Nachhilfestunde in kapitalistischer Theorie

  • Nö, nicht beleidigt. Ich muss auch nicht kotzen (höchstens in Bezug auf deine Forderung nach Meinungsfreiheit für Nazis) :D Deine Argumentation ist nur zunehmend etwas ballaballa und deine Definitionen sind Käse. Ich halte es eher mit der Einfachheit und Vermittelbarkeit.

    Hmm auch ein interessanter Standpunkt. Keine Meinungsfreiheit für Nazis. Hmm das mit den Definitionen, ja , ich dachte hier könnte zu der Thematik tatsächlich etwas Klarheit im Diskurs entstehen. Also ich für meinen Teil habe das Gefühl, jeder hat seine eigenen Definitionen und die sind oft sehr unterschiedlich. Man wird sich nicht immer auf die gleiche Defintion einigen können aber man kann versuchen zu verstehen was der andere meint. Ich habe nicht den Eindruck, das hier Konsens besteht in Bezug auf die meisten Begrifflichkeiten. Erlebe ich auch in meinem Umfeld selten. Eher im Gegenteil. Oft wird heiter drauf los diskutiert und keiner checkt, das er von was komplett anderem spricht als der andere. Um da mehr Konstruktivität reinzubringen reicht es sich die Definition des anderen anzuhören und das dahinter zu sehen. Aber Definitionsfaschismus oder Cancel Culture bringt uns halt da auch nicht weiter. Finde ich spannend das du von Einfachheit und Vermittelbarkeit sprichst, deine Texte finde ich mit Abstand am kompliziertesten zu lesen. Zumindest hier im Forum. Aber das meine ich nicht negativ. Im Großen und Ganzen vermisse ich in diesem Forum eine Konstruktivität und Kreativität, der Kritikhammer scheint ein beliebtes Mittel zu sein. ... ein sehr einfaches Werkzeug ...

    -- Liebe macht frei, Arbeit nicht immer! --


    Steckt nicht in uns allen ein kleiner Anarchist, Spießer, Kapitalist, Faschist, Kommunist, Individualist und Querdenker?

  • Hmm auch ein interessanter Standpunkt. Keine Meinungsfreiheit für Nazis. Hmm das mit den Definitionen, ja , ich dachte hier könnte zu der Thematik tatsächlich etwas Klarheit im Diskurs entstehen. Also ich für meinen Teil habe das Gefühl, jeder hat seine eigenen Definitionen und die sind oft sehr unterschiedlich. Man wird sich nicht immer auf die gleiche Defintion einigen können aber man kann versuchen zu verstehen was der andere meint. Ich habe nicht den Eindruck, das hier Konsens besteht in Bezug auf die meisten Begrifflichkeiten. Erlebe ich auch in meinem Umfeld selten. Eher im Gegenteil. Oft wird heiter drauf los diskutiert und keiner checkt, das er von was komplett anderem spricht als der andere. Um da mehr Konstruktivität reinzubringen reicht es sich die Definition des anderen anzuhören und das dahinter zu sehen. Aber Definitionsfaschismus oder Cancel Culture bringt uns halt da auch nicht weiter. Finde ich spannend das du von Einfachheit und Vermittelbarkeit sprichst, deine Texte finde ich mit Abstand am kompliziertesten zu lesen. Zumindest hier im Forum. Aber das meine ich nicht negativ. Im Großen und Ganzen vermisse ich in diesem Forum eine Konstruktivität und Kreativität, der Kritikhammer scheint ein beliebtes Mittel zu sein. ... ein sehr einfaches Werkzeug ...


    Ich finde nicht, dass ich mich kompliziert ausdrücke :D
    'Definitionsfaschismus' ist wieder so ein Quatschbegriff, da kannst du auch von 'KZ-Debatte' sprechen, wenn Menschen in irgendwelche Lager gesteckt werden. Es ist eben eine grobe Verharmlosung, diese Begriffe aus ihrem Kontext zu lösen. Wenn du Dogmatismus meinst, dann nenn es auch so.
    'Cancel Culture' finde ich im kulturellen Bereich (da kommt der Begriff ja her) auch fragwürdig. Lisa Eckhart ist zwar nicht lustig, aber ich würde sie nicht 'canceln'. Wobei sie das auch nicht wurde: Cancel Culture für Anfänger - Kolumne zum Streit um Lisa Eckart - DER SPIEGEL


    Die mangelnde Konstruktivität hat auch damit zu tun, dass die Unity in dem Sinne kein Anarchismus-Forum ist. Wir kommen zwar immer wieder zu abstrakten Gesellschaftsdebatten zurück, aber eigentlich ist die Motivation eher auf persönlicher Ebene zu suchen - die Unity ist ein Ort der Kontemplation für Außenseiter, die sich in der Welt fehl am Platz fühlen, und weniger ein Ort für 'Macher'.


    In diesem Sinne, mein Ansatz für mehr Konstruktivität in der Unity: Der Weg des Kriegers

  • Ich finde nicht, dass ich mich kompliziert ausdrücke :D
    'Definitionsfaschismus' ist wieder so ein Quatschbegriff, da kannst du auch von 'KZ-Debatte' sprechen, wenn Menschen in irgendwelche Lager gesteckt werden. Es ist eben eine grobe Verharmlosung, diese Begriffe aus ihrem Kontext zu lösen. Wenn du Dogmatismus meinst, dann nenn es auch so.
    'Cancel Culture' finde ich im kulturellen Bereich (da kommt der Begriff ja her) auch fragwürdig. Lisa Eckhart ist zwar nicht lustig, aber ich würde sie nicht 'canceln'. Wobei sie das auch nicht wurde: Cancel Culture für Anfänger - Kolumne zum Streit um Lisa Eckart - DER SPIEGEL


    Die mangelnde Konstruktivität hat auch damit zu tun, dass die Unity in dem Sinne kein Anarchismus-Forum ist. Wir kommen zwar immer wieder zu abstrakten Gesellschaftsdebatten zurück, aber eigentlich ist die Motivation eher auf persönlicher Ebene zu suchen - die Unity ist ein Ort der Kontemplation für Außenseiter, die sich in der Welt fehl am Platz fühlen, und weniger ein Ort für 'Macher'.


    In diesem Sinne, mein Ansatz für mehr Konstruktivität in der Unity: Der Weg des Kriegers

    "KZ-Debatte" geiler Begriff :thumbsup: ... ich weiß schon das kann man jetzt natürlich Verharmlosung nennen, ich find's aber trotzdem sehr witzig. Und ehrlich die Ähnlichkeiten sind nicht von der Hand zu weisen, es ist halt eine andere Dosis. Ich finde halt, ich kann das witzig finden und wenn jemand anwesend wäre, der entsprechende Erfahrung hat würde ich ihn auch nicht verwenden oder mich entschuldigen falls er sich verletzt fühlt. Ich möchte damit ja niemanden verletzten. Aber ich find entscheidend ist die Haltung dahinter und da verharmlose ich gar nix. Im Gegenteil ich versuche embryonale Denkmuster, welche meiner Meinung nach, so etwas begünstigen können zu bekämpfen oder zumindest bewusst zu machen. Ich finde man könnte mich auch zu Recht verurteilen, wenn meine Motivation die Verharmlosung wäre. Aber das würde sich dann an anderen Stellen auch zeigen und dann sollte jemand mit mir sprechen und mich aufklären. Einfach sauer sein und zurück beleidigen o.ä. wird nix bringen, außer das es schlimmer wird. Mit Definitionsfaschismus meine ich noch einen Tick mehr. Aber ja Dogmatismus hätte ich es auch nennen können. Aber so wird die Ähnlichkeit vom Denkmuster dahinter klarer. Oder erkennst du nicht das Denkmuster dahinter? Ich schätze dich als sehr logischen Menschen ein.


    Ich sehe einfach eine starke Ähnlichkeit vom Denkmuster, wenn Menschen Menschen aufgrund rassistischer Vorurteile diskriminieren und aber eben auch dafür das sie vielleicht die Etikette nicht waren oder eben Menschen verurteilen, weil sie falsch denken oder eben in einem vermeindlichen anderen Lager sind.


    Ich sehe durchaus auch eine starke Analogie in Bezug auf die Querdenker, Verschwörungstheoretiker, Impfkritiker, .... die Liste wird immer länger. Das sind dieselben Denkmuster welche hinter dem Rassismus stehen.
    Oder siehst du das nicht so? ---eben embryonaler Rassismus


    ...ich finde dieses Embryobild richtig gut, weil es glaube ich klar macht um was es geht.
    Und wenn ich ernsthaft gegen so etwas kämpfen will, muss ich mir dieser Denkmuster und Mechanismen bewusst machen.


    Bzgl.: Konstruktivität
    Ok find ich gut das du das Thema in dem Thread angeschnitten hast. Aber dann ist es doch umso wichtiger dieses Thema hier zu diskutieren!?
    Klar erstmal kritisieren, schimpfen, sich ausheulen, jammern, aber so kanns ja nicht ewig weiter gehen....

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  • Der Unterschied besteht darin, dass Opfer von Rassismus die Merkmale, aufgrund derer sie diskriminiert werden, nicht ablegen können. Dies gilt nicht für 'Andersdenkende'. Im Falle von rechten Ideologien kommt zudem das Toleranzparadoxon hinzu. Um Popper zu zitieren: „Weniger bekannt ist das Paradoxon der Toleranz: Uneingeschränkte Toleranz führt mit Notwendigkeit zum Verschwinden der Toleranz. Denn wenn wir die uneingeschränkte Toleranz sogar auf die Intoleranten ausdehnen, wenn wir nicht bereit sind, eine tolerante Gesellschaftsordnung gegen die Angriffe der Intoleranz zu verteidigen, dann werden die Toleranten vernichtet werden und die Toleranz mit ihnen.“

  • Der Unterschied besteht darin, dass Opfer von Rassismus die Merkmale, aufgrund derer sie diskriminiert werden, nicht ablegen können. Dies gilt nicht für 'Andersdenkende'. Im Falle von rechten Ideologien kommt zudem das Toleranzparadoxon hinzu. Um Popper zu zitieren: „Weniger bekannt ist das Paradoxon der Toleranz: Uneingeschränkte Toleranz führt mit Notwendigkeit zum Verschwinden der Toleranz. Denn wenn wir die uneingeschränkte Toleranz sogar auf die Intoleranten ausdehnen, wenn wir nicht bereit sind, eine tolerante Gesellschaftsordnung gegen die Angriffe der Intoleranz zu verteidigen, dann werden die Toleranten vernichtet werden und die Toleranz mit ihnen.“

    Da gebe ich dir Recht ich ziehe da die Grenze bzgl. Meinung und Verhalten. Trotzdem ist der Denkmechanismus der Gleiche. Aber natürlich ist da ein praktischer Unterschied. Aber Rassismus kann sich ja auch auf eine Kultur beziehen.

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    Steckt nicht in uns allen ein kleiner Anarchist, Spießer, Kapitalist, Faschist, Kommunist, Individualist und Querdenker?

  • Da gebe ich dir Recht ich ziehe da die Grenze bzgl. Meinung und Verhalten. Trotzdem ist der Denkmechanismus der Gleiche. Aber natürlich ist da ein praktischer Unterschied. Aber Rassismus kann sich ja auch auf eine Kultur beziehen.

    Rassismus bezieht sich immer auf konkrete Menschen und nicht Abstrakta wie Kulturen oder Religionen usw. Ganz platt besagt, ist ja nicht 'das Judentum als Kultur' im KZ verschwunden, sondern konkrete Personen wurden entrechtet und umgebracht, bei denen es nicht die geringste Rolle gespielt hat, ob sie sich selbst 'der jüdischen Kultur/Religion' zugehörig gefühlt haben oder nicht.


    Es stimmt natürlich, dass kulturelle Marker auch dazu dienen, Menschengruppen zu hierarchisieren, aber schon allein die Vorstellung, dass Kulturen irgendwie gewachsene oder natürliche Entitäten wären, ist im Prinzip (potenziell) rechter Schwachsinn.

  • Rassismus bezieht sich immer auf konkrete Menschen und nicht Abstrakta wie Kulturen oder Religionen usw. Ganz platt besagt, ist ja nicht 'das Judentum als Kultur' im KZ verschwunden, sondern konkrete Personen wurden entrechtet und umgebracht, bei denen es nicht die geringste Rolle gespielt hat, ob sie sich selbst 'der jüdischen Kultur/Religion' zugehörig gefühlt haben oder nicht.
    Es stimmt natürlich, dass kulturelle Marker auch dazu dienen, Menschengruppen zu hierarchisieren, aber schon allein die Vorstellung, dass Kulturen irgendwie gewachsene oder natürliche Entitäten wären, ist im Prinzip (potenziell) rechter Schwachsinn.

    Ja dann war es aber bei den Juden kein Rassismus oder? ---da ist doch eine Analogie zu der Geschichte mit den Querdenkern oder Verschwörungstheoretikern, ... ist halt noch nicht ganz so heftig, die Muster dahinter sind gleich. Die Dosis macht den Unterschied.

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