählen, wie ihr das Forum gefunden habt, was ihr euch hiervon erhofft, was euch ankotzt, oder meinetwegen auch was eure Lieblingsfarbe ist. Muss auch kein halber Roman werden…. Aber falls doch, werde ich euch sicher auch nicht davon abhalten. 
luuuuuk, wo ist der Hitler-Smiley??? Der war doch vorhin schon mal da...